Flug ins Ungewisse

[goldie]

Jolene blinzelte. Situationen, in denen sie sich anders entschließen könne... Das war das erste, was sie wieder mitbekam. Sie atmete durch. Benutzte Enrics Taschentuch.

"Ich will doch auch nicht mit dir streiten", sagte sie leise, ohne im Geringsten auf Enrics Tirade von Vorwürfen zu reagieren. Verheult sah sie zu ihm auf. Griff nach seiner Hand. Schniefte. Schüttelte den Kopf. "Wie du sagst, wir sind gleich da. Zeit, dass alle auf ihre Positionen gehen." Ihr Finger schwirrte über dem Knopf, der dazu diente das Schiffs-Intercom zu aktivieren. Bevor sie ihn drückte, schaute sie noch einmal zu Enric, ob er noch irgendetwas sagen oder tun würde.

[Anne]

Selbst jetzt hatte seine Freundin es nicht über sich gebracht, irgendetwas zu seinen Vorwürfen zu sagen, Besserung zu geloben oder - was ihm am wichtigsten gewesen wäre - irgendwie Bedauern über ihre Taten zu äußern und sich zu entschuldigen. Jolene war offensichtlich traurig, aber wahrscheinlich doch nur wieder deswegen, weil sie diesmal ihren Willen nicht so bekam, wie sie sich das vorgestellt hatte. Enric sah die Chancen schwinden, dass sich jemals etwas ändern würde zwischen ihnen. Immerhin hatte er jetzt jemanden, mit dem er darüber reden konnte. Ein bisschen verspürte er schon ein schlechtes Gewissen, weil er Auren gesagt hatte, dass er sie liebte. Aber sie hatte das offenbar schon richtig einsortieren können und verstanden, dass eine Beziehung mit ihm trotzdem undenkbar war.
Nun musste er sich erst einmal wieder auf die Mission konzentrieren und den ganzen persönlichen Kram so gut beiseite schieben wie möglich. Fast war er dankbar dafür, sich nun eine Weile nicht mehr damit befassen zu müssen.

[goldie]

Kein Nicken von Enric, keinerlei Reaktion. Er stand einfach nur da. Kurz dachte Jolene daran, noch etwas klärendes hinzuzufügen. Doch sie hatte das Gefühl, dass alles, was sie sagte, sie nur weiter aufwühlen würde. Nein, es war Zeit, diesen ganzen Banthamist jetzt beiseite zu drängen. Sie würden bald ankommen. Vielleicht würde es einen Kampf geben. Bisher war der volle Fokus auf eine Mission immer ein gutes Mittel gewesen, um aufwallende Gefühle zu verbannen. Sie atmete noch einmal durch und aktivierte das Intercom, um ihre Durchsage zu machen.