Nachtwache
Re: Nachtwache
"Ja, das war schon wirklich nicht leicht damals. Aber ich glaube, so ganz haben wir die Hoffnung, dass sich etwas ändern wird, nie aufgegeben. Offiziell hat man ja nichts davon mitbekommen, dass die beiden Todessterne zerstört worden sind. Aber wir hatten da so unsere Quellen und wir haben das jedenfalls ganz gewiss nicht bedauert. Als ich selbst in die Forschung gegangen bin, habe ich tatsächlich nie wirklich mit meiner Mutter zusammen gearbeitet. Wir hatten unterschiedliche Schwerpunkte. Sie ist auf Recopia geblieben und ich bin auf verschiedene Expeditionen gegangen. Tatsächlich nicht nur aber auch, um mehr über die Jedi zu erfahren. Das hat wohl im Endeffekt ganz gut funktioniert, würde ich sagen. Außerdem - welcher erwachsene Mann verbringt schon gerne den ganzen Tag mit seiner Mum, zumal wenn er immer in ihrem Schatten stehen würde?"
Re: Nachtwache
Jolene zuckte mit den Schultern. "Also ich hab gern für meinen Vater gearbeitet. Aber das ist wohl nicht miteinander vergleichbar. Hmm, zwei Todessterne. Da war irgendwas. Der eine hatte doch Alderaan plattgemacht, richtig? Wusstest du, dass das Ysannes Heimatplanet war?"
Re: Nachtwache
"Als du gerne für deinen Vater gearbeitet hast warst du selbst noch sehr jung. Ich weiß nicht, ob du es heute noch immer so toll finden würdest, wenn du stets und ständig die Anordnungen deines Vaters und seiner skrupellosen Frau befolgen müsstest", bemerkte Enric.
"Was Aderaan angeht... Der Planet wurde 0 VSY vom Imperium zerstört. Sie haben den ersten Todesstern eingesetzt, um militärische Überlegenheit zu demonstrieren. Tatsächlich war die Bevölkerung der Galaxis aber erschüttert über dieses Vorgehen. Unzählige Zivilisten kamen dabei um. Unter anderem vermutlich Angehörige von Ysanne und - " Er räusperte sich. Beinahe hätte er verraten, was Owen ihm anvertraut hatte. "- und das hat dem Imperium schließlich mehr geschadet, als genützt, da sich sehr viel mehr Leute der Rebellion angeschlossen haben. Ich wollte das eigentlich auch ganz gern, aber ich war erst dreizehn Jahre alt, als das passierte. Deshalb kam das natürlich nicht in Frage."
"Was Aderaan angeht... Der Planet wurde 0 VSY vom Imperium zerstört. Sie haben den ersten Todesstern eingesetzt, um militärische Überlegenheit zu demonstrieren. Tatsächlich war die Bevölkerung der Galaxis aber erschüttert über dieses Vorgehen. Unzählige Zivilisten kamen dabei um. Unter anderem vermutlich Angehörige von Ysanne und - " Er räusperte sich. Beinahe hätte er verraten, was Owen ihm anvertraut hatte. "- und das hat dem Imperium schließlich mehr geschadet, als genützt, da sich sehr viel mehr Leute der Rebellion angeschlossen haben. Ich wollte das eigentlich auch ganz gern, aber ich war erst dreizehn Jahre alt, als das passierte. Deshalb kam das natürlich nicht in Frage."
Re: Nachtwache
Jolene dachte an ihren Vater. Natürlich hatte es damals auch mit ihm leidenschaftliche Auseinandersetzungen gegeben. "Das werden wir wohl nie erfahren", antwortete sie deswegen ausweichend.
Jolenes Augen verengten sich, als Enric übers Imperium sprach. Räuspern war ein eher kläglicher Versuch, wenn alles andere nicht mehr half. Es war offensichtlich, dass ihr Freund noch einen weiteren Namen hatte nennen wollen. Aber von wem? Sie grübelte, während Enric weitersprach. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
"Koi hatte auch Verwandtschaft auf Alderaan???" Sie machte große Augen und schaute Enric betroffen an. "Oje, deswegen ist er immer so sarkastisch", schlussfolgerte sie.
Jolenes Augen verengten sich, als Enric übers Imperium sprach. Räuspern war ein eher kläglicher Versuch, wenn alles andere nicht mehr half. Es war offensichtlich, dass ihr Freund noch einen weiteren Namen hatte nennen wollen. Aber von wem? Sie grübelte, während Enric weitersprach. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
"Koi hatte auch Verwandtschaft auf Alderaan???" Sie machte große Augen und schaute Enric betroffen an. "Oje, deswegen ist er immer so sarkastisch", schlussfolgerte sie.
Re: Nachtwache
"Was, wie kommst du denn darauf? Nein, Koi hat nicht so die Beziehung zu seinen Verwandten. Er wurde irgendwo auf einem Raumschiff geboren und hat von der ersten Sekunde an ein Schmugglerleben geführt", entgegnete Enric.
Re: Nachtwache
"Aber wer soll es denn sonst sein?" Jolene war einigermaßen stolz darauf, so clever darauf geschlossen zu haben, wer es war. "Sowas erzählt man ja nicht in einer kleinen Plauderei. Und ihr zwei wart monatelang zusammen in Therapie."
Re: Nachtwache
Enric schüttelte den Kopf. Wie hatte er sich nur so verplappert können?
"Es ist nicht Koi. Es gibt auch andere, die mir ab und an mal etwas anvertrauen. Aber ich kann nicht darüber reden. Du würdest ja auch nicht wollen, dass ich deine Geheimnisse herumerzähle. Schlimm genug, dass ich diese Andeutung gemacht habe. Und du bist eben nicht die Einzige, die ein Leben vor all dem hier hatte. Vielleicht erzählt die Person es dir irgendwann selbst."
"Es ist nicht Koi. Es gibt auch andere, die mir ab und an mal etwas anvertrauen. Aber ich kann nicht darüber reden. Du würdest ja auch nicht wollen, dass ich deine Geheimnisse herumerzähle. Schlimm genug, dass ich diese Andeutung gemacht habe. Und du bist eben nicht die Einzige, die ein Leben vor all dem hier hatte. Vielleicht erzählt die Person es dir irgendwann selbst."
Re: Nachtwache
Jolene überlegte. Jemand aus dem Praxeum vielleicht? Möglicherweise einer der Schüler? Enric war ein guter Zuhörer, man musste ihm nicht besonders nahe stehen, um Vertrauen zu fassen. Oder der Doc? Eher unwahrscheinlich, als Therapeut hielt er sich mit seinem Privatleben eher bedeckt. Akaavi wohl kaum. Doch Owen und Syron waren diejenigen mit denen er die meiste Zeit verbrachte. Wollte sie es wirklich wissen...?
"In Ordnung. Du hast Recht, wenn es dir anvertraut wurde, dann solltest du es nicht weitererzählen." Kurze Pause. "Aber es war keine Frau, oder?" fragte sie nun doch noch besorgt.
"In Ordnung. Du hast Recht, wenn es dir anvertraut wurde, dann solltest du es nicht weitererzählen." Kurze Pause. "Aber es war keine Frau, oder?" fragte sie nun doch noch besorgt.
Re: Nachtwache
Enric unterdrückte mühsam den Impuls, die Augen zu verdrehen. Man sah ihm aber dennoch an, was er von dieser Frage hielt. "Nein, war es nicht. Aber selbst wenn ist fraglich, wie sehr dich das kümmern sollte. Du hast fast ausschließlich männliche Freunde. Von mir aus kannst du, wenn wir wieder zu Hause sind, irgendwas mit Kyle unternehmen, obwohl ich ihn für einen langweiligen Selbstdarsteller halte. Oder wieder den ganzen Tag mit Akaavi verbringen, wenn dir das weiter hilft. Ich werde nichts dagegen sagen. Im Moment habe ich kaum Freundschaften zu Frauen, aber ich würde mir das auch nicht verbieten lassen, wenn sich so etwas entwickeln würde. Auf Recopia waren einige meiner engsten Freunde Frauen. Spätestens, wenn wir dort hin reisen, solltest du dich damit abgefunden haben."
Re: Nachtwache
Jolene schloss die Augen und schwieg einen Moment. Sein genervter Tonfall, aber auch seine Argumentation, führte ihr vor Augen, wie sehr sie es mit ihrer Eifersucht übertrieb. Doch in ihren Träumen hatte er sie schon häufig betrogen. Wie wahrscheinlich war es, dass das einmal eintreten würde? Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. "Ich versuche es", sagte sie schließlich leise, ohne wirklich davon überzeugt zu sein. Wenigstens war es in diesen Fall noch ein Mann gewesen, der ihm etwas anvertraut hatte.
Re: Nachtwache
"Ich weiß deine Bemühungen zu schätzen. Falls es dich beruhigt, ich war auch in meinen vorherigen Beziehungen nie untreu. Du genügst mir vollkommen."
Noch eine weitere Freundin zu haben wäre ihm viel zu anstrengend, aber den Gedanken behielt er lieber für sich.
"Möchtest du eigentlich noch ein bisschen schlafen? Noch hättest du etwas Zeit dazu", schlug er vor.
Noch eine weitere Freundin zu haben wäre ihm viel zu anstrengend, aber den Gedanken behielt er lieber für sich.
"Möchtest du eigentlich noch ein bisschen schlafen? Noch hättest du etwas Zeit dazu", schlug er vor.
Re: Nachtwache
Jolene gähnte. "Ist wohl besser, hm?" Sie legte sich auf ihr Feldbett und starrte in den Himmel. Das Thema ließ sie nicht los. "Neulich im Traum hätte ich deine Liebschaften fast erschossen", meinte sie Enric mitteilen zu müssen.
Re: Nachtwache
"Ah, ja...", machte Enric, ohne Jolene anzuschauen. Er bekräftigte sich in seiner Idee, Jolene niemals zu sagen, dass er eigentlich noch mit seiner Exfreundin befreundet war und dass er geträumt hatte, sie zu küssen. Eine Weile überlegte er, dann fragte er: "Warum fürchtest du die Konkurrenz durch andere Frauen eigentlich so sehr? Hast du irgendwie das Gefühl, dass die anderen besser wären als du oder dass du irgendwie nicht ausreichend bist?"
Re: Nachtwache
Biala hatte ihr eine ähnliche Frage gestellt. Bei ihr hatte sie abgelenkt, das ging sie nicht das geringste an. Aber jetzt, wo Enric fragte, nahm sie sich tatsächlich Zeit, darüber nachzudenken.
"Nein, das ist es nicht. Aber wenn man so einen tollen Mann hat, dann kriegen das andere Frauen auch mit. Vor allem, wenn du auch noch nett zu innen bist. Und dann wollen sie dich haben. Und es ist schließlich leicht, einen Mann um den kleinen Finger zu wickeln."
"Nein, das ist es nicht. Aber wenn man so einen tollen Mann hat, dann kriegen das andere Frauen auch mit. Vor allem, wenn du auch noch nett zu innen bist. Und dann wollen sie dich haben. Und es ist schließlich leicht, einen Mann um den kleinen Finger zu wickeln."
Re: Nachtwache
"Oh je, wo soll ich da anfangen? Also erstmal kann ich das so nicht bestätigen, dass ich leicht um den kleinen Finger zu wickeln bin. Du weißt das ja aus eigener Erfahrung, dass ich nicht so viel Zweisamkeit brauche wie du. Auch generell glaube ich nicht, dass Männer alle untreue, triebgesteuerte Wesen sind, die gar nicht anders können als jeglichen interessierten Damen nachzugeben. Außerdem hast du ein völlig verzerrtes Bild von meiner Attraktivität. In der Zeit, wo wir zusammen sind und waren hat nie eine andere Frau mit mir geflirtet. Nicht ein einziges Mal! Zumindest könnte ich mich nicht daran erinnern. Das ist schon fast etwas traurig. Ehrlich gesagt, wenn sich mir eine Frau annähern würde, würde ich fast eher denken, dass du sie beauftragt hast, um meine Treue zu überprüfen." Es klang mehr, als scherzte er. Offenbar hielt er das nicht im Ernst für eine Möglichkeit.