Ein großer Held ist von uns gegangen

[Stefan]

Syron betrat die Krankenstation und sagte. "Entschuldigt bitte, dass es so lange gedauert hat, aber ich habe nicht besonders gut geschlafen." Er sah wirklich ziemlich fertig aus und man konnte auch sehen, dass er anscheinend geweint hatte. Er sah sich um um fragte: "Ist Owen noch gar nicht da?" Anschließend ging er zielstrebig zu einem Schrank und holte verschiedene Untersuchungsgeräte und Verbandsmaterial heraus. Während er sich zunächst um Jolenes Wunden kümmerte fragte er: " Und wie geht es euch beiden so?"

[goldie]

Jolene beobachtete Syron skeptisch, als er seine Materialien herausholte. "Mir geht es gut", schien sie seine Frage zu beantworten, doch bezog sich anscheinend auf ihren Gesundheitszustand. Denn es folgte sogleich: "Ich bin nicht verletzt. Kümmer dich um Enric." Sie wich einen Schritt zurück und verhinderte so, dass er ihr zu nahe kam.

[Anne]

Enric verdrehte die Augen.
"Es geht ihr überhaupt nicht gut. Sie zuckt bei der kleinsten falschen Bewegung zusammen. Wahrscheinlich lässt sie mir nur aus falscher Großzügigkeit den Forttritt. Meinetwegen kannst du mich auch zuerst behandeln, Syron." Er wandte sich zu Jolene um. "Aber danach bist du an der Reihe!"
Er beschrieb Syron kurz, wo er verwundet war und wo die Schmerzen am schlimmsten waren. Dann fügte er hinzu: "Aber gut würde es mir auch nicht gehen, wenn ich komplett gesund wäre. Das kann es uns wohl kaum, nachdem... nach allem was passiert ist."

[Stefan]

Nachdem Jolene zurückgewichen war, hatte Syron noch etwas skeptisch geschaut sich dann aber Enric zugewandt und sich um seine verschiedenen Vereltzungen gekümmert. Dabei dachte er kurz über Jolenes Reaktion nach, sagte sich aber, dass jeder anders mit Schmerz umgeht und wollte die gerade wieder etwas normalere Beziehung zu ihr nicht durch Rückfragen gefährden.
Dann fuhr er an Enric gewandt fort:" Da hast du Recht auch ich musste ständig an Koi denken und weiss immer noch nicht ob ich irgendetwas hätte ändern können oder ob es nicht einen anderen Weg gegeben hätte."

[Anne]

"Das frage ich mich auch. Aber vermutlich hätte es keinen anderen Weg gegeben. Koi hätte ihn ansonsten gefunden. Er hat immer eine Möglichkeit entdeckt, wenn es eine gab."
Enric verzog schmerzhaft das Gesicht, während Syron seine Wunden versorgte. "Gut, dass du es rausgeschafft hast. Ich hätte es nicht übers Herz gebracht, deiner Tochter eine andere Nachricht zu überbringen..."

[goldie]

Jolene beobachtete aufmerksam, wie Syron ihren Freund verarztete. Beim kleinsten Anzeichen, dass Syron Schindluder trieb, wäre sie mit dem Blaster zur Stelle. Den Dialog verfolgte sie nur mit halbem Ohr.

[Stefan]

Da er noch immer ziemlich mitgenommen war, ließ er sich besonders viel Zeit um ja keine Fehler zu machen oder Enric unnötige Schmerzen zu verursachen. Ausserdem konnte er so noch etwas Zeit herauschinden. "Da hast du schon Recht, obwohl Ria ja genau weiß, dass unsere Missionen oft sehr gefährlich sind und so immer die Gefaht besteht, dass etwas schlimmes passiert. Auch wenn natürlich niemand damit gerechnet hätte, dass es so schlimm wird.." Syrons Stimme wurde immer belegter während er sprach, dann brach er mitten im Satz ab und kümmerte sich wieder nur um Enrics Verletzungen. Dabei konnte dieser sehen wie sich seine Augen mit Tränen füllten und die ersten schon herunter rannen. Noch hatte er nicht versucht sie weg zu wischen, wahrscheinlich hoffe er, dass zumindest Jolene nichts davon mitbekam.

[Anne]

Niemals zuvor hatte Enric Syron so gesehen. Der Anblick ließ auch sein Herz wieder schwer werden. Ohne darüber nachzudenken beugte er sich zu Syron herüber und schloss ihn in seine Arme. Da er aber inzwischen gemerkt hatte, dass die anderen nicht alle in einem Kulturkreis aufgewachsen waren, in dem so etwas als normal galt, klopfte er seinem Freund kameradschaftlich auf den Rücken und ließ ihn bald wieder los. Mitfühlend betrachtete er Syron.
"Es muss besonders hart für dich sein. Du kanntest ihn am längsten. Wo hast du Koi eigentlich kennen gelernt?"

[goldie]

Jolene spannte sich bei der Umarmung an. Sie hatte so viele Alpträume gehabt, die harmlos begonnen und auf tragische Weise geendet hatten. Fast erwartete sie, dass Syron ein Messer zog, mit dem er Enric durchbohrte.

Dann spürte sie den kühlen Griff ihres Blasters. Ihre Hand hatte ihn automatisch umschlossen. Misstrauisch beobachtete sie, was weiter geschah und ließ ihre Hand, wo sie war.

[Stefan]

Die kurze Umarmung von Enric tat Syron gut, und er war kurz davor ihn fest an sich zu drücken und seinem Schmerz freien Lauf zu lassen. Aber als er sich zurückzog errinnerte ser sich daran, dass ja auch Jolene noch hier war, und wie eifersüchtig sie schon immer gewesen war. Er war fast fertig mit den Verletzungen von Enric und überlegte wie er noch etwas Zeit herauschinden konnte, damit Jolene nichts von seinem Gefühlsausbruch bemerke. Da kam ihm Enrics Frage ganz gelegen, zumal er nicht lange überlegen musste schließlich hatte er die halbe Nacht damit verbracht an die vergangen Jahre der gemeinsamen Zeit mit Koi zu denken. "Das war kurz nach der Zerstörung des zweiten Todessternes. Ysanne war unterwegs in der Galaxis und hatte auf Anweisung oder durch Hilfe von Luke Skywalker verschiedene Machtsensitve in der Galaxie zusammen gesucht um einen neuen Jedi-Orden aufzubauen. Ich war einer dieser Machtsensitiven, und natürlich brauchte sie dafür ein Raumschiff und einen Piloten, und sie hatte den besten Piloten der Galaxis." Auch wenn Syrons Stimme Anfangs noch etwas belegt war, wurde es mit jeden Wort wieder besser und bei den letzten mit vollem Stolz ausgesprochen Worten konnte Enric schon wieder ein kleines Lächeln auf Syrons Gesicht erkennen.

[Anne]

Enric Augen waren während Syrons Erzählung immer größer geworden. "Ysanne kennt Luke Skywalker!? DEN Luke Skywalker?? Kennst du ihn etwa auch!? Hast du ihn getroffen? Wie ist er so? Kannst du mich vielleicht Mal vorstellen...?", sprudelte es aus Enric heraus.

[goldie]

Jolene lachte freudlos auf. Ihr Gehirn reimte sich da echt verrückte Sachen zusammen. Ysanne und Luke Skywalker...

[Stefan]

"Ja auch Koi kannte Luke Skywalker, anfangs hatten wir noch häufig Besprechungen und Meetings mit Ihm und sogar Unterricht und Trainingseinheiten. Später wurde dies weniger und eines Tages bevor wir auf Lost Hope strandeten, meldte er sich über Funk und meinte er wäre eine Weile nicht zu erreichen. Dies war das letzte was wir von ihm gehört haben. Damals waren wir schon auf den Spuren des Xhar Kling Shar und auch mit den Techsig hatten wir schon zu tun. Auch wenn sie damals gerade erst in der Galaxie aufgetaucht waren. wir haben nie herausgefunden, weshalb er nicht wieder aufgetaucht ist, oder auf welche geheime Mission er sich begeben hat." Während er sprach hatte er die Behandlung von Enric abgeschlossen. "So fertig, jetzt bist du dran Jolene ich hole nur noch etwas neues Verbandzeug aus dem Schrank" sagte Syron und ging los.

[Anne]

"Und das erzählst du mir erst jetzt? Seit ich ein kleiner Junge war habe ich davon geträumt Luke Skywalker zu begegnen! Das durfte natürlich niemand wissen. Aber ich habe mich trotzdem heimlich damit beschäftigt. Du musst mir unbedingt alles über ihn erzählen. Ich will jedes Detail wissen! Natürlich erst, wenn du Jolene versorgt hast und, nun ja, vielleicht zu einem anderen Anlass..." Er merkte nun doch, dass seine plötzlich aufgekommene Begeisterung hier eigentlich völlig fehl am Platz war. Er hatte so viele Fragen und die Hoffnung keimte in ihm auf, diesen berühmten Jedi vielleicht sogar eines Tages finden zu können. Aber im Vergleich zu allem, womit er sich in letzter Zeit beschäftigt hatte und was passiert war, kamen ihm diese Gedanken doch seltsam kindisch vor. Genauso albern fühlte er sich, als er möglichst unauffällig seinen Hals reckte, um in den Spiegel sehen zu können. Sah seine Narbe nach Syrons Behandlung schon kleiner aus? Ein bisschen weniger abstoßend? Hm, ja, ganz bestimmt. Er meinte, es zu erkennen.

[goldie]

Jolene schmunzelte. Enric war beinahe so wie im wahren Leben. Von der Narbe abgesehen fast eine 1:1 Kopie. Sie nutzte die Gelegenheit, dass Syron von Ihnen abgewandt war und ging zu ihrem Freund.

"Wirklich tolle Geschichte", meinte sie laut genug, dass Syron es noch hören, doch ihr Stimme troff vor Ironie.

Leise zu Enric: "Okay, du wirst ja eh keine Ruhe geben. Ich lasse meine Wunden versorgen, wenn da überhaupt was sein sollte. Aber versprich mir eins..." Sie legte Enric ihren Blaster in die Hand und gab acht, dass ihr Körper diese Handlung vor Syron verbarg. "Wenn er irgendwelche Dummheiten macht, dann schieß. Ich habe keine Lust auf der Folterbank des Schlächters von Lost Hope zu landen."