Ein großer Held ist von uns gegangen

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goldie
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Re: Ein großer Held ist von uns gegangen

Beitrag von goldie » 29.01.2022 00:27

"Netter Versuch", seufzte Jolene. "Mein Enric hat mir oft zum Einschlafen von der Archäologie erzählt. Diese Begriffe werde ich mir wohl gemerkt haben. Oder einfach neu zusammen gebaut. So kreativ wird mein Unterbewusstsein sicher noch sein. Wenn du hier auch so schlau bist, wie in der Realität, dann sag mir lieber, was ich tun kann um aufzuwachen. Kneifen hat jedenfalls nicht funktioniert." Jolene verschränkte die Arme. Sie rechnete nicht wirklich damit, dass er sinnvolle Ideen präsentieren würde.

Anne
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Re: Ein großer Held ist von uns gegangen

Beitrag von Anne » 29.01.2022 00:43

Enric dachte einen Augenblick lang nach. "Normalerweise bin ich meist aufgewacht, sobald ich gemerkt habe, dass es ein Traum ist. Du hingegen bist davon überzeugt, dass nichts hier real ist, bist aber immer noch hier. Du hast ohne Ergebnis versucht etwas zu beeinflussen. Ich schätze, die Zeit wird zeigen, wer von uns Recht behält. So ein Schlaf ist ja glücklicherweise begrenzt. Wenn es stimmt, dass du träumst, wirst du schon sehr bald von ganz allein hier verschwinden."
Beziehungsweise merken, dass du unmöglich träumen kannst, fügte er gedanklich hinzu.

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goldie
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Re: Ein großer Held ist von uns gegangen

Beitrag von goldie » 29.01.2022 10:33

"Es gibt nur ein Problem", sagte Jolene leise. "Vielleicht schlafe ich gar nicht." Es vergingen einige Momente, in denen sie tief durchatmete.

"Vielleicht liege ich im Koma", formulierte sie nun endlich die einzig für sie logisch erscheinende Alternative. "Deswegen ist diese Alptraum so elend lang. Ich kann mich nicht erinnern, ins Bett gegangen zu sein. Aber ich weiß noch, wie wir angegriffen wurden. Und im nächsten Moment wache ich neben dir auf und es passieren all diese merkwürdigen Dinge." Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. "Vielleicht hängt mein Leben gerade am seidenen Faden und Enric hält meine Hand und spricht mir Mut zu. Oder er wurde beim Angriff..." Sie schüttelte den Kopf. Tränen liefen über ihre Wangen.

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Re: Ein großer Held ist von uns gegangen

Beitrag von Anne » 29.01.2022 13:45

Eine Weile tätschelte Enric ihren Arm und dachte über Jolenes Befürchtungen nach. Ihm war klar, dass es keinen Unterschied machte, ob er diese Überlegungen für abwegig hielt oder nicht. Sie glaubte anscheinend daran und schien sich von ihm auch nichts anderes einreden zu lassen. Also galt es, das Beste daraus zu machen, bis Xid oder jemand anderes ihr half, sich wieder auf die Realität zu besinnen.
"Also gut, nehmen wir einmal an, diese schlimmste Vorstellung von dir wäre wahr", begann Enric. "Du liegst im Koma und ich bin möglicherweise nicht mehr am Leben. Die Realität, zu der du aufwachen würdest, klingt nicht besonders erstrebenswert. Hier ist es zwar auch schlimm, weil Koi gestorben ist. Aber in der echten Welt sieht es offenbar nicht viel besser aus. Warum nicht also diesen Traum nutzen, solange du noch nicht in die Realität zurück musst? Du könntest alles tun, was nicht gefährlich ist, denn offenbar kannst du ja Schmerzen im Traum empfinden. Ob das hier ein Albtraum bleibt oder zu einer schönen Zuflucht vor der harten Wahrheit wird liegt ja gerade in deiner Hand. Tu, was immer dir gut tut. Was dich glücklich macht. Es ist fast egal. Es ist nur ein Traum..."
Ein wenig unangenehm war ihm sein eigener Ratschlag, in Anbetracht der Tatsache, dass er selbst die Freiheit der Träume einst genutzt hatte, um seine Exfreundin zu küssen. Er hoffte, dass Jolene etwas besseres einfiel, was sie aufheitern würde. Aber im Grunde genommen war es ihm das wichtigste, dass sie sich wieder besser fühlte. Sobald sie sich hier wohl und sicher fühlen würde, würde der Rest schon von allein kommen, ihr seltsames Gedankenkonstrukt einstürzen, so hoffte er wenigstens. Zuversichtlich lächelte er sie an.

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Re: Ein großer Held ist von uns gegangen

Beitrag von goldie » 29.01.2022 14:38

"Das ist wirklich ein guter Vorschlag", lächelte sie zurück. "Vielleicht krieg ich ja hin, dass hier nicht noch weitere schlimme Dinge passieren. Zu wissen, dass es nicht echt ist, hilft jedenfalls." Sie dachte nach. "In meinem Spint finde ich hier vielleicht sogar Klamotten. Wie wäre es, wenn wir zusammen hingehen, ich mich anziehe und wir dann schauen, ob die Küche irgendwas essbares hergibt?"

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Re: Ein großer Held ist von uns gegangen

Beitrag von Anne » 29.01.2022 14:48

"Schaffst du das denn?" Skeptisch blickte Enric auf all ihre Verbände, bis sie ihm versichert hatte, dass es schon gehen würde. Dann setzten sie Jolenes Vorschlag um. Er war erleichtert darüber, dass es nur das war, was ihr in den Sinn gekommen war. Nicht so etwas wie dem Imperium Mal offen und ehrlich die Meinung geigen, eine Party feiern oder einen anderen abschleppen. Sie wollte lieber mit ihm zusammen etwas kochen. Enric kam nicht umhin, das ziemlich romantisch zu finden. Außerdem würde es auch ihm gut tun, sich etwas abzulenken.

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Re: Ein großer Held ist von uns gegangen

Beitrag von goldie » 29.01.2022 15:10

Es dauerte eine Weile, bis Jolene sich angezogen hatte. Die Berührungen schmerzten. Sie ließ sich von Enric helfen und setzte ihren Sturkopf durch, komplett angezogen sein zu wollen. Zumindest bestand sie nicht darauf, die Rüstung wieder anzulegen. Dennoch wurde sie im richtigen Schrank verstaut. Das gab ihr Sicherheit, ein Stück Normalität. Genau, wie die Waffen wieder an sich zu nehmen. Sie band sich sowohl den Gürtel mit dem versteckten Sprengstoff und den Klettergürtel wieder um, so wie sie es auch sonst tat. Auch den Gurt mit den beiden Splittergranaten legte sie sich um. Dann schaute sie Enric fragend an. "Wo ist mein Blaster?"

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Re: Ein großer Held ist von uns gegangen

Beitrag von Anne » 29.01.2022 15:15

Enric beobachtete mit wachsender Besorgnis die Aufrüstung seiner Freundin.
"Dein Blaster? Oh ach ja, der... Ehm, den habe ich vorhin weggepackt. Sag Mal wozu brauchst du das ganze Zeug hier eigentlich? Hier wird uns niemand angreifen und es könnte im Gegenteil eher als Provokation aufgefasst werden, so schwer bewaffnet herumzulaufen."

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Re: Ein großer Held ist von uns gegangen

Beitrag von goldie » 29.01.2022 15:22

"Du weißt genau, dass..." Sie atmete durch. "Okay, anscheinend weißt du nicht, dass ich immer bewaffnet herumlaufe. Auch auf Gateway. Man kann nie wissen, ob nicht was Unvorhergesehenes passiert. Es gibt mir einfach Sicherheit. Und wir sind so vielen Troopern vorhin begegnet. Meinst du nicht, die hätten uns längst verhaftet, wenn sie meine Bewaffnung gestört hätte? Und wenn sie uns wirklich dumm kommen sollten, dann will ich ihnen auch was entgegenzusetzen haben." Sie dachte nach. "Warum sollten wir überhaupt hier bei denen bleiben? Lass uns mit der KAV irgendwohin fliegen, weit weg von diesem Elend hier." Es war Jolene nicht bewusst, dass sie sich im Hyperraum befanden und es glatter Selbstmord war, unter diesem Umständen mit der KAV das Trägerschiff zu verlassen.

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Re: Ein großer Held ist von uns gegangen

Beitrag von Anne » 29.01.2022 16:48

Enric klärte Jolene über die Unmöglichkeit ihres Vorschlags auf. Dann sagte er: "Aber wir sind ja bald Zuhause. Auf Gateway können wir uns erholen und etwas Schönes machen. Uns fällt bestimmt etwas ein. Und was deine Bewaffnung angeht, so trage sie eben, wenn du das irgendwie für dein Sicherheitsgefühl brauchst. Aber bitte versprich mir, nichts damit zu tun, was du nicht auch in der Realität machen würdest. Ich meine, nur für den Fall dass das hier doch kein Traum ist. Ärger mit dem Imperium können wir uns in keiner Welt leisten, egal ob echt oder nicht. Okay...?" Er suchte ihren Blick.

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Re: Ein großer Held ist von uns gegangen

Beitrag von goldie » 29.01.2022 16:56

Jolene sah die Sorge in seinen Augen. Um keinen Preis der Welt wollte sie Enric verärgern. Auch nicht dann, wenn er nicht echt war. Diese Zeit, die sie hier festsaß, wollte sie nicht - konnte sie nicht - ohne ihn verbringen. "Okay, versprochen. Ich habe auch keine Lust, mich mit einem Trupp Sturmtrooper anzulegen. Auch nicht, wenn sie nur geträumt sind." Damit nahm sie ihren Blaster wieder an sich und atmete erleichtert durch, als alle Waffen wieder genau dort waren, wo sie hingehörten.

"Nur mal um auf dem aktuellen Stand zu sein. Warum träum ich davon, dass wir an Bord eines Sternenzerstörers sind? Du scheinst ja auch hier im Traum ein ganz schlaues Kerlchen zu sein. Was ist da deine Theorie?" Sie fügte leise hinzu. "Oder sollte ich sagen, was ist meine Theorie..." Sie seufzte. "Und wann kommen wir deiner Meinung nach auf Gateway an?"

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Re: Ein großer Held ist von uns gegangen

Beitrag von Anne » 29.01.2022 17:08

"Auf Gateway dürften wir vielleicht in zwei Wochen sein? Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich frage nachher Mal nach, wie lange es dauert. Und... du weißt wirklich nicht, wie wir hierher gekommen sind?" Er atmete tief durch. "Vielleicht sollte ich dir das nochmal alles erklären."
Enric begann vom Kampf an, da Jolene sich an diesen offenbar noch erinnern konnte, seine Erinnerungen zu schildern. Er beschrieb alles bis zum jetzigen Zeitpunkt. Enric erläutere ihr alles was passiert war und warum. Aber immerhin achtete er diesmal darauf nicht abzuschweifen und sich relativ kurz zu fassen.
"So, nun weißt du was passiert ist. Kannst du dich wieder daran erinnern?"
Zuletzt geändert von Anne am 29.01.2022 18:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ein großer Held ist von uns gegangen

Beitrag von goldie » 29.01.2022 17:22

Jolene hörte aufmerksam zu, als Enric seine Schilderungen begann. Sie unterbrach nicht, stellte keine Rückfragen. Es war ja doch nicht real...

Schließlich sagte sie: "Nein, ich kann mich an nichts von dem erinnern. Diese Version erklärt zumindest, warum Koi und der Sternenzerstörer wieder da waren. Ich meine, das war ja unser Plan gewesen. Und dass es auf der Oberfläche zu einem weiteren Kampf kam... Das wundert mich auch nicht, dass ich mir das zusammenreime. Sicherlich war das eine weitere Angst. Und Koi als edler Retter... Das ist in der Tat kurios. Ich meine, ich habe ja geträumt, mit Koi auf dem Xar-Kling-Shar zu sein. Das deckt sich ja auch ein Stück weit mit dem, was du erzählst. Xid hat mal gesagt, wir träumen Dinge aus einem bestimmten Grund. Um Sachen zu verarbeiten. Weißt du, ich habe so viele Ängste, was alles passieren kann. Sie tauchen ständig in meinem Träumen auf. Oft stirbst du. Manchmal andere Leute, die mir nahe stehen. Oder ich werde betrogen, verraten, hintergangen..." Sie atmete durch. "Ich hoffe jedenfalls sehr, dass es keine zwei Wochen dauern wird, bis ich endlich wieder wach werde. Wobei ich mir tatsächlich nicht sicher bin, ob ich es ertragen kann, wieder wach zu werden..." Sie schüttelte den Kopf. "Vielleicht sollte ich tatsächlich genießen, dich hier zu haben. Solange es irgend geht."

Sie griff nach Enrics Hand. Sie fühlte sich so echt an. Warum nicht einfach eine Weile die Sorgen vergessen. In der Traumwelt leben und hoffen, dass diesmal keine schlimmen Dinge geschahen?

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Re: Ein großer Held ist von uns gegangen

Beitrag von Anne » 29.01.2022 18:09

"Ich bin sicher, dass ich lebe. Mach dir keine Sorgen um mich", entgegnete er und drückte ihre Hand. Er sah sie so zuversichtlich wie möglich an, dann fiel sein Blick auf eine Uhr. Etwas unruhig fragte er: "Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir jetzt Essen machen? Ich will am Nachmittag noch mit den Leuten aus dem Dorf reden, das wir evakuieren mussten. Es würde mich freuen, wenn wir das alle zusammen tun könnten. Im Idealfall übernimmt Syron das Reden. Aber es ist wichtig, dass wir mit ihnen sprechen, sie besänftigen, ihnen vielleicht Ängste nehmen... Ich schätze, sie werden nicht besonders gut auf uns zu sprechen sein."

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Re: Ein großer Held ist von uns gegangen

Beitrag von goldie » 29.01.2022 18:22

"Ja. Klar können wir Essen machen." Sie gimgen in die Küche und begannen etwas zu kochen.

Jolene dachte nach. "Kurz vor dem Kampf, wo es mich erwischt hat, da war ein Droide, der uns gewarnt hat, dass niemand überleben würde. Ich hoffe, die anderen konnten die Leute auch in der Realität evakuieren. Und auch diese Hexe. Ich meine, die ist zwar wirklich gruselig, aber sie hat mir und Owen auch wirklich geholfen."

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