Der Tag neigt sich dem Ende zu

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goldie
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Der Tag neigt sich dem Ende zu

Beitrag von goldie » 13.02.2022 21:53

Jolene verdrehte erneut die Augen, als sie das Comlink ausschaltete. Enric schickte ihr wirklich einen Babysitter. Sie seufzte. Doch so konnte sie zumindest ausprobieren wie es war, sich in dieser Realität "normal" zu verhalten.

Schon bald traf Tionne ein. Sie war blass, gezeichnet von den Geschehnissen der letzten Tage und Wochen. Trotzdem schenkte sie Jolene ein Lächeln. "Hey, ihr seid zurück. Kann ich reinkommen?"

Jolene verkniff sich den Spruch 'was, wenn ich Nein sage?' Stattdessen führte sie Tionne in die Küche, in der sie gerade fleißig die Panels bediente. "Möchtest du einen Tee?" Auch sie hatte inzwischen alles, was zur Kunst der Zubereitung nötig war. Es dampfte bereits eine Kanne auf der Anrichte. Tionne bejahte und bekam eine Tasse serviert.

"Danke", sagte die Jedi. "Ich hörte, eure Mission war sehr hart. Wie geht es dir?"

"Hast du auch von Koi gehört?" fragte Jolene zurück. Tionne nickte, denn Ysanne hatte sie nicht nur über Jolenes Zustand informiert, sondern auch über dessen Auslöser.

Jolene holte Wurzelgemüse aus dem Schrank und begann es zu putzen und schneiden. "So, oder so. Es geht mir gerade nicht besonders", stellte Jolene im Plauderton fest. "Alles fühlt sich so unwirklich an. Ich bin mir nicht sicher ob das echt ist oder alles nur ein schrecklicher Alptraum."

Tionne nickte verständnisvoll. Sie hatte sich ein Messer geholt und begann ebenfalls Gemüse zu schneiden. "Es sind sehr harte Zeiten gerade. Leider ist das alles echt."

"Ich weiß, dass du es so siehst. Und vermutlich hast du auch Recht damit. Xid meinte, ich schütze mich, wenn ich alles für einen Traum halte. Sei mir nicht böse, wenn ich keine Trauer empfinde wegen Koi und den anderen Gefallenen. Ich kann einfach nicht glauben, dass das echt ist."

Sie sah kurz den Schmerz in Tionnes Augen aufflackern. "Aber ich weiß, dass es für dich und all die anderen hier sehr tragisch ist. Es tut mir leid."

"Danke", erwiderte Tionne leise. Auch wenn sie eine fortgeschrittenene Jedi war, so gingen ihr all die Tode sehr nahe. Es waren Schüler, Kollegen und Freunde für sie gewesen, die sie teilweise über lange Jahre gekannt hatte.

Jolene nahm zur Kenntnis, dass Tionne ihren Gemütszustand einfach so akzeptiert hatte. Sie hoffte, dass Xids Taktik aufgehen würde und ein Alptraum sie hieraus endlich aufwecken würde. Sie musste an 'ihren' Enric denken. Tränen traten in ihre Augen. Die Ungewissheit, ob er noch lebte machte ihr zu Schaffen.

Tionne blickte zu ihr hinüber. "Es ist okay, traurig zu sein. Ich höre dir zu, wenn du darüber sprechen magst."

"Ich habe eben lang und breit mit dem Doc darüber geredet." In der Realität hätte Jolene sich niemals die Blöße gegeben, anderen davon zu erzählen mit dem Therapeuten Kontakt zu haben. "Ich habe genug darüber geredet für heute. Eigentlich wollte ich einfach nur meine Ruhe haben, aber anscheinend traut mir mein Freund nicht zu, dass ich hier allein klarkomme. Nichts gegen dich. Ich habe dich wirklich gern, Tionne. Aber du siehst: ich bin okay. Und ich wäre lieber allein. Tu mir den Gefallen und geh wieder nach Hause."

"Es ist in Ordnung, wenn du nicht darüber sprechen möchtest. Komm, lass mich dir beim Kochen helfen. Ohne großes Gerede."

Jolene verdrehte die Augen. "Du gibst ja wohl doch keine Ruhe." Und sie ließ Tionne gewähren. Auch wenn die Jedi noch den ein oder anderen Versuch startete, mit Jolene ins Gespräch zu kommen, so blieb der gewünschte Erfolg aus.

Jolene hingegen fragte sich, ob ihre Gesprächstaktik sinnvoll war. Eigentlich hatte sie ja vorgehabt, Empathie zu üben.
Also fragte sie unvermittelt: "Wie ist es dir denn ergangen? Hast du auch gekämpft?" Und obwohl Tionne das verneinte, entstand nun endlich ein Gespräch, in dem Jolene ihre Empathie und Wertschätzung zum Ausdruck bringen konnte.

Nachdem das Essen fertig war und alles dafür hergerichtet, hieß es, auf Enric warten. Doch tatsächlich verging die Zeit schnell, weil die beiden Frauen endlich Themen gefunden hatten, die ihnen beiden gut taten.

Anne
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Re: Der Tag neigt sich dem Ende zu

Beitrag von Anne » 14.02.2022 21:01

Enric trat zur Tür herein. R8 war nicht mehr bei ihm. Er machte jetzt einen etwas gelösteren Eindruck als noch vorhin. "Ich bin Zuhause. Oh ihr habt ja gekocht! Mhhh, sieht sehr lecker aus und es duftet auch wirklich fantastisch. Ich hoffe ihr habt nicht zu lange auf mich gewartet? Hallo Liebes..." Er gab Jolene einen Kuss. Dann wandte er sich an Tionne. Seine Miene wurde nun etwas ernster. "Es ist schön, dich zu sehen. Mein Beileid, für die Verluste, die du erlitten hast. Du bleibst doch noch zum Essen, nicht wahr?"

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goldie
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Re: Der Tag neigt sich dem Ende zu

Beitrag von goldie » 14.02.2022 21:21

"Verdammt, du bist zu früh", grummelte Jolene, nach dem Kuss.

"Danke, Enric", erwiderte Tionne. "Auch mir tut es leid. Koi und du, ihr wart ja enge Freunde. Und auch die anderen Gefallen hast du ja gekannt."

Als Enric sie einlud, zum Essen zu bleiben, lehnte sie dankend ab. "Ein ander Mal gern. Ich muss jetzt auch los." Sie verabschiedete sich von dem Pärchen und ging ihrer Wege.

Jolene begann geschäftig die Speisen und Getränke auf ein Repulsortablett zu stapeln. Er konnte sehen, dass es Banthasteak mit Wurzelgemüse und verschiedenen Dips gab. Schnell hatte Jolene das Essen abgedeckt, damit es nicht kalt wurde. Ihm fiel außerdem auf, dass noch kein Geschirr und Besteck auf dem Tablett lagen.

"Was hast du denn mit Ysanne besprochen?" fragte Jolene derweil. Es war das erste Mal seit Tagen, dass sie sich für seine Angelegenheiten interessierte. Gerade in den letzten Tagen hatten sie kaum noch miteinander gesprochen.

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Re: Der Tag neigt sich dem Ende zu

Beitrag von Anne » 14.02.2022 21:41

Enric zögerte kurz mit seiner Antwort. Wir viel des Gesprächs wollte er ihr zumuten?
"Es ging im Wesentlichen darum, was mir helfen könnte, die vergangenen Tage und Wochen zu verarbeiten, wie es für mich weitergehen kann und wie unsere Gruppe so aufgestellt ist in Bezug zu Jedithemen. Ich brauchte ein bisschen Anleitung, weißt du? Ich hoffe es war angenehm für dich mit Ysanne zu plaudern."
Er ging zu Jolene und strich ihr sanft über den Arm. "Lass mich dir helfen. Was soll ich tun? Und wofür bin ich eigentlich zu früh?"

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goldie
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Re: Der Tag neigt sich dem Ende zu

Beitrag von goldie » 14.02.2022 21:44

"Ja, wie haben uns ganz nett unterhalten. Komm mit."

Sie begann den beladenen Repulsor Richtung Enrics Zimmer zu schieben.

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Re: Der Tag neigt sich dem Ende zu

Beitrag von Anne » 14.02.2022 21:47

Er folgte ihr in freudiger Erwartung. Irgendwie war Jolene ganz verändert. Noch war Enric nicht ganz sicher, ob er dem Frieden trauen sollte. Aber er war auch gewillt sich darauf einzulassen.

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Re: Der Tag neigt sich dem Ende zu

Beitrag von goldie » 14.02.2022 21:50

"Warte mal kurz hier draußen. Und nicht gucken." Er hörte, wie sie die Tür zu seinem Zimmer öffnete. Hatte er sie nicht verperrt hinterlassen?

Nach 5 Minuten rief sie: "Okay, du kannst reinkommen!"

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Re: Der Tag neigt sich dem Ende zu

Beitrag von Anne » 14.02.2022 21:53

Er trat herein, darauf hoffend dass er es nicht wieder vermasseln würde, so wie bei ihrem letzten richtigen Date, bei dem Jolene sich so viel Mühe gegeben hatte.

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Re: Der Tag neigt sich dem Ende zu

Beitrag von goldie » 14.02.2022 21:57

Der Tisch war ordentlich eingedeckt, sogar mit einer weißen Tischdecke, einem Blumenstrauß und einer Kerze. Das Essen war bereits aufgetischt. Jolene strahlte ihn an. "Komm, setz dich."

Im Gegensatz zu ihrem letzten Date hatte sie sich nicht zurechtgemacht. Sie war nicht geschminkt und trug den gleichen unscheinbaren grauen Overall wie auf dem Flug.

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Re: Der Tag neigt sich dem Ende zu

Beitrag von Anne » 14.02.2022 21:59

"Vielen Dank!" Er setzte sich und strahlte Jolene an. "Das ist wundervoll. Womit habe ich das denn verdient? Wir sind doch gerade erst angekommen. Warst du nicht erschöpft nach dieser langen Reise?"

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Re: Der Tag neigt sich dem Ende zu

Beitrag von goldie » 14.02.2022 22:03

"Pff... Hab mich genug ausgeruht auf dem Rückflug." Sie nahm ein Schluck von dem Getränk, einer recht gerne Limonade, um sich die nächsten Worte zurechtzulegen.
"Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ich glaube ich war in den letzten Tagen ziemlich unausstehlich, oder?"
Sie griff über den Tisch nach seiner Hand.

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Re: Der Tag neigt sich dem Ende zu

Beitrag von Anne » 14.02.2022 22:06

Er ergriff ihre Hand. "Nun ja unausstehlich würde ich es nicht nennen. Es war für uns alle nicht leicht in letzter Zeit. Ich habe mich auch nicht gerade von meiner besten Seite gezeigt. Also bitte ich auch dich um Entschuldigung."

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Re: Der Tag neigt sich dem Ende zu

Beitrag von goldie » 14.02.2022 22:15

Jolene lächelte ihn an. "Kein Problem. Du weißt ja, dass ich vorhin bei dem Doc war. Er konnte mir tatsächlich weiterhelfen." Sie überlegte kurz. "Er hat mich gefragt, ob ich mir wirklich 100% sicher bin, dass ich das alles nur träume. Und ob ich dich wirklich so behandeln will, wie ich es getan habe, wenn auch nur die kleinste Chance besteht, dass ich mich irre. Und das will ich nicht. Weißt du, du bist ihm so ähnl... Entschuldige, ich sollte das nicht tun." Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. "Solange ich hier bin, werde ich versuchen, dies als Realität zu akzeptieren."

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Re: Der Tag neigt sich dem Ende zu

Beitrag von Anne » 14.02.2022 22:21

Da hatte Xid aber ganze Arbeit geleistet. Dass er sie so schnell wieder hinbekommen würde hätte Enric nicht vermutet.
"Das freut mich sehr zu hören. Ich werde dir in den nächsten Tagen beweisen, dass dies hier nicht mehr länger ein Albtraum bleiben muss. Ich werde mich revanchieren für deine Mühe heute Abend. Wir machen es uns schön, nehmen uns nur Mal Zeit für uns, ja? Wie wäre es mit ein paar Tagen im Strandhaus? Wir könnten auch Mal wieder an dem Wasserfall picknicken so wie früher. Oder wir erkunden ein paar Gebiete, wo wir noch nie gewesen sind. Ganz wie du möchtest..."

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Re: Der Tag neigt sich dem Ende zu

Beitrag von goldie » 14.02.2022 22:27

Jolene strich über seine Hand. "Das klingt wirklich gut. Noch ein paar Tage hier bei dir bleiben." Sie dachte über seine Worte nach. "Hm, warum eigentlich nicht... Nur noch ein paar Tage..."

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