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goldie
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Beitrag von goldie » 28.01.2008 16:31

Bericht aus Mythodea

Folgenden Bericht fertigte ich im Auftrag des Magister Xadys über den Aufenthalt der Jäger der Nacht in Mythodea an. Er mag unvollständig sein, da es sicher auch Ereignisse gab, die mir nicht bekannt wurden. Teilweise mag er auch etwas wirr wirken, da sich einige Dinge meinem Verständnis entzogen.

1. Tag
Zwar waren wir schon einige Tage in Mythodea und hatten uns im so genannten Magielager eingerichtet. Aber diese Tage verliefen weitgehendst ereignislos, ja fast langweilig.
Die Bezeichnung Magielager bezog sich übrigens nicht auf die hohe Dichte an Magiern, sondern auf die Schutzherrin Magica. In den Ländern von Mythodea wurden die fünft Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft und… Magie angebetet. Ja, richtig gelesen, Magie ist hier ein Element. Vertreten werden die Elemente durch die Avatare. Die Avatarin der Magie ist Magica, ein im wahrsten Sinne des Wortes goldiges Wesen.
Entsprechend der Aufteilung in Elementen wurden fünf Lager für die Besucher eingerichtet. Naja, für die unentschiedenen oder anders veranlagten gab es noch weitere Lager, wie jene für Neutrale, Söldner und Orks.
In unserer Gruppe zusammen gefunden hatten sich die Jäger der Nacht mit einigen Mitreisenden und einige Krieger aus dem Orden des Rondus. Angeführt wurden wir von Lornalth von Eliath.
Verlief der heutige Tag zuerst auch noch sehr ruhig, so kam es am Abend zu dramatischen Ereignissen. Spät in der Nacht noch riefen die Nyame und der Archon des Südens die Bewohner aller Lager zusammen, um eine Ansprache zu halten. Im Verlauf dieser Ansprache kam es zum Streit zwischen den Beiden. Plötzlich zückte die Nyame einen vergifteten Dolch und griff damit den Archon an. Um das schlimmste zu verhindern, hielt Magica für die Beiden die Zeit an. Daraufhin beauftragte sie alle Anwesenden, die in Mythodea kurzerhand alle als Siedler deklariert wurde, damit die Geschehnisse zu untersuchen. Es sollte herausgefunden werden, wie es soweit kommen konnte und was zu tun ist, um Nyame und Archon zu retten.
In dieser Nacht tauchten dann auch noch die ersten Häscher des untoten Fleischs auf. Jedoch wurde diese Gefahr von einigen Tapferen Mitstreitern unserer Gruppe bekämpft. Dank ihres unermüdlichen Einsatzes über mehrere Stunden hinweg war weiterhin ein relativ sicheres Reisen zwischen den Lagern möglich.

2. Tag
Am heutigen Vormittag kam es dann zu leichten Spannungen in unserer Gruppe. In seiner unermesslichen Weisheit ließ Sire Lornalth die Jäger der Nacht probeweise ohne besonderen Grund antreten. Ein Recht welches im als Anführer natürlich zusteht. Jedoch sah Vina dies etwas anders und wagte es Kritik zu üben. Sire Lornalth intervenierte sofort und verhängte eine drakonische Strafe. So durfte Vina Teile des Tages damit verbringen, Liederbuchseiten zu sortieren und zusammen zu binden. Bösartige Zungen, die behaupteten, das dies alles nur eine Falle von Sire Lornalth war, um einen Dummen für die Arbeit zu finden, verstummten schnell.
Dann kam die Nachricht, dass das Söldnerlager belagert würde. Da Sire Lornalth zu diesem Zeitpunkt noch mit dem Gedanken spielte einige Söldner anzuheuern, rückten unsere Krieger aus um dort zu unterstützen. Das grade noch rechtzeitige Eintreffen unserer Recken konnte das schlimmste verhindern. So ist die Rettung des Söldnerlagers vor allem dem Rondus Orden und den Jägern der Nacht zu verdanken.
Kaum zurück im Magielager wurde dieses vom Schwarzen Eis angegriffen. Trotz Verwundungen zögerten die tapferen Recken aus unserer Gruppe keinen Augenblick und eilten zur Verteidigung unseres Lagers. Dank ihres beherzten Einsatzes konnten die Angreifer zurückgedrängt und geschlagen werden.
Im laufe des Tages verbreitete sich dann die Nachricht, dass ein Vertreter für den unpässlichen Archon gesucht würde. Den Posten sollte jemand aus dem Lager bekommen, das sich dafür am würdigsten erweist. Zu diesem Zweck sollten von den Lagern Aufgaben gelöst werden. Das Lager mit den meisten erfolgreich gelösten Aufgaben hätte dann gewonnen. Persönlich vertrete ich immer noch die Auffassung, dass dies eine geschickte Falle unseres Feindes ist, damit wir uns selber schwächen. Ein grossteil der Aufgaben kann einfach nur als Selbstmordkommandos bezeichnet werden. So sollte zum Beispiel eine Gruppe von 200 Kämpfern ungerüstet gegen eine Übermacht des schwarzen Eises antreten.
Auch die Aufgabe Mut und Standhaftigkeit, welcher sich Antarion, Mara, Akturus, Aron und Gorn stellten, erwies sich als böse Falle. So mussten sie in einen gefährlichen Dungeon gehen. Dort wurden sie von einer Übermacht untoter Kreaturen bedroht. Den Angriff überstanden nur jene, die sich nicht wehrten. Jene, die nicht von den Untoten zerschnetzelt wurde, vergiftete man dann auf hinterhältigste Weise.
Später marschierte dann ein riesiges Heer des untoten Fleisches vor dem Erdlager auf. Trotz verzweifelter Gegenwehr konnte nicht verhindert werden, dass das Lager geschliffen wurde. Ein Verzweifelter Kampf zur Rückeroberung entbrannte. Schließlich konnten die Untoten jedoch vertrieben werden.
Am frühen Abend wurde unser Lager dann immer wieder von der Leere heimgesucht, welche auf der Suche nach einem Rezept war. Dieses Rezept soll gegen die Krankheit wirken welche die Leere verbreitet. Dank des Liedes der Naldar konnten die Schwestern der Leere halbwegs in Schach gehalten werden. Ohne die Anwesenheit eines Priesters der Naldar konnte das Lied allerdings nicht seine volle Wirkung erzielen, so dass die Leere immer noch eine große Gefahr darstellte.

3. Tag
Auch an diesem Tag kam es zu Kämpfen um verschiedene Lager. Meist waren die Jäger der Nacht und der Rondus Orden mit an vorderster Front. Bei einer dieser Schlachten wurde ein Teil des Rondus Ordens vom Feind gefangen und durch ein Portal verschleppt. Als sie Stunden später wieder auftauchten, konnten sie sich nicht erinnern, was in der zwischen Zeit mit ihnen passiert war. Mehrere Untersuchungen ergaben, dass unsere schlimmsten Befürchtungen nicht eingetroffen waren. Es zeigten sich keine Anzeichen einer Beeinflussung.
Bei der Erwähnung der Schlachten sollte vielleicht noch gesagt werden, dass wir natürlich nicht alleine kämpften. Im Magielager hielten sich noch weitere Gruppierungen auf, welche uns gelegentlich unterstützten. Allerdings gibt es über diese nicht nur gutes zu berichten. So sorgten einige Torwachen dafür, dass die Bewohner unseres Lagers als schwanzlose Rassisten bekannt wurden. Grund dafür ist ein Artikel in der örtlichen Zeitung gewesen. Besagte Torwache verweigerte in Gegenwart eines Reporters einem Wesen dem Zugang zum Lager mit der Begründung, dass nur Personen ohne Schwänze zutritt hätten. Auf Anfrage des Reporters soll die Torwache dann sogar bestätigt haben, dass man im Lager rassistisch wäre. Besonders peinlich wird das Ganze natürlich noch dadurch, dass Magica für die Offenheit gegenüber allen friedlichen Wesen steht.
Sire Lornalth erwähnte, dass er bei der Redaktion der örtlichen Zeitung vorsprechen wollte, um klarzustellen, dass wir im Magielager zumindest nicht alle schwanzlos währen. Allerdings schien er damit kein Erfolg zu haben. Zumindest blieb eine Gegendarstellung aus.
Neben den Kämpfen stand an diesem Tag das Brauen des Gegenmittels gegen die Krankheit der Leere im Mittelpunkt. Ein Problem war, dass die im Rezept genannten Zutaten noch übersetzt werden mussten. Doch Glennean McFionn, ein fähiger Alchimist aus den Reihen der Jäger der Nacht, konnte dieses Problem schließlich überwinden und die ersten Portionen des Tranks brauen. In der Nacht noch konnte der Trank an einem Opfer der Krankheit erfolgreich getestet werden.
Ein kurioser Vorfall am diesen Abend war dann noch die Belagerung des Magielagers durch eine Gruppe Söldner. Das Lager konnte natürlich problemlos verteidigt werden. Eine Untersuchung des Vorfalls ergab, dass ein Händler aus der Stadt die Söldner angeheuert hatte. Er war der absurden Meinung, dass Magica mit den Untoten im Bunde stehen würde. Magica persönlich belehrte ihn eines besseren.

4. Tag
Der heutige Tag begann damit, dass der Rondus Orden eine Pilgerreise zu den Elementarschreinen unternehmen wollte. An jedem Schrein sollte zu dem entsprechenden Element und zu Rondus gebetet werden. Xaver Steinbeisz und ich begleiteten die Ordensleute als Beobachter. Die ganze Aktion verlief relativ problemlos, bis wir beim Wasserschrein ankamen. Es stellte sich heraus, dass der Schrein aufgrund einiger Ereignisse nicht mehr Aqua geweiht war. Interessanter Weise schienen die Bewohner des Wasserlagers ziemlich gleichgültig zu sein. Erst auf Anstreben von Antarion konnte eine Weihungszeremonie durchgeführt werden. Diese verlief erfolgreich. So konnten wir mit dem Gefühl etwas Gutes getan zu haben ins Magielager zurückkehren.
Glennean war diesen Tag voll mit alchimistischen Experimenten ausgelastet. So musste er nicht nur weitere Portionen des Heiltranks gegen die Krankheit der Leere brauen, sondern auch einen Trank um Nyame und Archon zu retten.
Im Zusammenhang mit dem Trank gegen die Krankheit der Leere fiel eine Elfe aus dem Elfenlager besonders unangenehm auf. Als ein weiterer Trank benötigt wurde und sie hörte, dass der gestrige schon verbraucht war verging sie fast vor Ärger. Ihr Kommentar war: „Wie kann man den Trank nur für irgendwelche Deppen verschwenden?“ Anscheinend gibt es unter den Elfen einige, die den Tod normaler Menschen in Kauf nehmen, um den Trank für ihrer Meinung nach wichtige Personen aufzuheben.
Zum Glück haben nicht alle Elfen diese Einstellung, vermutlich handelt es sich sogar eher um eine Minderheit. Zumindest verdanken einige aus unserer Gruppe den unermüdlichen Bemühungen der elfischen Heiler ihr Leben.
Leider kann ich den Namen der lebensverachtenden Unperson nicht nennen, da ihn alle die mit ihr zu tun hatten sofort wieder vergessen hatten. Dies könnte natürlich daran gelegen haben, dass elfische Namen für Menschen oft schwer zu merken sind. Allerdings würde es mich nicht wundern, wenn da finstere Magie mit im Spiel war.
Vina und Falcanor verbrachten einen Teil dieses Tages damit, ein neues Lied zu komponieren. Dies gehörte zu den Aufgaben, die durchgeführt werden sollten, um einen Stellvertreter des Archons zu bestimmen. Eine der eher harmlosen Aufgaben. Das Lied sollte, wenn ich dass richtig mitbekommen hatte einer der Nyamen vorgespielt werden. Ich habe keine Ahnung, wie der Nyame das Lied gefallen hatte, aber ich persönlich war begeistert.
Gegen Abend wurde dann ein Ritual begonnen, welches der Rettung von Nyame und Archon diente. Im Zuge dieses Rituals sollte auch der Trank den Glennean gebraut hatte eingesetzt werden.
Es wurde erwartet, dass der Feind dieses Ritual für einen groß angelegten Angriff nutzen würde. Tatsächlich marschierten Unmengen an untonem Fleisch und schwarzen eis auf. Allerdings hatte sich eine große Menge an Kämpfern aus den verschiedenen Lagern dazu bereit erklärt, das Ritual zu beschützen. Wärend die Schlachtreihen aufeinander prallten, zogen Emma und ich uns zum Magielager zurück, um dort eine Art Lazarett aufzubauen. Als wir feststellten, dass kein Angehöriger des Magielagers zurück geblieben war, übernahm Emma das Kommando über die Torwache. Hier bewies sie erneut ihre Führungsqualitäten. So was sie doch schon die ganze Zeit die inoffizielle Anführerin unserer Gruppe. Zumindest traute sich niemand ihr zu widersprechen.
Die Schlacht endete siegreich. Das Ritual wurde erfolgreich durchgeführt und die Feinde wurden zurückgedrängt. Die Jäger der Nacht mussten für diesen Sieg allerdings einen hohen Preis zahlen. Der tapfere Paladin Merlon gehörte zu jenen, die auf dem Schlachtfeld ihr Leben lassen mussten. Selbst die zur Hilfe herbei gerufenen Nyame des Westens und Magica konnten nichts tun, um den Paladin zu retten. So gab es bei uns auch keine fröhliche Siegesfeier. Wir trauerten um Merlon und gedachten seiner großen Heldentaten.

Verfasser des Textes: Kendal von den Siebenauen
Dem Orden zugetragen von: Kendal von den Siebenauen aus Felsacker
Zuletzt geändert von goldie am 02.02.2008 00:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von goldie » 28.01.2008 17:17

Brief von Hauptmann Leutwang an den Baron zu Mühlbach zur Situation im Handelsposten Mühlbach im Lande Taeria

Verfasser: Hauptmann Leutwang
Dem Orden zugetragen von: Filius Arin


Eure Gnaden Baron zu Mühlbach,

es fällt mir nicht leicht, Euch über die Vorkommnisse zu berichten, die ich in eurem Namen untersuchen sollte. Nicht, weil wir nicht herausgefunden haben, was sich in der Gegend um den Mühlbacher Handelsposten zugetragen hat, sondern weil es mich erschüttert und mein Herz schwer macht, dass sich so schändliche Ereignisse hier zugetragen haben: Verschwundene Händler und Reisende, Räuber, Halsabschneider, Morde, verfluchte Schreine, Ungläubige und Ketzer, Blutopfer, dunkle Krieger.
Thorgad möge uns schützen.

Ich versuche kurz die Geschehnisse zusammenzufassen, die sich ereigneten, bevor ich mit den fünfzig Soldaten den Handelsposten erreichte. Hierbei haben mir schriftliche Aufzeichnungen und Berichte von verschiedenen Besuchern des Handelspostens geholfen. Erwähnen sollte ich noch, dass der Handelspostenvorsteher, Heinrich Valentin Pollstatt, während der Geschehnisse vor Ort, verstorben ist.

Ketzer, geführt von Ottfried Morsal, dem Gehilfen des Handelspostenvorstehers, und weiterer unbekannter Ungläubiger, haben dunkle Machenschaften und Zeremonien in dem Wald um den Handelsposten abgehalten. Sie haben anscheinend Reisende und Händler überfallen und an aus Fels gehauenen Steinklötzen getötet. Zweck dieser bösen und ketzerischen Riten war es, einen in Stein gefangenen Krieger zu befreien, der einem verruchten und bösen Gott diente.

Obwohl sich während der Ereignisse in dem Handelsposten allerlei Gesindel, achtbares Volk und sogar Ritter aufgehalten haben, haben sie die Ketzer nicht an ihren Machenschaften gehindert. Klägliche Versuche der Gäste des Handelspostens waren gescheitert. Zwar wurden einige Ketzer enttarnt und getötet, jedoch hinderte niemand die Ungläubigen daran, ihren dunklen Riten nachzugehen und den gefangenen Krieger zu befreien.

Nach der Befreiung gab es einige Kämpfe zwischen den Besuchern des Handelspostens und Pöbel, der sich diesem Krieger angeschlossen hatte. Ehrlicherweise sollte ich erwähnen, dass es noch einige Gäste gab, die weiter versuchten, dem Bösen zu trotzen und dessen Pläne zu vereiteln. Einige wenige Mutige versuchten, Kultplätze, aus denen diese Ketzer anscheinend ihre Kraft bezogen, zu zerstören.

Als ich mit meinen Mannen nun an dem Handelsposten eintrafen, durchkämmten wir die Wälder auf der Suche nach den Ketzern und dem Krieger. Jedoch fanden wir nichts weiteres als verschiedene dieser Steinklötze, von denen ich bereits berichtete. Ich befahl meinen Männern, Hämmer zu nehmen und diese Steinklötze zu zertrümmern. Außerdem beauftragte ich meine Spurensucher herauszufinden, wohin sich dieser Krieger aufgemacht hatte. Nach harter Arbeit, waren alle dieser Opferplätze zerstört. Niemand wird mehr an diesen unheiligen Felsen irgendwelche dunklen und bösen Riten durchführen.

Einen Tag später berichteten mir meine Kundschafter beunruhigende Erkenntnisse: In den Dörfern rund um den Handelsposten waren Bauern und Handwerker verschwunden. Einfach über Nacht. Entführt wurden sie nicht. Anscheinend waren sie in aller Hast aufgebrochen und hatten ihre wichtigsten Habseligkeiten, Decken, Nahrung und Werkzeug mitgenommen. Niemand ihrer Nachbarn oder Freunde konnte sich das erklären.

Jedoch konnten die Kundschafter auch gute Kunde überbringen. Sie hatten Spuren von einem kleinen Tross gefunden. Ich machte mich sofort mit meinen Mannen auf, um den Spuren zu folgen. Die Verfolgung erwies sich als schwierig. Gut ausgebildete Soldaten, die lange Zeit marschieren konnten, mussten Bauern und Handwerker schnell einholen. Ich schenkte mir und meinen Soldaten nichts. Dennoch schien es, als würden wir das Gesindel mit ihrem Anführer nicht einholen oder uns ihnen auch nur nähern.

Dann näherten wir uns den Grenzen Taerias. Um nicht mit so vielen Soldaten durch fremdes Land zu marschieren, gab ich den Soldaten den Befehl, Lager aufzuschlagen und auf meine Rückkehr zu warten. Zusammen mit drei Kundschaftern machte mich hinterher. Zwar konnte ich die Ketzer nicht mit so wenigen Kämpfern stellen, jedoch war es mir ein innerstes Bedürfnis herauszufinden, was diese unsagbaren vorhatten.

Es stellten sich viele beschwerliche und karge Tage ein, die aus Marschieren, Schlafen und Essen, bestanden. Der ungläubige Pöbel, den wir verfolgten, schien eine unglaubliche, ja unmenschliche Ausdauer zu haben. Dann jedoch glaubten wir diese Ketzer und Mörder am nächsten Tag in Blickweite zu bekommen, denn ihre Fährte führte an die Küste zu einer Landzunge, von der es kein Entkommen gab.

Müde, hungrig und erschöpft, dennoch mit starken Willen und fester Entschlossenheit, erreichten wir eine kleine Küstenstadt, in der diese Ketzer sein mussten. Eilig hörten wir uns dort um. Was wir vernahmen, raubte uns den letzten Rest an Kraft und Hoffnung. Der Pöbel und der Krieger haben sich eine Überfahrt nach Grenzbrück auf einem Schiff erkauft und waren bereits vor Stunden ausgelaufen. Mir war klar, dass das Schiff nie seinen Bestimmungshafen in Grenzbrück erreichen würde.

So muss ich euch die schlechte Kunde, Eurer Gnaden Baron zu Mühlbach, überbringen, dass die Verantwortlichen für die bösen und blutigen Geschehnisse in Eurer Baronie nicht zur Rechenschaft gezogen werden können und es nicht klar ist, was das nächste Ziel dieser Verbrecher sein wird.

Diese Nachricht lasse ich durch einen Boten überbringen. Ich werde in zehn Tagen bei Euch eintreffen und euch dann gerne persönlich einen ausführlichen Bericht geben.

Vollständigkeitshalber sollte ich noch erwähnen, dass der Handelsposten zur Zeit von einem einfachen Bauern namens Jupp geleitet wird, der einen sehr einfachen Geist hat und meiner Meinung nach nicht zum Führen eines Handelspostens taugt.

Ergebenst

Hauptmann Leutwang

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Beitrag von goldie » 01.02.2008 20:16

Bericht über Sir Tulgors Ritterschlag
von Kendal von den Siebenauen im Auftrag von Sir Lornalth von Eleat

Da sich Tulgor bereits für die Wacht, die er in dieser Nacht halten würde, vorbereitete, begrüßte Sir Lornalth die zahlreichen Gäste. Ort des Ereignisses war das Gut zu Winterstein, welches Tulgor nach dem Ritterschlag zugesprochen werden sollte. Alle Gäste wurden angemessen untergebracht und aufs vorzüglichste verköstigt.
Während die Gäste den Abend bei Wein und Musik im Festraum des Guts verbrachten, hielt Tulgor die traditionelle Ritterwacht. Diese verbrachte er alleine im Raum der heiligen Andacht. Diese Wacht dient dazu dem werdenden Ritter die Zeit zu geben in sich zu gehen. Er soll sich seiner vergangenen Taten erinnern und über seine Zukunft als Ritter nachdenken.
Wie man es von ihm erwartete, wachte Tulgor die Nacht standhaft durch. Erst als sich die ersten Gäste am Vormittag zum Frühstück sammelten zog er sich zurück, um etwas Ruhe zu finden.
Am späten Nachmittag wurde Tulgor dann in den Waschraum zu der heiligen, reinigenden Wäsche durch einen Arphimpriester geleitet.
Nach der Wäsche führte man Tulgor über den Hof in den Festraum. Die Wolken am Himmel waren verschwunden und die Sterne leuchteten hell und klar, als würden sie die Größe des heutigen Abends erkennen.
Sir Lornalth erwartete Tulgor bereits im für die Zeremonie prachtvoll geschmückten Festsaal. Das helle Licht der vielen Kerzen tauchte den Raum in einen goldenen Schein, der ihn noch erhabener wirken ließ. Mit würdevollen Schritten trat Tulgor vor Sire Lornalth und kniete mit ernstem Gesicht vor ihm nieder.
„Schwörst du unter allen Tugenden die Treue als die höchste achten, deinem Herren in allem folgen und seine Ehre wie die eigene zu beschützen?“ fragte Sir Lornalth mit feierlicher Stimme. Tulgor bejahte mit tiefster Überzeugung.
Danach holte Sir Lornalth aus und verpasste Tulgor eine kräftige Ohrfeige. Dieser nahm den Schlag hin ohne das Gesicht zu verziehen. „Dies sei der letzten Schlag der, ungeahndet hingenommen werden muss, als Erinnerung an das Gelöbnis, aber auch als Prüfung seiner Demut und Selbstbeherrschung“, erklärte Sir Lornalth. Zuletzt berührte er Tulgors Schultern mit dem Schwert.
Hingekniet hatte sich Tulgor als einfacher Mann. Nun erhob er sich als Adliger, als Ritter, als leuchtendes Vorbild für jeden aufrechten Bürger.
Als nächstes bekam Sir Tulgor die Zeichen seines neuen Standes übergeben. Als erstes wurde ihm der Wappenrock überreicht, auf welchem das Wappen zu sehen war, das Sir Tulgor ab jetzt voller Stolz tragen sollte. „Das Wappen auf deiner Brust soll einem jeden deinen Stand und deinen Namen weisen, so das ein jener von deinen Taten hören mag. Auf das deine Taten immer beseelt von Ehre, deinem Stande angemessen sind, und von deiner Tugend zeugen“, sprach Sir Lornalth feierlich.
Darauf folgten die Sporen. „So wie die Sporen deinem Pferd bedeuten, dich ohne Zag und Zaudern in die Schlacht zu tragen, so mag dein Herz dich ohne Umschweife handeln lassen und frohen Mutes jede Aufgabe erledigen lassen“, verkündete Sir Lornalth.
„Eine Schneide um zur Wahrheit vorzudringen, eine Schneide um Recht zu wirken. Und eine Scheide um dem Richtspruch Gnade und Milde zu verleihen“, sprach Sir Lornalth und überreichte Sir Tulgor ein Schwert. Zuletzt übergab er ihm schließlich den Adelsbrief, welcher Sir Tulgor ermöglichen sollte in anderen Ländern seinen Anspruch zu belegen.
Die bewundernden Blicke aller Anwesenden ruhten auf Sir Tulgor. Äußerlich war er der Gleiche geblieben, doch strahlte er jetzt eine Autorität und innere Größe aus, die in dieser Form vorher nicht vorhanden waren. In diesem Augenblick wusste jeder im Raum, dass Sir Tulgor ein guter Ritter sein würde.
Nach Beendigung der eigentlichen Zeremonie begann eine prachtvolle Feier, die ihres gleichen sucht. Sir Lornalth hatte Barden für Musik und Tanz geladen. Zur Verköstigung gab es ein großes Bankett, mit Braten und anderen Leckereien. Zur Belustigung aller wurde sogar ein Schattentheaterstück aufgeführt. Gespielt wurde die bekannte Geschichte „Die drei Helden des Südens“. Zusätzlich gab es einige wunderschöne, künstlerische Darbietungen der geladenen Gäste.
Nach Beendigung lobten alle Gäste diese großartige Feier. Ein jeder hatte sich aufs vortrefflichste amüsiert und niemanden mangelte es an etwas.


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Beitrag von goldie » 10.11.2009 22:29

Das Dorf Rabenwinter. Verfasser: Elisabeth von Dern

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Re: Berichte

Beitrag von goldie » 12.11.2010 17:18

Licht und Schatten im Königreich Weiden. Verfasserin: Emma Schierle, Novizin im Orden des Rondus

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Re: Berichte

Beitrag von goldie » 11.01.2011 21:28

Bericht aus Mitraspera
von Nicolai von Sonningen
[OT: CoM 2010]

Die Nachhut ist endlich eingetroffen. Lange hätten wir ohne sie auch nicht mehr standhalten können. Die Verluste des letzten Tages waren groß, und kaum ein Soldat ist ohne eine Verwundung aus den Kämpfen hervor gegangen. Ich selbst bin froh noch am Leben zu sein.
Die Sonne ist nur noch durch einen grauen Schleier zu erkennen, der von den Feuern der Heerlagern stammt. Sie hat ihren Zenit längst überschritten, als die neu angekommenen Soldaten ihre Lager aufschlagen. Ich nutze die kurze Zeit der Ruhe um mich ein wenig zu erholen.

Es ist kurz vor Sonnenuntergang, als der Befehl zum Sammeln durch das Lager hallt. Der König wünscht eine Heerschau, um eine Übersicht über die Truppen des Östlichen Sigels zu bekommen. Die Blicke der Soldaten sprechen Bände über die vergangenen Stunden. Ich raffe mich auf, und schließe mich den Soldaten des Banner Eleats an. Als wir auf dem Feld vor dem Lager ankommen, haben dort bereits die Truppen aus Calor, Axtfels und Kerewesch Aufstellung bezogen.Während ich versuche, nicht über mein baldiges Ableben zu sinnieren, kursieren unter den Soldaten einige schlechte Witzte die über ihre angst und nervosität hinweg täuschen sollen.Ihre königliche Hoheit, die Herzogin Ain Schwefelnies ist erzürnt, das seine Hoheit, Herzog Felian von Bärenstein-Galdifei und seine Truppen noch nicht anwesend sind. Nach einer kurzen Beratung mit seiner Majestät, wird in Anbetracht der bald einbrechenden Nacht beschlossen mit der Ansprache nicht länger zu warten.

Seine Majestät, König Thorus I. tritt nun in seiner glänzenden Rüstung vor die Truppen.
Die Gespräche verklingen, und seine Stimme hallt laut über das Feld. Er bedankt sich bei den Soldaten und ihren Anführern für ihre Treue und Unterstützung. Am Abend sollen sich zudem alle Truppführer zu einer Lagebesprechung im Lager Calors einfinden.
Durch die untergehende Sonne scheint es so, als ob seine Augen zu glühen beginnen, bevor er weiter verkündet: „Ich habe soeben vernommen, dass bereits weitere Streiter aus den Siegeln vor der Feste aufmarscheirt sind und um ihr Leben und ihre Freiheit fechten. Doch keines dieser Siegel ist so vereint wie wir. Wir werden nun als gesammelte Streitmacht des Ostens gemeinsam nach Dorchgard marschieren, um dort die uneingeschränkte Kapitulation der Verfehmten zu verlangen.“

Ein lautes Jubeln der Soldaten hallt von den nahen Bäumen wieder, bevor der Schlachtruf des Östlichen Siegels erschallt: „EX ORIENTE LUX!!!“ Dann setzen sich die Tuppen in Bewegung, allen voran seine Majestät und die Truppen Calors samt ihrer Herzogin.
Die Verbrannte Überreste des Landes und blutige Felder säumen den Weg zur Feste, während in mir die Nervosität wieder ansteigt. Die Soldaten marschieren in Zweierreihen nebeneinander. Außer dem scheppern der Rüstungen und den Schritten der schweren Stiefel ist nicht viel zu hören. Eine bedrückende Stille liegt über uns. In der Ferne beginnt der Lärm der Schlacht lauter zu werden.

Dann stehen wir vor ihr. Doerchgard, der Fels!
In der Abenddämerung wirkt die Feste sehr beeindruckend und nahezu uneinnehmbar auf mich. Mit ihren hohen Mauern und imposanten Türmen ist sie ein Bollwerk dass sich und entschlossen entgegenstellt.
In mir keimen Zweifel auf. Wie sollen wir nur jemals dorthinein gelangen um Terra zu befreien.

Die Truppen bilden nun eine breite Front vor der Feste, während ihre königliche Hoheit, die Herzogin von Calor, versucht die Soldaten mit einer kurzen Rede anzuspornen.
Doch noch bevor sie ihre Ansprache beenden konnte ertönen Hörner aus der Feste und ein lautes Quietschen hallt über das Schlachtfeld, als sich die Tore Doerchgards öffnen.
Ich ziehe mich vorsichtshalber ein wenig hinter die Kämpfenden Truppen zurück, als ein nicht enden wollender Strom aus Soldaten des Schwarzen Eises aus den Toren strömt.
Als ob diese nicht schon entsetzlich genug anzusehen wären, beobachte ich, wie sich von der rechten Pflanke her ein Trupp Chaoskrieger und Drow nähert. Doch glücklicherweise fallen sie über die verfehmten Truppen, und nicht über die Streiter des Ostens her. Auch wenn sie vorgeben für die Elemente zu streiten, kann man sollte man ihnen niemals trauen oder den Rücken zuwenden.

Mein Blick schweift wieder zu den Kämpfen direkt vor der Feste. Die Streiter des Ostens sind in der Unterzahl, doch vermögen sie es noch die Reihen zu halten. Doch der Feind wird immer zahlreicher und wenige Augenblicke später droht die rechte Pflanke zu brechen.
Scheinbar ist Kapitulation für sie keine Option…
Aus der Entfernung kann ich beobachten, wie auf den Festungsmauern Ballisten in Stellung gebracht werden, während erste Verwundete an mir vorbei getragen werden. Niemand soll zurückgelassen werden. Mittlerweile wird auch der Ruf nach Heilern auf dem ganzen Schlachtfeld imm lauter. Aus den Toren strömen unablässlich weitere Truppen der Verfehmten.

Trompetenklang erschallt in der Ferne, doch nicht aus Richtung der Feste. Als ich mich umdrehe, sehe ich das Falkensteiner Banner zusammen mit den Truppen Varamons aufmarschieren. Endlich! Auf Befehl der Herzogin reihen sie sich in die Schlacht ein und unterstützen die zerschlagenen Truppen Elesgards.
Die schreie der Verwundeten zerreißen die aufkommende Dunkelheit.
Neben mir liegt ein Soldat, der eine schwere Bauchwunde davon getragen hat. Ich blicke mitleidig auf ihn hinab. Wenn die Heiler es noch schaffen ihn unter den Lebenden zu halten, können sie eine eigene Religion gründen. Ich hoffe dass sich die Elemente seiner Seele annehmen werden, so wie sie es hoffentlich auch eines Tages mit meiner tun werden.

Nun rückt auch der Untod zusammen mit der Pestilenz aus der Feste aus und in dern vorderen Reihen greift Panik um sich. Die Soldaten des Ostens ziehen sich aus den aktiven Kämpfen zurück um sich neu zu Sammeln.
Währenddessen werden die restlichen Truppen immer weiter zurück gedrängt.

Die Leibwache unseres Archons ist verwundet und wird gestützt. Kurz darauf liegen Katharina von den Wogen und Comtess Valeria Elena Sybilla von Rosenfuchs blutend neben mir am Boden. Sie gehören meist zu den ersten Verwundeten. Die Heiler versuchen ihr bestes sie soweit zu versorgen, so dass sie im Heerlager richtig behandelt werden können.

Ein Schriller Schrei, der das Blut in den Adern gefrieren lässt hallt durch die aufkommende Nacht. Eine gruppe Viinshar. Die Töchter der Leere sind, zusammen mit einigen leeren, schwebenden Rüstungen in unserem Rücken erschienen. Eine Aura der Furcht breitet sich aus.
Wie mir später berichtet wurde, griffen sie zuerst das Lager von Aeris Streitern an, um dann uns auf ihrem Weg zurück in die Festung in den Rücken zu fallen.
Trotz der aufkeimenden Panik schaffen es die Heerführer die Truppen in einiger Entfernung zu Sammeln und neu zu formieren.

Weder die Verwundeten, noch die aufrecht stehenden Streiter scheinen die Töchter der Leere zu interessieren. Sie setzen unbeirrt ihren Weg durch unsere Reihen fort. Die Phobosar versuchen ihnen dabei den Weg zu ebnen und werden immer wieder in Kämpfe verwickelt.
In einigen Metern Entfernung kann ich sogar beobachten, wie seine Erlaucht Graf Simon Alexander von Varamon einen Phobosar niederstreckt. Die leere Rüstung geht zu Boden und bleibt leblos liegen.

Währenddessen gewinnen die Verfehmten weiter an Boden.
Aufgrund der zunehmenden Dunkelheit entscheidet sich die Heerführung zu einem geordneten Rückzug, um im Morgengrauen erneut zu versuchen, die Festung zu stürmen.
Ich geselle mich zu Sire Lornalth von Eleat, der gereade bekannschaft mit Lady Laralanthalas aus Valariot von den Schattenstürmern schließt.

Seine Majestät König Thorus I. Und Collin MacCorribh, der Archont des Westens bleiben zurück um unseren Rückzug decken. Man kann deutlich sehen, dass es den Soldaten nicht gefällt, ihren König alleine auf dem Schlachtfeld zurück zu lassen.

Wie mit später berichtet wurde, mussten sie kurz nach dem Abrücken der Truppen, eine Gruppe Viinshar und Phobosar daran hindern uns zu folgen. Als mir die Situation beschrieben wird, bin ich froh das unser Archon noch unter den Lebenden weilt. Eine Tochter der Leere hatte Collin mit ihrem Zauber getroffen und in Tiefschlaf versetzt, während seine Majestät es mit 3 Phobosar gleichzeitig aufnehmen musste.

Im Heerlager angekommen, brechen viele Soldaten auf der Stelle vor Erschöpfung zusammen. Die Heiler sind damit beschäftigt, möglichst viele von ihnen den Klauen des Todes zu entreißen. Mittlerweile ist es dunkel geworden, und allerorts flammen die Lichter von Fackeln, Laternen und Lagerfeuern auf. Einige unverletzt Patroullieren durch das Heerlager und bewachen den Eingang in den Verschanzungen. Ich hoffe dass wir wenigstens heute Nacht ein wenig Ruhe bekommen. Der Marsch der letzten Tage war eine Qual für viele.

Etwa 1 Stunde nach Einbruch der Dunkelheit begebe ich mich mit Sir Lornalth, Sir Glennean und Antarion Eisenfels zu der angekündigkten Besprechung. Da außer mir kein weiterer Schreiber anwesend ist, werde ich gebeten die Beschlüsse dieser Beratung schriftlich fest zu halten. Auch seine Majestät, König Thorus I. ist anwesend, doch muss er sich von ihrer königlichen Hoheit Ain Schwefelnies eine Rüge ob seines „Vorstürmenden Wesens“ gefallen lassen. In der Tat war seine Majestät während der Schlacht immer in den stark umkämpften Gebieten zu finden, so dass teilweise nicht einmal ein Bote zu ihm vordringen konnte.
Die Herzogin weist ihn darauf hin, das seine Präsenz als Leitbild bei den Truppen von enormer Bedeutung sei, um ihre Moral zu stärken.
Der König nimmt diese Kritik gelassen hin und gibt sich optimistisch, mit einigen wenigen Truppen mehr, hätten wir die Feste bereits heute einnehmen können

Ein Bote tritt unter den Baldachin und berichtet dass die Neches'Re Leomir Greifenkind und
Faryanne Galain I`Narthan, sowie die Archonten Tuachal ó Simmens und Walays Rabenschrey in der Verfehmten Feste gefangen gehalten werden. Weiterhin zählt ein mir unbekannter names Xandros zu den Gefangenen.
Nach einigen kurzen Instruktionen verlässt der König überstürzt die Versammlung um sie noch in dieser Nacht zu befreien.
Die zerschlagenen Truppen des Ostens können ihn dabei nicht unterstützen, so dass alle nur hoffen können, dass nicht auch unser König in die Hände des Feindes fällt.

Während der weiteren Besprechung wird die Aufstellung der Truppen für den mogigen Angriff festgelegt. Ein Botenläufer von jedem Lehen soll die Befehle der Heerleitung an die Truppen weiter geben, damit die Ordnung in der Schlacht aufrecht erhalten werden kann. Die Belagerungsgeräte sollen im frühen Morgengrauen einsatzbereit gemacht werden. Sie müssen uns den Weg in die Feste ebnen. Im Notfall besitzt der Osten genügend Belagerungsgeräte um die Feste auch im Alleingang angreifen zu können, dennoch werden Boten in alle Lager entsandt um um Unterstützung zu bitten. Die weiteren Beschlüsse werde ich hier nicht weiter offen legen.
Nachdem die Besprechung beendet ist, und die Tafel sich schnell leert, verweile ich um meine Notizen noch einmal in Reinform zu bringen. Mein Geschmiere mit dem Kohlestift kann ich den Hohen Herrschaften nicht zumuten. Nachdem ich die leserliche Form ihrer königlichen Hoheit übergeben habe, begebe auch ich mich zur Nachtruhe.

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Ich schlafe diese Nacht nur unruhig. Zu groß sind die Anspannung und Aufregung, so dass ich im Morgengrauen beschließe mich anzukleiden und noch einige Zeile zuschreiben. Doch bald hallt der Weckruf durch das Lager: „Aufstehen Ostreich, es ist sieben und der König hat zum Krieg gerufen.“ Belustigt beobachte ich die Gesichter der Soldaten, für die die Nacht wohl eindeutig zu kurz war. Innerhalb kürzester Zeit machen sich die Truppen kampfbereit. Rüstungen werden angelegt, Bögen gespannt und Verbände eilig in Taschen gestopft. Dann sammeln sich die Männer und Frauen im Zwielicht des Morgens vor dem Heerlager. Die eifrigen Besatzungsmannschaften sind bereits dabei das Belagerungsgerät zu bemannen und einsatzbereit zu machen.
Ich habe mich erneut bei den Soldaten des Banner Eleats eingereiht, als die Herzögin vor die Verammelten tritt. Nach einer kurzen aber feurigen Ansprache, ganz im Sinne Ignis, erklärt sie, dass sie die Truppen heute selbst ins Feld führen wird, da seine Majestät König Thorus bereits vor die Toren der Feste gezogen ist. Erneut erschallt der Schlachtruf des Ostens „EX OIENTE LUX!“, dann geht es los. Die Triböcke werden zum Schutz in der Mitte des Trosses mitgeführt, wodruch wir nur langsam voran kommen. Noch vor unserem Heerlager schließen sich die Varamonischen Truppen dem Zug an.

Ich hoffe das sie nicht die einzigen sind, die die Boten am gestrigen Abend erreicht haben, doch ich werde enttäusch. Gerade als die Sonne vollständig über den Horizont geklettert ist, erreichen wir die Mauern Doerchgards. Das Feld ist leer. Wir sind die einzigen in unmittelbarer nähe der Feste. Die Truppen bilden einen Schildwall vor den mitgeführten Triböcken, die von den Mannschaften vorbereitet werden.
Doch noch bevor sie einen Schuss abgeben können, öffnen sich die schwarzen Tore der Festung und die Truppen des Schwarzen Eises rücken aus. Ihnen folgt eine Heerschar von Untoten, die im Schutz eines vor der Festung aufgestellten Wellenbrechers unsere Pflanke umlaufen. Schon kurz darauf sind wir eingekesselt.

Der Kampflärm scheint das nahe gelegene Heerlager der Nordmänner erreicht zu haben. Sie eilen unseren Truppen zur Hilfe und nehmen sich der Unoten an, während der Hauptteil der Östlichen Streitmacht versucht das Schwarze Eis zurück zu drängen
Bisher konnte keines der Trebuchets einen Schuss abegeben. Ich hätte nicht gedacht dass die Feinde so schnell einsatzbereit sind.

Während ich unseren Archon beobachte wie er mit seiner Leibgarde gegen einen Sharun ins Feld zieht, wird Antarion Eisenfels auf einer Trage an mir vorbei getragen. Auch immer mehr Falkensteiner Soldaten müssen sich mit herben Verletzungen aus den Kämpfen zurückziehen.

Stück für Stück müssen wir den gewonnenen Boden wieder Preisgeben
Ich muss mit ansehen wie sich Soldaten des Schwarzen Eises unserer beiden Triböcke bemächtigt und sie auf ihre Feste zurollen. Das Banner Eleats, welches nache an den Triböcken stand, scheint gefallen zu sein. Zumindes kann ich es im Schlachtengewirr nicht mehr erspähen. Ein kalter Schmerz bohrt sich mir bei dem Unausweichlichen Gedanken,
dass ich viele von ihnen heute vielleicht zum letzten mal gesehen habe, in den Magen. Langsam dämmert mir, dass auch mein letztes Stündlein heute gekommen sein kann.

Gerade als ich dabei war mich meinem Schicksal und der Verzweifelung hinzugeben, eilen einige Streiter Ignis zur Hilfe, doch auch mit ihnen bleibt der Feind in der Überzahl.
Auch seine Majestät scheint schwer verwundet zu sein, und wird nun von Leomir Greifenkind gestützt und weiter nach hinten begleitet. Seine Garde folgt ihm auf Tragen.

Der Rest des Schlachtfeldes, ist übersäht mit Verwundeten und Toten. Ein Fest für die Raben.
Die nun deutlich kleineren Schlachtreihen sind über das ganze Feld verspreng, ein reines Chaos. Die Feindlichen Truppen ziehen sich zurück um sich neu zu Formieren

Die Herzogin liegt ebenfalls etwas abseits am Boden und ist von Heilern umringt, doch für etliche andere heißt es ausharren bis die wenigen Feldscher sich ihrer annehmen können.

Ein Bote von den Streitern Magicas trifft ein. Man beglücktwünscht das Ostreich zu dem Heldenhafent angriff im Morgengrauen….
Bisher hat sich keiner von ihnen hinausgetraut. Sie scheinen abwarten zu wollen. Selbst als völlig ungeschulter Schreiber, der das Schlachtfeld nun wirklich nicht sein zu Hause nennen kann, kann ich mich nicht erwehren sie als Feiglinge abzustempeln.

Wir werden weiter zurück gedrängt, so dass sich König Thorus entschließt mit einigen wenigen Streitern unseren Rückzug zu decken. Aus einiger Entfernung kann ich beobachten wie er sich nahezu alleine einem ganzen Schwarm Schwarzen Eises entgegen stellt. Doch auf Dauer kann er nicht gegen sie bestehen und fällt schleißlich schwer Getroffen zu Boden.

Unser Vorstoß ins schwarze Herz des Feindes ist gescheitert!

Als sich die Kämpfe weiter zur Festung verlagern eile ich mit einigen Mannen zu seiner Majestät. Sofort wird er von Heilern Versorgt und kurzerhand werde auch ich als Helfer eingespannt. Die verwundete Herzogin eilt heran und rät uns ihn mit Ignis heiligen Flammen zu behandeln. Ungläubig schauen sich die Anwesenden kurz an, bis ein Maiger heran tritt und ein kleines Feuer in seiner hohlen Hand entzündet. Es scheint unglaublich, doch habe ich das Gefühl dass es ihm dadurch besser zu gehen scheint.
Während der Behandlung gibt er ab und an ein kurzes Flüstern von sich. Er scheint wie im Fieberwahn Worte von sich zu geben. Mir erschließt sich die Bedeutung dieser nicht, doch die ehrenwerte Comtessa und ihre königliche Hoheit die Herzogin glauben ihn zu verstehen.

Nachdem sich die Kämpfe nun wieder in unsere Richtung ausdehenen, beschließt man den König auf einer Trage zurück zum Lager zu bringen. Ich fühle mich geehrt Teil dieser Träger sein zu dürfen.

Die Ankunft im Heerlager ist ein bewegender Moment. Die fragenden Gesichter der Umstehenden, die bangen Blicke, die Dankbarkeit dass seine Majestät höchst persönlich ihren Rückzug ermöglicht hat, ohne dabei auf sein eigenes Wohl zu achten, all dass wird mir immer in Erinnerung bleiben, und mir wird klar, warum so viele, auch ich, seinem Aufruf zum Krieg in diesen Landen folgten.

An diesem Tag scheinen die schlechten Nachrichten kein Ende nehmen zu wollen. Während die Kämpfe um die Feste weiter andauern, konnten die Viinshar unbehelligt ein Ritual vollenden. Selbst die eintreffenden Naldar konnten sie nicht mehr daran hindern, und bisher konnte niemand herausfinden was sie mit diesem Bezweckten.

Gegen Mittag versuchen die nicht verwundeten Soldaten die Truppen der restlichen Siegel bei einem Angriff auf die Feste zu unterstützen.
Kurz nachem die Sonne ihren Höchststand überschritten hat, erreicht uns eine Nachrit, dass
die Eleater Surmsappeutre es geschafft haben einen Tunnel zu graben, der bis zu den Grundmauern Doerchards reicht. Zusammen mit den Falkensteinern sammeln sich die Eleater Truppen am Eingang des Tunnesl, während die Schlacht vor den Mauern weiter tobt
Alle hegen die Hoffnung auf diesem Wege in die Festung zu gelangen. Doch scheinen auch die Grundfeste geschützt zu sein. Berichten zufolge, ist es zwar möglich kleine Teile aus den Mauern herauszuschlagen, doch würde es so ewig dauern einem Gang hinein zu treiben. Zudem sollen die Steine „bluten“ und innerhalb kürzester Zeit wieder zusammen wachsen.

Erschöpft und resignierend machen wir uns auf den Rückweg. Als wir wieder vor den Toren Doerchards stehen, können wir mit anshen wie die Streiter der Elemente einrücken. Die Feste ist gefallen. Ich betrete zusmmen mit den anderen Soldaten die zerstörte Feste. Im inneren wird ein großer Platz sichtbar, in dessen Mittelpunkt die Sigelpyramide steht. Sie ist mehrere Meter Hoch und mit einem seltsamen Muster bedeckt.

Im hinteren Teil der Feste ist das Trosslager des Feindes Aufgebaut.
Aufgrund der vielen Soldaten halte ich es für ausreichend sicher einen Blick zu riskieren.
Als erstes, fällt mir ein Portal auf, das von einem Schutzkreis gesichert wird. Im Inneren sind immer noch drei Magier des Schwarzen Eises, sogenannte Kor´Ottar am Leben. Um den Schutzkreis herum versuchen etwa vier Dutzend Magier den Schutzkreis mit Lautem „Vivat Elementi“ gebrülle zu durchbrechen.
Kopfschüttelnd gehe ich mit dem Gedanken, dass auch die Elemente ein klein wenig Abwechslung verdienen, und die Magier etwas kreativer sein könnten, weiter. Auf der Linken Seite eröffnet sich ein kleiner Friedhof. Ich hoffe dass dies nicht die Gräber der Gefallenen von vor 2 Jahren sind. Etwas weiter im Hintergrund steht ein Zelt in dem der Thron der Knochenkönigin steht. Ich vermute dass er später am Abend noch als Feuerholz herhalten muss. Direkt im Anschluss steht eine kleine Kapelle. Doch ihre Fenster zeigen abscheuliche untote „Heiligenfiguren“. Angewiedert gehe ich weiter. In der Hintersten Ecke eröffnet sich mir eine Art Garten. Bloß dass alle hier wuchernden Pflanzen eher wie Geschwüre aussehen und einen wiederlichen Geruch absondern. Gehütet und gepflegt wird das Beet von einem Buckligen aussätzigen. An dem letzten Zelt das ich sehen hängt eine Art Preisliste für „Verbesserungen“. Im Innreren erklärt ein untoter Fleischnäher gerade einigen Siedlern wie sie ihren Körper „verschönern“ können.
Es scheinen also noch immer einige Verfehmte am „Leben“ zu sein, doch statt sie zu erschlagen unterhalten sich die Siedler mit ihnen üner ihre Lebensweise.
Ich bin schockiert. Es ist unfassbar!

Hätte ich eine Waffe dabei, würde ich selbst versucht ihnen ein Ende zu bereiten, doch auch die Soldaten die ich darauf ansprech scheinen kein gesteigertes Interesse daran zu haben noch weiter zu kämpfen und betrachten die letzten Verfehmten nicht als Bedrohung.

Auf dem Weg zurück zum Banner Eleat, informiere ich die Herzogin über diese Umstände. Sie ist zurecht aufgebracht und will sich die dort Herrschenden zustände selbst einmal ansehen. Wärend die Verwundeten versorgt werden, berät die Heerleitung, wie wir die Feste Verteigigen und halten können. Doch alle Überlegungen zerstreuen sich bald. Durch die permanente Anwesenheit der Pestilenz ist der Boden verseucht, so dass es niemand lange hier aushalten kann. Hungrig und erschöpft machen sich die Truppen auf zum Heerlager.

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