Gefangen in der Tiefe

Allgemeines intime Forum
Anne
Beiträge: 3687
Registriert: 07.09.2012 19:32

Re: Gefangen in der Tiefe

Beitrag von Anne » 18.11.2021 15:56

Enric schaute Jolene zunächst mehr als verblüfft an.
"Das hast du aber nicht alles eben gemacht, während ich meditiert habe, oder?"
Dann schaute er noch einmal ins Datapad und betrachtete Jolenes Aufzeichnungen.
"Es wäre gut möglich, dass das funktioniert. Ich würde aber auch den Gedanken, Xorda in die erste Projektion einzubeziehen nicht gänzlich verwerfen. Das Spannende ist ja, dass wir bereits wissen, dass Xorda ein Problem mit Durda hat. Diese Information muss für irgendetwas gut sein. Zumal ich mich auch frage, was es bringen soll, den exakt gleichen Dialog abzubilden, der sowieso einige Momente später erfolgen würde. Wenn wir dann so weiterverfahren würden, wie du es vorgeschlagen hast, können wir vielleicht in der letzten Vision noch Worte verwenden, die Dangdir vor seinem Tod spricht, falls er diesmal dazu kommt. Möglich, dass sie der Schlüssel sind. Wir können deine Variante zuerst ausprobieren. Ich schlage zusätzlich noch Folgendes vor:
Wir bringen in der ersten Szene Xorda ins Spiel. Er könnte sich mit Durda anlegen und Dangdir warnen. Damit hätten wir die Information genutzt, dass Xorda etwas gegen Durda hat.
Ich hoffe sehr, dass uns das mehr Zeit für Szene zwei verschafft, da Dangdir ja dann bereits gewarnt wäre und mehr Zeit zum fliehen bekommen könnte. Xorda sollten wir hier nicht mehr auftauchen lassen. Wir wissen bereits, dass das nichts bringt. Ein zusätzlicher Versuch könnte sein, dass Yilma oder Losdir Dangdir noch eine Warnung zurufen. Aber ich halte es für wenig wahrscheinlich, dass das etwas bringt. Im Idealfall erfahren wir Dangdirs letzte Worte.
Dann findet die letzte Szene statt. Vielleicht können wir etwas, was wir von Dangdir erfahren haben hier verwenden oder - wenn es uns theoretisch gelänge Dangdirs Tod zu verhindern, könnte er selbst ins Gespräch kommen. Daran glaube ich aber nicht wirklich.
Ich halte es für recht wahrscheinlich, dass du Recht hast und auch die Lösung dieses Rätsel letztlich aus stumpfem Nachplappern besteht, weniger aus Intervention im eigentlichen Sinne. Also versuchen wir zuerst deine Variante. Sag mir trotzdem bitte, was du von meinen Überlegungen hältst..."
Interessiert blickte er Jolene an.

Benutzeravatar
goldie
Beiträge: 5563
Registriert: 01.06.2005 10:44
Wohnort: Magdeburg
Kontaktdaten:

Re: Gefangen in der Tiefe

Beitrag von goldie » 18.11.2021 18:26

"So schnell war ich auch wieder nicht. Kann es sein, dass du etwas das Zeitgefühl beim Meditieren vergessen hast?"

Jolene freute sich, dass Enric ihre Ideen gutfand. Sie stellte ihm einige Verständnisfragen zu seinen Überlegungen, unter anderem was genau er mit Intervention meinte. Offensichtlich kannte sie das Wort nicht, wollte das aber nicht direkt zugeben. Schließlich sagte sie: "Ich glaube, dass die Lösung ähnlich sein muss wie bei Stufe 1 und 2, also ja, stumpfes Nachplappern. Es ist nur die Frage in welcher Konstellation. Was du überlegt hast, würde sich von einer Projektion in die nächste übertragen. Also zum Beispiel Dangdir schon in der ersten Szene zu warnen. Da die aber bisher immer zurück gesetzt wurden, wird das nicht funktionieren. Dangdir direkt in Szene 2 zu warnen, wird ihm nicht helfen, das ist dann schon zu spät. Aber seine letzten Worte, die dürften wirklich interessant sein. Wie auch immer, je nachdem welche Szene zuerst kommt, würde ich einfach meine Ideen ausprobieren. Wenn wir dann noch Zeit haben, können wir deine antesten. Ich denke aber tatsächlich, dass Szene 2 der Schlüssel ist."

Sie überlegte und fügte mit gesenkter Stimme nachdenklich hinzu: "Du weißt, dass ich dich niemals anlügen würde, ja? Klar, bei den anderen ist das nicht so... Aber auch wenn Dangdir spioniert hat, das bin nicht ich in einer Version der Vergangenheit. Ich habe auch nie jemanden getötet, weil ich ihn bei was erwischt habe. Bevor ich diese Gruppe getroffen habe, sind ausschließlich Techsig durch meine Hand gestorben. Du glaubst mir doch, oder?" Jolene war blass geworden, als sie daran dachte, um welche Techsig es sich dabei gehandelt hatte. Sie konnte Enrics Blick nicht ertragen und starrte auf ihr Datapad.

Anne
Beiträge: 3687
Registriert: 07.09.2012 19:32

Re: Gefangen in der Tiefe

Beitrag von Anne » 18.11.2021 21:23

"Also was meine Überlegung dahinter war, warum es diesmal anders funktionieren könnte als bei den ersten beiden Sicherheitsüberprüfungen, dass ich erwarten würde, dass sie immer schwieriger werden. Wenn das hier meine Anlage wäre, würde ich die Sicherheitsüberprüfungen zu sensiblen Bereichen niemals so gestalten, dass jeder, der ein paar Sätze nachsprechen kann, herein kommen kann. Das mag für die Bereiche oben ausreichend gewesen sein. Aber mittlerweile dringen wir hoffentlich in relevantere Bereiche vor, die ein anderes Ausmaß an Schutz bedürfen. Aber du wirst schon Recht haben, dass zwischen den Projektionen ein Reset stattfindet und dass man deshalb in der einen nicht auf die andere einwirken kann."
Enric hörte sich an, wie Jolene versuchte ihm klar zu machen, dass diese Projektionen sich nicht auf sie bezogen.
"Sicher glaube ich dir", sagte er schließlich. "Vielleicht hat das hier ausnahmsweise wirklich Mal nichts mit uns zu tun. Es kann sein, dass das zwei verschiedene Sicherheitssysteme sind - das eine draußen, welches unsere Vergangenheit betrifft, und dieses hier unten. Wenn du sagst, dass du damit nichts zu tun hast, dann zweifele ich nicht daran."
Jolene sah ihn zwar nicht, aber aus seiner Stimme konnte sie eindeutig heraushören, dass er ihre Worte nicht anzweifelte und dass er ihr nichts vorwarf.
Zuletzt geändert von Anne am 18.11.2021 22:33, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
goldie
Beiträge: 5563
Registriert: 01.06.2005 10:44
Wohnort: Magdeburg
Kontaktdaten:

Re: Gefangen in der Tiefe

Beitrag von goldie » 18.11.2021 21:32

Jolene fuhr sich mit der Hand durch die Haare und atmete durch. Etwas scheu schaute sie wieder auf zu Enric. "Danke", flüsterte sie.

"Selbst wenn es mit uns zu tun hätte, es war ja bisher auch egal, um weiterzukommen. Was du sagst klingt durchaus logisch. Ich bezweifle aber, dass die hier logisch vorgegangen sind. Wir können es halt nur rausfinden, wenn wir es ausprobieren. Was meinst du, wie lange wir das tun sollten? Im Zweifelsfall müssen wir noch fit genug zum Kämpfen sein. Ich fürchte, das Wasser ist uns jetzt schon fast ausgegangen." 3

Anne
Beiträge: 3687
Registriert: 07.09.2012 19:32

Re: Gefangen in der Tiefe

Beitrag von Anne » 18.11.2021 22:57

Enric schüttelte seine Wasserflasche, deren beängstigend lautes Plätschern darauf hindeutete, dass tatsächlich nicht mehr viel darin war.
"Wir machen auf jeden Fall noch deinen Versuch, vielleicht meinen. Möglicherweise haben Owen oder Syron noch einen Vorschlag. Theoretisch können wir einige Stunden ohne Wasser und Nahrung auskommen, ohne völlig kampfunfähig dadurch zu werden. Diese Experimente mit den Projektionen sind nicht allzu körperlich anstrengend. Danach wird es aber knapp. Ich habe überlegt, ob wir versuchen sollten, die Drohne irgendwie hinauf zu schicken. Möglicherweise könnte sie an den Droiden vorbei fliegen. Dazu müsste man den Fahrstuhl aber aus der Ferne bedienen können. Ich bin mir nicht sicher, ob das möglich ist. Die Drohne könnte jedenfalls Hilfe holen. Auch Koi ist noch da oben. Ihm wird auffallen, dass wir nicht zurück kommen. Es könnte sein, dass er nach uns sucht. Aber ich fürchte, es wird zu lange dauern, bis er uns findet. Hinzu kommt, dass dort oben kaum kampferfahrene Leute sein werden, die helfen wollen uns gegen ein paar riesige Kampfdroiden zu verteidigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir von außen Hilfe bekommen, selbst wenn es uns gelänge, die Drohne hinauf zu schicken, ist also gar nicht Mal so groß. Lange Rede kurzer Sinn: nach zwei bis drei Fehlversuchen müssen wir absolut alles daran setzen, hier heraus zu kommen."
Er schien sich kurz an etwas zu erinnern, dann fügte er hinzu: "Und falls du es nicht weißt - den eigenen Urin zu trinken rettet einen tatsächlich nicht vor dem Verdursten. Diese Fehlinformation hält sich irgendwie ziemlich hartnäckig in der Galaxis."

Benutzeravatar
goldie
Beiträge: 5563
Registriert: 01.06.2005 10:44
Wohnort: Magdeburg
Kontaktdaten:

Re: Gefangen in der Tiefe

Beitrag von goldie » 18.11.2021 23:10

Jolene verzog angewidert das Gesicht. "Den eigenen Urin trinken? Bäh. Das hätte ich ganz sicher nicht vor. Aber vielleicht wird alles ganz einfach, wenn wir uns einen anderen Turbolift suchen. Wir haben uns ja nur in der Stadt umgeschaut und sind nicht über die Stadtgrenzen hinaus gegangen. Vielleicht sind die anderen Lifte sogar unbewacht?"

Anne
Beiträge: 3687
Registriert: 07.09.2012 19:32

Re: Gefangen in der Tiefe

Beitrag von Anne » 18.11.2021 23:17

"Du glaubst gar nicht, was Leute alles machen, wenn sie Durst haben..." Er guckte für einen Moment ins Leere, erinnerte sich an einen Grabungshelfer, den er mal gekannt hatte und schüttelte sich etwas.
Dann kehrte er ins Hier und Jetzt zurück. "Okay, aber wir sollten nicht selbst durch die Stadt gehen und nach den anderen Liften suchen. Das kostet zu viel Kraft. Am besten wird es sein, sofort die Drohne los zu schicken. Wir beauftragen sie, nach einem unbewachten Lift zu suchen und uns Bericht darüber zu erstatten. Wie findest du den Vorschlag?"

Benutzeravatar
goldie
Beiträge: 5563
Registriert: 01.06.2005 10:44
Wohnort: Magdeburg
Kontaktdaten:

Re: Gefangen in der Tiefe

Beitrag von goldie » 18.11.2021 23:23

Sprach Enric aus Erfahrung? Jolene wollte nicht wieder seine Ängste schüren und ging nicht weiter auf seine Bemerkung ein.

"Die Drohne losschicken, zum Wookie nochmal, da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Das ist genial!" Dann knurrte sie leise. "Hm. Außer die Flugdroiden bemerken sie. Dann wird sie definitiv abgeschossen. Naja, besser sie als wir."

Anne
Beiträge: 3687
Registriert: 07.09.2012 19:32

Re: Gefangen in der Tiefe

Beitrag von Anne » 18.11.2021 23:29

"Eben, und wenn ich tot bin kann es mir ohnehin gleichgültig sein, ob ich Dash viertausend Credits mehr oder weniger schulde. Okay, dann lass uns das gleich Mal machen..."
Er schlich sich zu den Schlafenden, holte die Drohne und ging damit zu Jolene zurück. Dann formulierte er den Auftrag. Sie sollte einen Lift finden, der nicht von Droiden bewacht wurde und sich dabei möglichst fern von den anderen Droiden hier unten halten. Sollte sie fündig werden oder sollte ihr die Energie ausgehen, musste sie zurück kehren.
"Hab ich noch irgendetwas vergessen?", fragte er Jolene.

Benutzeravatar
goldie
Beiträge: 5563
Registriert: 01.06.2005 10:44
Wohnort: Magdeburg
Kontaktdaten:

Re: Gefangen in der Tiefe

Beitrag von goldie » 18.11.2021 23:37

Jolene ergänzte: Sollte ein Lift, den sie fand, bewacht sein, so sollte er natürlich trotzdem auf der Karte vermerkt werden. Außerdem sollte die Drohne die Droiden vor Ort aufzeichnen. Jolene fragte zusätzlich ab, wie lange die Drohne von hier zum bekannten Lift brauchen würde. Dann schlug sie Enric vor: "Wenn wir ihr viermal so viel Zeit geben und sie dann für einen Zwischenbericht hierher zurück kommen soll, stehen unsere Chancen doch recht gut, dass sie was brauchbares liefert. Was meinst du? "

Anne
Beiträge: 3687
Registriert: 07.09.2012 19:32

Re: Gefangen in der Tiefe

Beitrag von Anne » 19.11.2021 16:34

"So ein Zwischenbericht ist eigentlich nur dann sinnvoll, wenn es uns gelingt die Sicherheitsstufe auszuschalten und die Drohne mit nach oben nehmen wollen. Sind wir nicht erfolgreich würde es mehr Sinn ergeben, wenn die Drohne zu uns zurück kehrt, sobald sie einen unbewachten Lift gefunden hat. Sonst legt sie nur unnötig Strecke zurück, um uns mitzuteilen, was ihr eh schon wissen: dass sie nicht erfolgreich war. Das würde uns im Ernstfall Zeit kosten, die wir nicht haben", antwortete Enric.

Benutzeravatar
goldie
Beiträge: 5563
Registriert: 01.06.2005 10:44
Wohnort: Magdeburg
Kontaktdaten:

Re: Gefangen in der Tiefe

Beitrag von goldie » 19.11.2021 23:21

"Aber schau doch mal, wenn dort nur ein Utility Droide steht zum Bewachen, dann würde die Drohne nicht für den Zwischenbericht zurückkehren. Dabei reicht vielleicht schon ein Schuss mit der Burknarshar, um den zu zerlegen. Und das ganz ohne uns in Gefahr zu bringen. Und nehmen wir an, sie findet drei neue Lifte, dann können wir zumindest den auswählen, wo die Bewachung am schwächsten ist. So wie du sie programmieren willst, kennen wir im Zweifelsfall in 24 Stunden immernoch nur den einen Lift. Meinetwegen geben wir ihr 8 Stunden Zeit statt nur 6. Da wird sie schon ein brauchbares Ergebnis liefern."

Während sie sprach hatte Jolene ihr Datapad an die Drohne angeschlossen. Ihre Finger sausten über die Tastatur, als sie irgendwelche Befehle eingab.

Anne
Beiträge: 3687
Registriert: 07.09.2012 19:32

Re: Gefangen in der Tiefe

Beitrag von Anne » 20.11.2021 15:14

Enric schien etwas abzuwägen. "Wie wäre es damit, wenn wir ein Bedrohungslimit festlegen, mit dem wir gerade noch fertig werden?" Er nannte verschiedene Anzahlen und Mischungsverhältnisse von Droiden, von denen er der Meinung war, dass die Gruppe noch recht gut damit fertig werden sollte. "Trifft die Drohne auf so eine, oder eine schwächere Bedrohung, soll sie zurückkommen und Bericht erstatten. Ist das Feindesaufgebot stärker, soll sie weiter suchen. Und meinetwegen lege eine Zeit für einen Zwischenbericht fest."

Benutzeravatar
goldie
Beiträge: 5563
Registriert: 01.06.2005 10:44
Wohnort: Magdeburg
Kontaktdaten:

Re: Gefangen in der Tiefe

Beitrag von goldie » 20.11.2021 23:39

Jolene nickte: "Ja, damit kommen wir klar. Das ist gut", stimmte sie dem Gegnerkonstellationen zu.

"Drohne, komme nach spätestens 6 Stunden zurück für einen Zwischenbericht."

Sie wandte sich wieder am ihren Freund: "Die aktuellen Daten hab ich jetzt alle auf mein Datapad übertragen. So finden wir im Zweifelsfall auch schnell den Lift, mit dem wir hergekommen sind. Haben wir jetzt der Drohne alle Befehle gegeben? Hm, wenn wir hier Wasser finden würden, könnten wir der Drohne sogar mehr Zeit geben. Vielleicht funktioniert ja hier noch eine Wasseraufbereitung."

Anne
Beiträge: 3687
Registriert: 07.09.2012 19:32

Re: Gefangen in der Tiefe

Beitrag von Anne » 21.11.2021 01:23

"Sag der Drohne, dass sie auch vermelden soll, wenn sie Wasser findet. Am besten sofort. Aber ich mache mir da ehrlich gesagt wenig Hoffnung", antwortete Enric.
"Insgesamt sieht es aber so aus, als hätten wir einen halbwegs soliden Plan. Vielleicht gibt das den anderen etwas Zuversicht, wenn wir ihnen beim Aufwachen davon erzählen. Wobei von denen wohl ohnehin niemand so durchgedreht wäre wie ich."

Antworten