In der Werkstatt

[Owen]

Owen hätte blind sein müssen um die Tränen nicht zu sehen. Nach kurzem Zögern nahm er Jolene unbeholfenen in den Arm und klopfte ihr sanft auf den Rücken, während er beruhigende Geräusche von sich gab.

[goldie]

Nun brachen alle Dämme und Jolene ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie ließ sich von Owen halten und schluchzte heftig. Nach einer Weile, für Owen mochte sie wie eine Ewigkeit anmuten, löste die junge Frau sich von ihm. "Danke", schniefte sie und wischte sich mit den Händen durchs Gesicht und die Tränen damit fort. "Bist echt 'n Guter." Noch immer mied sie seinen Blick.

[Owen]

"Hey, kein Ding." Sagte Owen mit warmer Stimme. Dann in dem Bemühen die Situation zu überspielen: "Jetzt nen schönen beruhigenden Tee und dann erzählst Du mir was Dich so umtreibt?" Er lächelte zögerlich und, im Aufblitzen einer Idee, fügte er hinzu: "Soll ich Dir erklären, wie man mit der Macht mit Tieren redet? So ein kuscheliger Begleiter soll Wunder wirken." Er lächelte jetzt mehr und erinnerte sich an einen Artikel den er zu PTSS und Haustieren gelesen hatte.

[goldie]

"Und was besprichst du so mit Tieren? So wirklich nützlich sind die ja nicht." Dann zuckte sie mir den Schultern. "Aber von mir aus, schaden kann es ja nicht." Sie kamen nun beim Quartier an und gingen weiter Richtung Küche.

[Owen]

Perplex kratzte sich Owen am Kopf. Wie sollte er sie überzeugen? Und sollte er sie überhaupt überzeugen? "Ähm also... Du könntest Dir ein kleines kuscheliges Tier mit giftigen Krallen zulegen. Dann kannst Du es als Attentäter einsetzen oder durch kleine Öffnungen schicken, um von innen Türen zu öffnen. Dir würde bestimmt einiges mehr dazu einfallen."
In der Küche angekommen, ging er automatisch auf die Caf Maschine zu, um dann inne zuhalten und unsicher zu Jolene zu gucken.

[goldie]

"Hm...", antwortete Jolene nachdenklich. "Gehorchen die Tiere denn überhaupt. Es ist ja das eine, wenn sie mich verstehen und das andere, ob sie tun, was ich will."

Owen erntete einen missbilligenden Blick, als er sich der Maschine näherte. "Jetzt hast du dir einen Tee eingebrockt, zu spät", sagte sie streng. "Schaue zu und lerne, junger Padawan." Das hatte sie sich einfach nicht verkneifen können.

Dann holte sie verschiedene Utensilien aus den Schrank. Eine urtümliche, runde Teekanne aus dunklem Metall, ein Tuch aus sehr feinem Stoff, auf dem bunte Vögel abgebildet waren, einen Mörser und Stößel aus Stein, eine kleine Steinschale, ein großer Holzlöffel, zwei handbemalte Teetassen aus feinem Porzellan und eine kleine Holzkiste. "Mach die Kanne mal halb voll, da ist eine Markierung." Sie öffnete die Kiste, in der verschiedene fein gewebte Beutel lagen, die mit fremdartigen Symbolen beschriftet waren. Jolene nahm einen, öffnete ihn und schnupperte daran. Sie nickte. "Samalblätter. In Gänze kurz aufgebrüht belebend, als Pulver sieben Minuten bei 87 Grad gezogen entspannend", belehrte sie Owen und verfiel dabei in einen ähnlichen Tonfall, wenn Enric etwas ausschweifend erklärte. "Fruchtig-herbe Note, das liegt am Wirkstoff Kulmanin." Sie begann einige Blätter zu zermahlen. "Da, auf den Herd damit. Muss aufkochen und dann auf 87 Grad runterregeln." Während Owen tat, wie ihm geheißen, füllte sie das feine Pulver in das Tuch und verknotete es kunstvoll. Dann schaute sie, ob Owen ihre doch sehr einfachen Anweisungen korrekt befolgte.

[Owen]

Owen verdrehte die Augen als Jolene begann, eine Angewohnheit, die er sich von ihr abgeguckt hatte, folgte dann aber ihren Anweisungen präzise, so wie er es in seiner Arbeit gewohnt war. Innerlich grummelte über überkomplzierte Methoden und das es manchmal ein Meal Ready to Eat auch tun würde, während er an Enrics Kochkunst dachte an die ihn Jolenes Brauerei jetzt erinnerte.

[goldie]

"Manche Dinge sind besser, wenn man ihnen eine angemessene Zeit gibt", belehrte Jolene ihn auf sein Gegrummel hin.

Als die gewünschte Temperatur erreicht war, hängte Jolene das Tuch vorsichtig an einen entsprechenden Haken in der Kanne. Dann stellte sie einen Timer. "Sieben Minuten, dann haben wir's."

Jolene stellte die Teetassen auf den Tisch. Erst jetzt fiel Owen auf, dass auch filigrane Untertassen dabei waren. Sie rückte sie noch sauber zurecht. Dann starrte sie eine Weile auf ihr Werk, wirkte so, als ob sie mit sich rang, etwas zu sagen. Schließlich schaute sie zu Owen auf. "Sag mal, magst du eigentlich irgendwas am mir." Noch bevor er antworte lief sie zu ihrer Teekanne. Der Inhalt schien gerade höchstinteressant für sie zu sein.

[Owen]

Owen lies sich Zeit mit der Antwort. Fast hatte Jolene das Gefühl er wusste nicht so richtig was er sagen sollte. Dann schien er einen Entschluss zu fass: "Gerade raus, oder? Na gut, also... " noch einmal zögerte er, doch dann sprudelte es aus ihm heraus. "Weißt Du, ich fange grundsätzlich nichts mit Teammitgliedern an. Auch wenn Du bestimmt ganz gut aussiehst. Sowas nehme ich gar nicht wahr. Führt einfach nur zu Problemen! Immer! Also hast du Enric jetzt abgesägt? Der Arme! Na ja, kann vermutlich nur einer im Team bleiben. Oder meint ihr ihr kriegt es hin? ... Puh. Sorry, aber sehe Dich eher wie ne Tochter oder so." Nach dieser Wortflut lachte Owen verlegen und schien dann wehmütig auf das Drama zu warten.

[goldie]

Jolene runzelte die Stirn, brauchte einen Moment, um zu realisieren, was Owen gerade gesagt hatte, und drehte sich dann zu ihm um. "Daran denkst du, wenn ich dich frage, ob du was an mir magst? Echt jetzt? Beim Huttenkartell, mit so einem alten Sack habe ich nichts mehr angefangen, seit..."
Der Altersunterschied war in der Tat beachtlich. Laut ihren eigenen Angaben war Jolene aktuell 26 Jahre alt.

Sie junge Frau schüttelte den Kopf. "Okay, um das mal glasklar zu stellen, ich wollte nie was von dir, will jetzt nichts von dir und das wird auch in Zukunft nie passieren. Du kommst auf Ideen... Zwischen Enric und mir läuft es besser als jemals zuvor. Nein, warum ich frage. Also... Äh..." Sie wandte sich wieder ihrer Teekanne zu. Schielte zum Timer. Noch 5 Minuten. "Kannst du nicht einfach diese beschissene Frage beantworten, ohne komische Hintergedanken?"

[Owen]

"Uff, puh! Was bin ich erleichtert!" Diese Erleichterung war Owen deutlich anzumerken und er scheute sich nicht es auszudrücken "Dann sind wir ja absolut einer Meinung. Mit so einem jungen Hühnchen...." er lachte kurz erleichtert auf. Dann schien er sich auf die Frage zu besinnen. "Mhm, also wie war das? Was ich an Dir gut finde? Mhm. Hattest Du das mich nicht eben schon gefragt? Also was ich respektiere ,finde ich natürlich auch gut. Also zum Beispiel den cleveren Verstand. Deine Pläne. Ich meine der einzige der noch den Durchblick hatte, war Koi. Der war natürlich weit positiver drauf. Denn Dein sonniges Gemüht würde ich jetzt nicht gerade als bewundernswert einstufen." Vor Erleichterung begann Owen etwas unfokussiert zu plappern. Am Ende schmunzelte er über seinen eigenen Witz.

[goldie]

Auch Jolene musste über Owens letzte Bemerkumg schmunzeln. "Wie jetzt, du kannst meiner durch und durch positiven Lebenseinstellung nichts abgewinnen?" Dann fügte sie grummelnd hinzu: "Und nenn mich nicht Hühnchen."
Sie kratzte sich am Kopf. "Und du hast Recht. Stolz auf was zu sein und was an einem zu mögen ist irgendwie Einheitsbrei." Leise, doch noch hörbar für Owen fügte sie hinzu: "So eine dämliche Hausaufgabe."

[Owen]

Nachdem die Gefahr vorbei war, konnte Owen wieder tief durchatmen. Langsam begannen sich auch seine Gefühle zu beruhigen. Für einen Moment suchte er nach einer Jediweisheit, die er zum Besten geben konnte, fand aber nur Kalendersprüche. Er zuckte mit den Schultern und ließ sich in dem Moment treiben. Er genoss das Schweigen. Doch dann konnte er eine Frage nicht zurück halten:"Was hälst du von Porgs?"

[goldie]

Jolene war ebenfalls froh, dass dieses unliebsame Thema beendet war.

Ohne groß nachzudenken antwortete sie: "Keine Ahnung, hab ich noch nie gegessen."

[Owen]

"Ahhh, gibt es irgendein Tier, dass Du niedlich findest? Mausdroiden vielleicht?" Grinste Owen.