Jolenes Plan

[Anne]

"Haha, okay..." Er wirkte nervös. "Machst du mir jetzt einen Antrag oder bringst du mich um?"

[goldie]

"Lass dich überraschen", lächelte sie ihn an. "Und jetzt Augen zu!"

[Anne]

Er warf Jolene noch einmal einen eher skeptischen Blick zu. Dann gehorchte er und schloss seine Augen. Er lauschte stattdessen auf jedes Geräusch, um herauszubekommen, was seine Freundin vorhatte. Ob das ein etwas schräger Versuch war ihn zu verführen? Zuzutrauen wäre es Jolene. Aber er selbst fand diese Situation eher weniger ansprechend.

[goldie]

Eine Faust sauste in Richtung seines Gesichts. Jolene war zufrieden, er hatte den Schlag nicht kommen sehen. Natürlich stoppte sie kurz vorher.

Enric hörte, wie sie die hintere Tür öffnete und im Speeder herumkramte. Mehrmals entfernte sie sich vom Speeder, tat dort etwas, was er nicht hören konnte und kehrte zurück. Immer wieder fragte sie, ob er wirklich noch die Augen zu hatte. Dann schien sie noch etwas hinten im Speeder zu machen. Bestimmt 10 Minuten waren verstrichen.

"Immer noch zu lassen, ich helfe dir raus." Schon spürte er ihre Hände, die ihn leiten wollten. "Na, wad glaubst du passiert gleich?"

[Anne]

Enric hatte minutenlang gehorsam die Augen geschlossen gehalten und nicht einmal geblinzelt. Jetzt ließ er sich von Jolene aus dem Speeder helfen und irgendwohin führen.
"Ehm... Du hattest eine Leiche im Kofferraum und willst, dass ich dir helfe sie zu zerteilen und zu entsorgen?", erkundigte Enric sich. Das war natürlich nicht wirklich seine Annahme. Aber er konnte sich ansonsten auch keinen Reim auf diese merkwürdigen Vorgänge machen.

[goldie]

"Fast...", grinste Jolene. Sie führte ihn einige Schritte. Dann ließ sie ihn los. "Jetzt darfst du."

Als Enric die Augen öffnete, erblickte er zuerst Jolene, die vor ihm stand. Als erstes fiel ihm das knappe, rote Kleid auf, das sie trug. Sie hatte das vor Ewigkeiten mal auf einer Mission getragen. Damals hatte es ihre weiblichen Rundungen sehr gut in Szene gesetzt, doch würde es eher schlaff am Körper herabhängen, hätte sie ihren Waffengurt nicht dazu genutzt, um es zumindest eng um die Taille zu binden. Anscheinend war sie nur mit der Heavy Blaster Pistol bewaffnet. Doch wer wusste schon, wo sie noch Granaten versteckt trug. Vielleicht war auch etwas in ihrem schweren Einsatzstiefeln verborgen. Er sah, dass sie seit langer Zeit mal wieder geschminkt war. Bei normalem Licht wäre es sicher ansprechend gewesen, doch bei diesem rötlichen Licht tanzten Schatten auf ihrem Gesicht bin und her.

Tanzten? Jetzt erst fielen Enric die Kerzen auf. Aus Transportkisten hatte Jolene Tisch und Stühle aufgebaut. Darauf einige echte, brennende Kerzen. Außerdem einige Speisen, die auch kalt schmeckten und Weingläser, die fast randvoll gefüllt waren.

"Lust auf ein Candle Light Dinner?"

[Anne]

Enric sah absolut überrascht aus. Immer wieder blickte er verwundert zwischen Jolene und ihrem Aufbau hin und her.
"Du bist wunderschön", sagte er zunächst und küsste sie. Dann lächelte er sie an. "Danke. So etwas habe ich dir ehrlich gesagt bislang gar nicht zugetraut. Womit habe ich das denn verdient?"

[goldie]

Jolene strahlte ihn an. Seine Reaktion freute sie. "Ganz einfach, nach all dem Mist, der die letzten Tage passiert ist, haben wir uns eine kleine Auszeit verdient." Sie setzte sich. "Probier mal." Sie deutete auf sein Weinglas.

[Anne]

Irgendwie musste er an den Traum denken, in dem Jolene ihn mit ihrem Schlafmittel ausgeschaltet hatte, um ihn zur Hexe zu bringen. Aber er gab nicht viel auf Träume. Enric hob das Glas an und betrachtete die Flüssigkeit darin.
"Was ist das?", erkundigte er sich. Er wollte ganz sicher gehen, dass sie keinen Alkohol für diesen Abend ausgewählt hatte.

[goldie]

Tatsächlich war die Flüssigkeit dunkelrot. Sie erhob ihr eigenes Glas und stieß mit ihm an: "Auf den großartigsten Mann in der Galaxis!" Sie trank einen Schluck und antwortete: "Du bist doch sonst so neugierig. Na los, finde es raus."

[Anne]

Enric warf seiner Freundin einen besorgten Blick zu. Er roch an seinem Getränk, setzte das Glas an die Lippen und trank, um herauszufinden, worum es sich handelte.

[goldie]

Offensichtlich handelte es sich um Limonade. Doch es war eine Sorte, die Enric nie zuvor getrunken hatte. Fruchtig herb, mit einem süßen Nachgeschmack. Äußerst wohlschmeckend.

"Hey, Entspann dich mal. Oh, das hätte ich fast vergessen. Jolene tippte etwas auf dem Datapad ein, das ebenfalls auf dem Tisch lag. Die langsame Musik, zu der Enric und sie letzte Nacht getanzt hatten, erklang.

[Anne]

Enric trank noch mehr von der Limonade. "Wo hast du die denn her?", fragte er erstaunt.
Als die Musik spielte, griff Enric nach Jolenes Hand. Er lächelte sie versonnen an. "Bist du das wirklich, Jolene? Was ist denn aus meiner harten, grummeligen Sauerkirschenfreundin geworden? Du kannst ja richtig süß sein, wenn du möchtest."
Er schien sich tatsächlich zu entspannen und lugte sehnsüchtig zu den Speisen herüber, die Jolene mitgebracht hatte. Seine letzte Mahlzeit lag schon eine Weile zurück.

[goldie]

"Jetzt fängst du auch schon mit diesem Sauerkirschenmist an." Sie verdrehte die Augen, schien aber nicht wirklich genervt. "Na los, lass uns was essen." Die beiden setzten sich. "Die Limo gabs beim Mädelsabend. Hab einfach Biala angehauen. Ich sag dir, die ist voll merkwürdig. Sie meinte zu mir, dass sie dich gruselig findet." Jolene grinste. "Dich... Gruselig?!"

[Anne]

Bei Jolenes Bemerkung über Biala errötete Enric ein wenig.
"Sie hat gesagt, dass sie mich gruselig findet?" Es war ihm wirklich unangenehm, wie sehr er die junge Frau offenbar verschreckt hatte. "Hat sie gesagt weshalb?"