Wiedersehen mit Ria

[Anne]

Seit Ria mitbekommen hatte, dass die Tal She zurückgekehrt sein sollten, ging sie unruhig in ihrem Zimmer auf und ab. Sie fragte sich, ob wenigstens von dieser Mission alle zurückgekehrt waren. Als Koi das letzte Mal mit ihr gesprochen hatte auf seinem Zwischenbesuch auf Gateway war noch alles in Ordnung gewesen. Bestimmt würde jeden Moment ihr Vater sie besuchen. Aber was wenn nicht? Glücklicherweise wurde sie darüber nicht lange im Unklaren gelassen. Gerade, als Ria beschlossen hatte selbst hinzugehen und zu sehen, ob ihr Vater wohl auf war, kam er ihr bereits entgegen. Sie begegneten sich auf einem grasbewachsenen Platz im Jedipraxeum.
"Paps!" Ria grinste erleichtert und kam auf ihn zu. Als sie direkt vor Syron zu stehen kam, hampelte sie ein wenig unentschlossen herum, offenbar unschlüssig, ob eine Umarmung angebracht war oder nicht.

[Stefan]

Gleich nach dem Syron gemeinsam mit Owen Ysanne einen zunächst noch kurzen Bericht über ihre Mission gegeben hatte, machte er sich auf dem Weg zu seiner Tochter. Dabei hatte er zumindest schon einen Teil des Leids gesehen, welcher hier im Praxeum aufgrund der vielen Verluste herschte. Noch wusste er nicht was oder wie er von den letzten Ereignissen berichten wollte. Sie war kein kleines Kind und hat selbst schon viel Leid gesehen und ertragen, und trotzdem wollte er ihr nicht noch mehr zumuten wenn er es verhindern konnte. Während er noch überlegte, was er ihr sagen wollte, sah er sie im Jedipraxeum stehen und ihn angrinsen. Kurz überlegte er was eine angemessene Begrüßung wäre, da übermannten ihn seine Gefühle und er war mit ein paar schnellen Schritten bei ihr, umarmte sie einfach und drückte sie ganz fest an sich.

[Anne]

Jetzt, wo ihr Vater den ersten Schritt gemacht hatte konnte sie die Umarmung gut zulassen und drückte ihn ebenfalls ganz fest.
"Ich bin froh, dass ihr wieder da seid! Wie geht's dir? Wie war eure Mission? Du musst mir alles erzählen!"
Erwartungsvoll blickte Ria ihn an.

[Stefan]

"Auch ich bin froh wieder hier zu sein. Mir geht es eigentlich ganz gut ich habe nur noch nicht alles verarbeitet. Ausserdem hätte ich nie gedacht, dass ich mich einmal freuen würde einen Imperialen Sternenzerstörer zu sehen oder gar dass das Imperium mir und vielen anderen das Leben gerettet hat. Zur Mission als kurze Zusammenfassung, wir haben viel zum Xhar Kling Shar herausgefunden. Beispielsweise das es nicht nur eines gibt sondern 2 weitere kurz vor der Fertigstellung waren. Es ist uns sogar gelungen diese beiden zu zerstören, bzw. eigentlich ist dies Kois Verdienst." Dabei wurde Syrons Stimme etwas zitterig und Tränen stiegen in seine Augen. "Nur der Preis den wir dafür zahlten, er war so wahnsinnig hoch. Wir haben nicht nur den Platenten zerstört sondern auch Koi dabei verloren. Kurz bevor sich eines der beiden neuen Xhar Kling Shars aktivieren konnte, sagte uns Koi: "Er habe einen genialen Plan und wir sollen uns keine Sorgen machen er wüsste was er tut." Danach sprang er mittels einer Art Hyperraumsprunges mit den beiden Xhar Kling Shars und dem halben Planeten in eine Sonne und zerstörte diese so. Leider glaube ich, dass er gar keinen wirklichen Plan hatte zu entkommen und uns nur in Sicherheit wiegen wollte um Disskusionen zu vermeiden ob es nicht noch einen anderen Weg gibt. Ich glaube er hat sich wirklich geopfert, zumindest wüsste ich nicht wie er doch noch am Leben sein könnte." Nach den letzten Worten brach es aus Syron heraus und er brach in Tränen aus und schluchtze in Rias Armen. Nach einigen Augenblicken schien er sich wieder etwas beruhig zu haben: " Es tut mir leid, ich wollte dich nicht damit belasten wir Jedi sollten uns unseren Gefühlen nicht so stark hingeben. Ständig bin ich am überlegen, ob wir noch einen anderen Weg hätten finden können, und es nur die kurze Zeit war, die ihn uns nicht hat erkennen lassen. Dann wieder habe ich das Gefühl Kois Opfer damit zu verringern wenn ich denke die Xhar Kling Shars hätten auch andes zerstört werden können. Vielleicht sollten wir uns einen anderen Platz suchen zum erzählen", sagte Syron als er realisierte dass sie immer noch mittenauf der Wiese im Jedipraxeum standen.

[Anne]

Etwas überfahren von der Situation tätschelte Ria ihrem Vater den Rücken. Dann löste sie sich von ihm.
"Koi ist also wirklich... er ist tot?", fragte sie ungläubig und schockiert. Sie konnte an der tiefen Trauer Syrons erkennen, dass es stimmen musste. Ria stieß in ihrer Betroffenheit ein Schimpfwort aus, welches im Jedipraxeum bislang vermutlich eher selten jemandem über die Lippen gekommen war. Sie hatte ihre derbere Sprache aus dem Slum noch nicht ganz ablegen können oder wollen.
"Verdammt, Paps...", sagte sie schließlich, als sie sich auch wieder etwas gesammelt hatte. "Das muss echt schlimm für dich sein. Er war ja doch 'n guter Kumpel von dir, oder? Komm mal mit, wir gehen besser in mein Zimmer..."
Ria führte ihren Vater in eines der Wohnhäuser und anschließend in den Raum, den sie bewohnte. Auch Ria musste sich ihr Zimmer derzeit noch nicht teilen. Vielleicht war Syron erstaunt darüber, wie viel Ordnung seine junge Tochter hielt. Ihre Kleidung lag ordentlich gefaltet in ein Regal einsortiert, all ihre Sachen standen an ihrem Platz. Bei genauerem Hinschauen konnte er erkennen, dass sie unter dem Bett eine kleine Kiste mit haltbaren Lebensmitteln aufbewahrte, die anscheiend mal irgendwo übriggeblieben waren. Als Ria den Blick ihres Vaters bemerkte schob sie die Kiste etwas beschämt mit dem Fuß weiter unter das Bett. Das Mädchen besaß kaum persönliche Gegenstände. Auf ihrem Schreibtisch fanden sich Werkzeug und andere Utensilien um an irgendeinem technischen Gerät herumzubasteln. Auch hier war alles ordentlich verstaut. Vielleicht konnte man aus dieser Ordentlichkeit mit ein wenig Menschenkenntnis schließen, wie sehr Ria nun alles schätzte, was sie besaß, weil sie früher so lange nichts gehabt hatte. Sie wollte, dass alles möglichst ganz blieb und nichts verloren ging, weil sie knappe Ressourcen gewöhnt war.
Sie setzte sich auf einen Stuhl und erwartete wohl, dass ihr Vater es auch tun würde.
"Wie geht's den anderen so? Sind die wenigstens okay...?" Sie machte sich innerlich schon auf das Schlimmste gefasst.

[Stefan]

Auch wenn Syron schon häufig bei Ria gewesen war, erstaunte es ihn immer noch wie ordentlich es bei ihr immer aussah und wie sorgfältig sie mit allem umging. Als er die Kiste mit den Lebensmitteln bemerkte musste er kurz schmunzeln. Nach dem Ria sich auf eine Stuhl gesetzt hatte, tat er es ihr nach und setzte sich ebenfalls. "Du musst dich nicht dafür schämen, dass du Nichts verschwendest, auch damals beim Wiederstand mussten wir sparsam mit unseren Ressourcen umgehen.
Wie es den anderen geht? Puh schwer zu sagen. Jeder hat ja seine eigene Art mit Trauer und Verlust umzugehen. Joleene zum Beispiel hält alles für eien Alptraum und denkt, dass nichts real ist. Ich habe mir schon ein paar Sorgen um sie gemacht, einmal spielte sie mit ihren Granaten und wollte sich in die Luft sprengen weil sie dachte dann aufzuwachen, zum Glück konnte ich sie davon abhalten, indem ich ihr sagte: das sich die Wissenschaft nicht sicher ist ob man wenn man im Traum stirbt auch im realen Leben sterben könnte. Zum Glück kümmert sich Enric um sie. Ihn hat es auch sehr mitgenommen, und da er der Expeditionsleiter war, gibt er sich auch für vieles was nicht besonders optimal lief die Schuld. So glaube ich auch, dass er sich hier die Schuld an Kois Tod gibt. Er hat sich sogar mit Owen geprügelt auf dem Sternenzerstörer. Owen wiederrum scheint es am besten verkraftet zu haben. Ich weiss nicht wie er es macht, anscheinend meditiert er und sagt sich, dass alles so seinen Sinn hat und ist mit sich im reinen. So habe ich mir dies bei einem Jedi immer vorgestellt, jedoch funktioniert es bei mir nicht. Ich schaffe es nicht meine Gedanken komplett zu lösen, und denke häufig an unsere gemeinsamen Erlebnisse. Dann kann es auch wieder passieren, dass die Gefühle mich übermannen und ich weinen muss. Auch wenn ich mir dann sage, dass es Kois freie Entscheidung war, und sein Opfer evtl. die einzige Möglichkeit war ist es immer noch schwer für mich dies einfach zu akzeptieren und weiter zu machen als wäre alles in Ordnung.
Aber jetzt habe ich dich glaube ich genug mit meinen Problemen belastet, wie geht es denn dir hier. Waren besondere Freunde von dir unter den Verlusten und wie gehst du mit der momentanen Situation hier um?"

[Anne]

Ria wirkte ziemlich mitgenommen von dem, was Syron erzählte. Besonders, dass es ihrer Freundin 'Sauerkirsche' so schlecht ging, dass sie sich fast in die Luft gesprengt hätte schien sie aufzuwühlen. Dass die Erwachsenen, zu denen sie aufblickte, selbst so viel litten gab ihr ein beunruhigendes Gefühl. Sie überlegte, ob sie irgendetwas sagen könnte, was ihren Vater trösten würde, aber ihr fiel nichts ein. Also beantwortete sie einfach seine Frage.
"Mir geht's hier eigentlich gut. Ich hab alles was ich brauche und noch mehr. Alle sind schrecklich nett zu mir. Manchmal nervt das irgendwie. Es ist ein bisschen langweilig. Ich vermisse es nicht, ums Überleben zu kämpfen, aber jetzt wo ich es nicht mehr muss habe ich halt auch echt viel Zeit. Da kommt man schon Mal ins Grübeln. Ob das so okay war, dass ich alle meine Leute auf Boranda im Stich gelassen habe und so. Ich würde gern viel mehr tun. Ich könnte auch kämpfen, auch was ausrichten! Ich bin kein Kind mehr. Stattdessen muss ich zugucken, wie andere draufgehen. Koi war ein guter Typ. Kyle mochte ich total. Der war echt locker drauf. Ich habe gern mit ihm trainiert. Testa war auch echt in Ordnung. Die hätte voll den Durchblick. Mit den anderen beiden hatte ich nicht so viel zu tun." Sie seufzte. "Es ist einfach voll schwer hier herumzusitzen und seinen inneren Frieden zu suchen wenn außen nur Chaos ist. Koi hatte bei seinem letzten Besuch bei mir gesagt, wenn Mal einer aussteigt könnte ich bei euch mitmachen. Es ist ja jetzt sozusagen ein Platz bei euch frei geworden. Könnt ihr mich das nächste Mal nicht mitnehmen? Ich habe schon richtig viel trainiert, ehrlich Paps!"