Widukinds Wächter

Auch das noch, war sein erster Gedanke, weil er meinte, dass sie sich nicht vorstellen konnte, wie schwer ihm diese andauernde Zurückhaltung mittlerweile fiel.
"Natürlich, gerne meine Liebe", sagte er jedoch. Und er massierte sie - ganz anständig - ohne Küsse oder Streicheln.

Enric genoss ihre Nähe. Sie hatte so lange keine zulassen können, nicht einmal beim einschlafen. Das hier war auf jeden Fall ein Schritt, der ihn freute. Er liebte ihren Duft und ihr weiches Haar, welches ihn an der Wange kitzelte. Aber selbst einen Schritt weiter zu gehen wagte er nicht. Jolene bes...

"Da hast du Recht", stimmte Enric ihr zu. In Wirklichkeit aber fürchtete er, ihrem fragilen Geist durch seine Einwirkungen geschadet zu haben. Was, wenn er ihr so oft Dinge vorgegaukelt hatte, die nicht da waren, dass er am Ende doch eine Mitschuld daran getragen hatte, dass sie nicht mehr...

Er schüttelte den Kopf. "Lieber nicht", war die etwas betretene Antwort.
Eigentlich hatte Enric es immer schön gefunden, seine Gabe zu nutzen, um Jolene etwas zeigen zu können oder sie etwas hören zu lassen. Aber er traute sich nicht mehr.

"Hmh, verrückt." Er beschloss, das Thema die nächsten Monate nicht mehr anzusprechen. Sie hatte ja mehrmals deutlich gemacht, dass sie nicht wollte. Enric fragte sich gerade, warum sie sich wohl keine Zukunft mehr mit ihm vorstellen wollte, da riss sie ihn aus seinen trüben Gedanken. "...

Für einen kurzen Moment überlegte er, zu schwindeln, dann gab er zu: "Nein, meistens nicht. Aber ich würde es am sinnvollsten finden, wenn immer die Person fragen muss, die zuvor die meiste Unsicherheit darüber bekundet hat, ob sie das überhaupt möchte. Auf diese Weise könnte man die Rate der f...

Er streckte sich nun ebenfalls neben ihr aus. "Es ist leicht sowas zu sagen, wenn es keine Rolle spielt. Aber wenn du die Tradition aufrecht erhalten willst und wenn du soweit bist, kannst du ja meine Familie fragen. Das ist eh effizienter. Dann brauche ich nicht zu raten, wann du es wollen wür...

"'Heftig abserviert', hm? Das klingt gerade so, als hätte ich es aus einer Laune heraus getan. Für mich war das auch schrecklich. Und du hast mich auch schon verlassen", murrte er. Enric dachte daran, dass Corbyn ihm ja selbst nahegelegt hatte, Jolene noch einmal das Herz zu brechen. Er ha...

Enric freute sich, dass Jolene so begeistert darüber gewesen war, dass sie es wieder miteinander versuchen würden, dass sie es gleich ihrem Bruder gesagt hatte. Aber er machte sich doch etwas Sorgen über den restlichen Verlauf des Gesprächs. Schließlich hatte Corbyn ihn angelogen, um zu verhindern, ...

"Das kann ich mir denken", murmelte er mehr zu sich selbst.
Zu Jolene sagte er: "Das hast du mir bisher gar nicht erzählt. Warum hast du ihm das mit uns gesagt?"

"Vielleicht ist er nicht immer in diesem Zustand." Enric war froh, dass sie ihn nicht für all die unnötigen Visionen tadelte, die er teilweise versehentlich, teilweise aber auch absichtlich ausgelöst hatte. "Seltsam, dass Vela mit ihrer Familie absolut nichts zu tun haben will. Ich ha...

"Wir hatten einfach Pech." Er setzte sich auf die Bettkante. "Vielleicht wären auch ein paar schöne Visionen dabei gewesen, wenn wir uns für andere Gegenstände entschieden hätten. Außer natürlich bei den Visionen, die für uns bestimmt waren. Das war in der Tat nicht gerade angenehm......

******** Jolene und Enric waren noch etwa zwei Wochen unterwegs gewesen. Noch war Jolene nicht bereit gewesen, bei Enric zu übernachten. Er hatte ihr Zeit gelassen und sie nicht gedrängt. Allerdings hatte er sich doch deutlich um sie bemüht. Er hatte auf dem Flug für sie ein romantisches Dinner vorb...

Als Enric die Augen schloss, dachte er für einen kleinen Moment darüber nach, ob es nicht vielleicht sein könnte, dass Jolene nur auf diesen Moment gewartet hatte, um ihn grausam umzubringen. Vielleicht hasste sie ihn ja doch noch und hatte sich im Praxeum bloß nicht getraut, Rache zu nehmen. Es kön...

"Das ist gut. Aber falls du doch Mal einen schlimmen Traum hast, kannst du jederzeit herkommen. Ich bin für dich da." Er gähnte. "Ich glaube, ich werde nun tatsächlich etwas schlafen. Du kannst dich noch irgendwie beschäftigen. Du brauchst ja nicht hier herumsitzen und dich langweilen...