Widukinds Wächter

Jolene atmete durch. "Es ist nicht so einfach für mich", gab sie zu. "Es tat sehr weh, als du mich verlassen hast. Am Anfang habe ich dich dafür gehasst. Dann ist mir irgendwann bewusst geworden, dass ich dich trotzdem nach wie vor liebe. Ich wusste, dass ich an allem Schuld war... nu...

"Die anderen haben keine Ahnung!" erwiderte Jolene wie aus dem Blaster geschossen. "Moment, du glaubst doch nicht etwa, dass ich auch nicht glücklich darüber bin?"

"Ja, wir brauchen definitiv mehr Hinweise. Vielleicht bringt er uns ja auf die richtige Spur, wo wir hin müssen. Aber woher soll er das wissen? Das Xar-Kling-Shar bewegt sich ja. Hmm, letztlich hat uns die Macht bisher immer auf einen guten Weg geführt. Hoffen wir einfach das beste." Sie s...

Jolene gab ihm etwas Zeit, bis sie ihm folgte und sich neben ihn stellte und ebenfalls hinaus schaute. "Woran denkst du gerade?"

"Die Frage stellt sich ja sowieso nicht. Kümmern wir uns erstmal um das Xar-Kling-Shar. Wenn wir das nicht schaffen, ist sowieso alles egal. Hättest du gedacht, dass tatsächlich wir diejenigen sein werden, die es angreifen werden? Sollten wir es überhaupt finden... Ich frage mich immer noch, wa...

"Generell ist Erpressung ein gängiges Mittel bei ihnen. Das weißt du ja. Sie werden ihn mit ihr erpressen und umgekehrt. Wenn sie nicht sogar den Zusammenhang zu dir hergestellt haben und du ebenfalls ein Druckmittel bist. Bei dir hätten sie zwar keine Beweise, aber wer weiß, was sie aus Hoffnu...

"Zumindest ist er am Leben. Dass beide in irgendeiner Weise für die Techsig arbeiten, war ja zu erwarten. Was genau hast du denn bei den beiden gerade gesehen?"

Jolene hatte ihm angespannt zugeschaut. Sie war recht pessimistisch, was das Ergebnis anbelangte.

"Das ... Das ist ja wunderbar!" Sie strahlte Enric an. "Möchtest du direkt nach deinem Vater schauen oder lieber erstmal eine Pause einlegen?"

Sie lächelte ihn an: "Danke." Früher wäre diese Reaktion undenkbar gewesen. Nichtsdestotrotz schob sie den Anhänger unter ihre Kleidung, sodass er nicht mehr zu sehen war.

"Wollen wir anfangen?"

Jolene ging zur Kette und nahm sie in die Hand. Dann lächelte sie, als sie sie betrachtete. Sie wandt sich noch immer lächelnd zu Enric um. "Das hast du extra für mich machen lassen? Das ist wirklich schön." Sie ging zu ihm und hauchte ihm ein Kuss auf die Wange, nur um sich das Schmuckstü...

"Nein, wir können anfangen." Ihr Blick fiel auf die Konsole. "Oh. Du hast eine Kette daraus gemacht?" Jolene wirkte verwirrt darüber.

Jolene nickte. "Bis gleich." Sie zögerte. Dann ging sie ins Mannschaftsquartier. Wieso war die Stimmung so merkwürdig zwischen ihnen? Lag es an Enrics Vorhaben? Doch auch der Kuss... Sie nahm ihr Datapad zur Hand und begann ihre Gefühle aufzuschreiben. Eine halbe Stunde später löschte sie ...

"Sehr witzig", grummelte Jolene. Ihre Stimmung sank. Neben seinem fragwürdigen Humor mochte sie gar nicht ans Ergebnis denken. Sie hängte das Trockentuch an und reichte ihm den letzten Teller. "Und weil das ganze so viel Spaß macht, darfst du mir gleich noch was versprechen. Du nutzt ...

Jolene schaute ihn ernst an. "Du hast dir das wirklich gut überlegt, ja? Wenn du dir sicher bist, können wir das machen."

Wie gerne hätte sie sich ihm mehr hingegeben. Doch sie konnte es nicht. "Wir hatten bisher noch nicht viel Gelegenheit dazu. Vermisst du es nicht vielleicht ein kleines bisschen?"