Therapiesitzung

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goldie
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Re: Therapiesitzung

Beitrag von goldie » 19.02.2022 06:28

"Versagensvorstellungen..." murmelte Jolene. Dann
sagte sie leise: "Als ich klein war, war ich das ein und alles für Vater. Ich war immer seine Princess. Er war damals sehr stolz auf mich. Aber nach Mas Tod wurde alles anders. Es hat nicht lange gedauert, bis er sie geheiratet hat. Er hat damals oft zu mir gesagt, ich sei jetzt kein kleines Kind mehr. Wir haben sehr oft gestritten und er wurde immer strenger mit mir. Das lag alles an dieser Hexe. Sie hat mich oft verzogene Göre genannt und meinem Vater immer wieder gesagt, wie schlecht Mas Einfluss auf mich gewesen war. Hat ihm immer wieder angeboten, dass sie mir mal eine Lektion erteilen könnte, damit ich endlich Manieren lerne. Das hat er aber abgelehnt. Er hat mich geliebt und für ihn war das alles ja auch nicht einfach. Auf seine Weise hat er immer versucht mich zu beschützen. Und ich war wirklich auch kein einfaches Kind. Er hat seine Sache schon gut gemacht. Er war ein sehr starker Mann. Er war zwar streng, aber auch gerecht. Und ich habe ihn immer wieder enttäuscht oder Dinge getan, die ihn sehr wütend gemacht hätten, hätte er davon gewusst. Als Kind, als Jugendliche, als Erwachsene... Ja, selbst nach seinem Tod noch." Sie seufzte und wirkte sehr niedergeschlagen. Xids Worte hatten sie schmerzlich daran erinnert, wie enttäuscht ihr Vater von ihr gewesen sein musste damals.

Anne
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Re: Therapiesitzung

Beitrag von Anne » 19.02.2022 08:14

Xid wusste zunächst gar nicht, wo er da anfangen sollte bei all diesen zweifelhaften Dingen, die seine Patientin gerade geäußert hatte. Schließlich entschied er sich, Jolene dazu zu bringen gedanklich ein kleines bisschen Abstand zu ihrer Situation einzunehmen und sie mehr von außen zu betrachten. Deshalb wechselte er zum Schein das Thema: "Wo wir schon einmal bei diesem Thema sind, wie sie selbst aufgezogen worden sind... Stellen wir uns Mal vor, Sie würden selbst Kinder bekommen. Was wäre Ihnen in deren Erziehung wichtig? Was würden Sie ihnen gerne vermitteln? Und was würden Sie sich vom Vater der Kinder wünschen?"

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goldie
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Re: Therapiesitzung

Beitrag von goldie » 19.02.2022 08:26

Jolene lächelte, als Xid sie nach Kindern fragte. Dann schnaufte sie. "Enric und ich werden niemals Kinder haben. Das geht nicht." Sie wirkte traurig, dann fiel ihr etwas ein, woran sie seit einer Ewigkeit nicht gedacht hatte: "Aber wir werden hier ein Kinderheim bauen, direkt in der Nähe des Praxeums." Jetzt lächelte. Falls Enric ihm das nicht erzählt hatte, hörte Xid das erste Mal von dieser Idee.

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Re: Therapiesitzung

Beitrag von Anne » 19.02.2022 08:30

Xid wirkte tatsächlich erstaunt. "Ein Kinderheim? Wie wohltätig von Ihnen. War das Ihre Idee? Und darf ich mir die Frage erlauben, weshalb Sie mit Enric keine Kinder bekommen können?"

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goldie
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Re: Therapiesitzung

Beitrag von goldie » 19.02.2022 08:33

"Wie sollen wir bei unserer Aufgabe jemals an Kinder denken können. Wir haben geschworen, das Xar-Kling-Shar zu zerstören. Enric und ich haben oft deswegen gestritten. Ich glaube, es war tatsächlich sein Vorschlag mit dem Kinderheim, so genau weiß ich es nicht mehr."

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Re: Therapiesitzung

Beitrag von Anne » 19.02.2022 08:39

"Das heißt, sie wollten eigentlich eine Familie mit ihm gründen und er nicht? Hm, das ist natürlich bedauerlich. Aber offenbar sind Sie ja erstmal zu einem Kompromiss gekommen, der für Sie akzeptabel wirkt. Und wonach würden Sie die Erzieherinnen und Erzieher in Ihrer Einrichtung aussuchen? Was für Werte wollen Sie vermitteln? Was ist Ihr Wunsch für die Kinder, die Sie in Ihre Obhut nehmen? Mich interessiert Ihre Vision, die Sie von diesem Heim haben..."
Sehr interessiert blickte der Therapeut Jolene an. Möglicherweise war er der Erste, der so viel Interesse daran bekundete.

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goldie
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Re: Therapiesitzung

Beitrag von goldie » 19.02.2022 10:33

"Ich hätte gern Kinder gehabt. Aber mir war schon klar, dass es keine Option ist. Vielleicht hab ich das mal Enric erzählt und er hat das in den falschen Hals bekommen. Er hat mir dann versucht, Kinder auszureden. Das hat mich dann wieder wütend gemacht, weil ich ja selbst wusste, dass es nicht geht. Aber das hat er nicht kapiert und ist immer wieder mit diesem Thema angekommen. Irgendwann hat er zwar in Erwägung gezogen, dass wir eine Familien gründen könnten, aber nur wenn der Krieg gegen die Techsig vorbei wäre und das Xar-Kling-Shar vernichtet ist. Den Krieg mögen wir gewinnen. Doch das Xar-Kling-Shar zerstören? Sie seufzte." Trotz der objektiv erfolgreichen letzten Mission und den neuen Erkenntnissen, schien sie nicht daran zu glauben, dass sie diesen Tag erleben - oder überleben - würde.

Sie freute sich über den Themenwechsel, den Xid anschlug. Überrascht schaute sie ihn an, als er so viel Interesse bekundete und es tatsächlich ernst damit zu meinen schien. Im Gegensatz zu Owen, der mit einem Grunzen geantwortet hatte, Syron, der eher skeptisch gewesen war, und selbst Enric, der zwar den Vorschlag gemacht hatte, doch sich von anderen Themen wesentlich mehr begeistern ließ.

"Das Kinderheim werden wir hier bauen", lächelte sie. "Schön groß und hell. Einen eigenen Garten braucht es nicht, das Praxeum ist ja direkt nebenan. Wir nehmen alle Kinder auf, die unsere Hilfe benötigen. Aber Erzieherinnen und Erzieher brauchen wir nicht", tat sie diese Frage von Xid ab. Tatsächlich hatte sie sich nicht wirklich Gedanken gemacht, wie das ganze organisiert sein sollte. Sie hatte immer nur davon geträumt, die Kinder zu besuchen und mit ihnen Zeit zu verbringen. Doch diese einfachen Fragen konnte sie Xid auch ohne groß vorher darüber nachzudenken, beantworten. "Die größeren Kinder werden auf die kleineren aufpassen. Das werden dann solche sein, wie Ria. Die da draußen schon entsprechende Erfahrungen gemacht haben. Hier ist es natürlich kein Überlebenskampf. Sie bekommen alles, was sie brauchen: Nahrung, Kleidung, Hygieneartikel..." Das waren die Dinge, die auf Boranda am meisten gefehlt hatten. Das hatte Jolene noch sehr klar vor Augen. "Ja, genau. Es wird noch Hauspersonal geben, das sich um Dinge kümmert wie kochen, putzen, Sachen reparieren, damit die Kinder nicht damit auch noch belastet werden. Natürlich werden sie auch medizinische Versorgung haben. Es wird ihnen rundum gut gehen, sodass sie sich von ihren Erlebnissen erholen können." Sie dachte nach und strahlte ob ihres Geistesblitzes Xid an: "Sie würden doch bestimmt als Therapeut zur Verfügung stehen, oder?"

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Re: Therapiesitzung

Beitrag von Anne » 19.02.2022 11:41

"Es tut mir leid aber ich fürchte, da müssten Sie jemand anderen finden. Ich bin mit dem Praxeum wirklich voll ausgelastet." Tatsächlich machte er seit den jüngsten Ereignissen um den Krieg täglich Überstunden. Viele Personen brauchten zur Zeit seine Unterstützung. "Zudem bin ich auf die Behandlung von Erwachsenen spezialisiert. Kinder und Jugendliche benötigen jemanden, der sich mit dieser Altersgruppe auskennt."
Xid schenkte etwas Tee nach. "Vielleicht sollten Sie Ihr Konzept nochmal mit Pädagoginnen oder anderen Personen vom Fach besprechen. Die können Sie sicher dazu beraten, wie das am besten umzusetzen wäre." Nämlich überhaupt nicht so wie Sie sich das vorstellen, dachte Xid. Aber er empfand es nicht als seine Aufgabe, Jolene ihre halbgaren Pläne auszureden. "Oder Sie sprechen nochmal mit Ria über Ihr Vorhaben. Sie ist ja in ähnlichen Verhältnissen groß geworden, nur dass sie natürlich andere Versorgungsbedingungen hatte. Sicherlich kann sie Ihnen etwas dazu sagen, wie sie ihre Jugend empfunden hat."
Xid war sich ziemlich sicher, dass Ria davon abraten würde, es so umzusetzen. Er konnte sich auch nicht recht vorstellen, dass Enric dieses Konzept befürwortete. Aber das waren alles nicht seine Baustellen als Therapeut. Stattdessen kam er wieder auf das ursprüngliche Thema zurück. "Jetzt haben Sie mir schon etwas von ihrem Konzept erzählt. Aber was ist Ihnen in der Erziehung wichtig? Sollen die Kinder sich geborgen fühlen: Liebe, Sicherheit und Wertschätzung erfahren? Auch Mal Fehler machen dürfen und sich individuell entwickeln? Oder bevorzugen Sie eine strengere Methode, in der mehr Wert auf Disziplin und Gehorsam gelegt wird und bei der es auch Mal Lektionen geben kann, die mit Härte oder körperlicher Züchtigung vermittelt werden?"

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Re: Therapiesitzung

Beitrag von goldie » 19.02.2022 12:16

"Ja, das mit Ria ist eine sehr gute Idee!" freute sich Jolene über den Vorschlag. Pädagogische Konzepte mit Fachleuten zu besprechen, lag ihr völlig fern.

Sie trank etwas Tee, während sie über Xids Fragen nachdachte. "Also natürlich sollen sie hier Liebe und Wertschätzung erfahren. Aber es ist natürlich auch wichtig, dass das nicht alles aus dem Ruder läuft. Ich meine, die meisten Kids sind ja total in Ordnung. Aber wenn wirklich eins dabei ist, was einem ständig auf der Nase herumtanzt, muss man natürlich eingreifen. Respekt ist wichtig. Und wenn es sein muss, gibt es natürlich auch Schläge, wenn das Kind es überhaupt nicht kapieren will", zuckte Jolene die Schultern. "Allerdings nur die Jungs. Mädchen müssen beschützt werden, die werden stattdessen ein paar Tage in ihr Zimmer gesperrt, bis sie sich wieder benehmen", erläuterte Jolene ihre Vorstellungen von erfolgreicher Erziehung.

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Re: Therapiesitzung

Beitrag von Anne » 19.02.2022 12:22

Je mehr Xid über dieses Projekt hörte umso mehr hoffte er darauf, dass es aufgrund anderer Verpflichtungen der Tal She niemals dazu kommen würde, dieses Vorhaben umzusetzen.
"Haben Sie das mit Ihrem Freund besprochen, welche Vorstellungen Sie diesbezüglich haben?", fragte Xid vorsichtig.

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Re: Therapiesitzung

Beitrag von goldie » 19.02.2022 12:25

Jolene schnaufte: "Wir hatten in letzter Zeit echt andere Sorgen."

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Re: Therapiesitzung

Beitrag von Anne » 19.02.2022 12:26

"Das verstehe ich natürlich. Und was glauben Sie, wie werden diese Kinder, die so aufwachsen dann als Erwachsene sein? Sie haben ja selbst ähnliche Erfahrungen gemacht und können das bestimmt beurteilen."

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Re: Therapiesitzung

Beitrag von goldie » 19.02.2022 12:32

"Das lässt sich wohl kaum vergleichen. Vergleichbar wäre es, wenn meine Mutter nicht gestorben wäre." Sie dachte nach. "Die Kinder könnten sich letztlich selbst entscheiden, was sie tun wollen und welchen Weg sie als Erwachsene einschlagen wollen. Sei das beruflich oder auch bei der Partnerwahl. Sie sollten natürlich auch nicht total verwöhnt werden, um nicht völlig weich und verblödet zu werden."

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Re: Therapiesitzung

Beitrag von Anne » 19.02.2022 13:38

"Ich hatte schon angenommen, dass man es vergleichen könnte. Schließlich werden auch viele der Kinder, die Sie in Obhut nehmen würden wahrscheinlich Halbwaisen wie Sie selbst sein, oder sogar beide Elternteile verloren haben. Aber wenn man es nicht vergleichen kann, dann klären Sie mich bitte auf. Wir haben ja nun schon eine ganze Weile über Ihre Vorstellungen von Erziehung gesprochen. Einiges würden Sie genauso machen wie Sie es von Zuhause kennen gelernt haben, einiges aber auch ändern, wenn ich das richtig verstanden habe. Gerade sprachen Sie beispielsweise freie Berufs- und Partnerwahl an. Was hätten Sie sich ganz allgemein von Ihrem Vater gewünscht? Was hätte er im Umgang mit Ihnen und Ihren Brüdern anders machen sollen?", erkundigte Xid sich um nach diesem langen Exkurs nun endlich die Brücke wieder zurück zu ihr zu schlagen. Jolene war nicht so reflektiert gewesen wie er es sich erhofft hatte. Seine Annahme, dass sie nicht wollen würde dass jemand mit ihren Kindern oder Schützlingen so umging, wie sie selbst es erfahren hatte, hatte sich nicht ausreichend bestätigt. Vermutlich würde ihr Erkenntnissgewinn im Bezug auf ihren Vater deshalb auch überschaubar sein. Aber immerhin, es war ein Prozess in Gang gekommen. Xid erwartete nicht, dass seine Patientin ihren Vater zu Beginn der Stunde noch großartig fand und in dem Wissen sein Zimmer wieder verließ, dass er vermutlich ein grausamer Patriarch gewesen war. Die Themen, die heute aufgekommen waren bargen auf jeden Fall ein großes Konfliktpotential für die Beziehung seiner Patientin. Xid fragte sich, ob das jemals wirklich Thema werden würde zwischen ihnen und ob ihre Liebe das aushalten würde. Jetzt aber war er zunächst einmal gespannt auf Jolenes Antwort.

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Re: Therapiesitzung

Beitrag von goldie » 19.02.2022 15:46

Jolene dachte nach. "Bei meinen Brüdern ist das sehr schwer zu sagen. Wegen des hohen Altersunterschieds habe ich nicht mitbekommen, wie genau er sie erzogen hat. Ich glaube, dass er sie regelmäßig mit seinem Gürtel verprügelt hat, das hat Corbyn mir jedenfalls mal erzählt. Keine Ahnung, ob das eine Lüge war. Corbyn schien sehr verbittert darüber, auch, weil ich ihm klargemacht habe, dass ich von seiner Geschichte nicht überzeugt bin. Die beiden waren jedenfalls sehr angepasst und haben meinem Vater aufs Wort gehorcht. Fast wie Droiden." Jolene verdrehte die Augen. "Ich habe Corbyn immer gesagt, dass er endlich mal die Eier in der Hose haben muss, auch mal was zu sagen. Er hat mir gesagt, dass ich irgendwann mal verstehen würde, warum das nicht geht. Als ich älter war, hat er mir jedenfalls oft gesagt, ich soll mir zweimal überlegen, ob ich meinen Vater hintergehen weil, weil es wirklich schlimme Konsequenzen haben kann." Jolene hatte lange nicht daran gedacht. Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare und atmete durch.

"Es sollte nicht so weit kommen, dass Kinder Angst vor ihrem Vater haben. Ich glaube, ich hätte es gut gefunden, wenn auch Keeran und Corbyn ihre wirkliche Meinung hätten sagen dürfen."

Sie überlegte. "Was ich aber toll fand, war, wie Vater mich als Kind behandelt hat. Ich war seine kleine Prinzessin." Sie lächelte. "Er hat mir oft Spielzeug oder Süßigkeiten mitgebracht. Manchmal hat er mich auch mitgenommen zu Podrennen oder er hat mir gezeigt, wie man einen Speeder fliegt. Diese gemeinen Stunden waren toll, dass hätte ruhig mehr sein dürfen."

Jolene seufzte. "Ich hätte mir gewünscht, dass er nicht meine Ma getötet und diese schreckliche Hexe geheiratet hätte." Xid hörte zum ersten Mal, wie ihre Mutter umgekommen war. Jolene sagte es recht emotionslos, als hätte sie beides längst akzeptiert.

Dann sprach sie weiter, als wäre nichts gewesen: "Berufs- und Partnerwahl hatten wir ja schon. Ich wäre wesentlich lieber mit in die Firma eingestiegen, als den Kerl zu heiraten, den Vater für mich ausgesucht hatte." Aus ihrem Mund klang es so, als wäre sie tatsächlich bereits vermählt. "Aber, und das ist tatsächlich etwas sehr wichtiges, er hat mir gezeigt, wie wichtig Familie ist. Nichts geht darüber. Ich war wirklich froh, so einen tollen Vater zu haben. Und zum Schluss, nach all dem Banthamist, den ich fabriziert habe, war ich wenigstens in den letzten Monaten eine halbwegs gute Tochter für ihn. Ich bin froh, dass wir zum Schluss wieder ein gutes Verhältnis hatte. Nachdem ich endlich zur Vernunft gekommen war, herrschte endlich mal Frieden in der Familie."

Eine Pause entstand. Sie schwelgte lautlos in Erinnerungen an die Zeit, die sie noch mit ihrem nun wieder versöhnlich gestimmten Vater hatte verbringen können.

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