Enric träumt...

[goldie]

Jolene schmiegte sich eng an ihn. "Recht hast du. Erzählst du mir von deinem Traum?"

[Anne]

Tatsächlich berichtete Enric ihr von dem Traum. Aber natürlich nicht bis ins letzte Detail. Die Erwähnung von Auren hielt er für ebenso unnötig wie zu erzählen, was Jolene im Traum genau zu ihm gesagt hatte. Er deutete nur an, dass sie in seinem Traum die Seiten gewechselt hatte und dem Waffenmeister treu ergeben gewesen war.
"...und dann weiß ich nicht mehr, ob mein Plan aufging oder nicht, denn als die Explosion stattgefunden hat bin ich glücklicherweise aufgewacht", beendete er seine Erzählung.

[goldie]

"Puh, das ist wirklich heftig. Kommt ja fast an meinen letzten Alptraum ran." Dass sie damit Enrics Traum abwertete, kam Jolene nicht in den Sinn. Sie schwieg einen Moment. "Du hast dein Leben für mich gegeben. Obwohl ich übergelaufen war." Sie kuschelte sich noch enger an ihren Freund. "Oh, Enric. Ich liebe dich so sehr. "

[Anne]

Es machte ihm nichts aus, dass Jolene ihren Traum als schlimmer empfunden hatte. Was auch immer es gewesen war, er traute ihrem Gehirn zu, allerhand Verstörendes zu produzieren.
"Ich liebe dich auch", antwortete er wahrheitsgemäß. Mangelnde Gefühle für sie waren nicht der Grund, warum er es für besser hielt sie zu verlassen.
"Danke, dass du mir zugehört hast. Es geht bereits wieder. Ich hoffe du kannst nun noch ein bisschen schlafen. Entschuldige, dass ich dich gestört habe."

[goldie]

"Du hast mir so oft zugehört, wenn ich mies geträumt habe. Da brauchst du dich definitiv nicht entschuldigen, wenn ich mich dafür revanchiere. Du, sag mal. Meinst du, wir beide werden immer auf die dunkle Seite zurückgreifen, wenn es hart auf hart kommt? Es gab eine Zeit, da hätte ich alles getan, um die Anwendung der dunklen Seite zu verhindern. Aber wie hast du mal so schön gesagt? Was führt mich wahrscheinlicher in den Abgrund? Einmal darauf zurückzugreifen oder dich zu verlieren?"

[Anne]

"Es wird dich nicht in den Abgrund stürzen, mich zu verlieren. Insbesondere nachdem wir gerade erst ein Teammitglied verloren haben musst du damit rechnen, dass so etwas jederzeit wieder vorkommen kann. Und dann darfst du dich nicht von deinem guten Weg abbringen lassen, okay? Du hast so viel geschafft. Das wäre es nicht wert", beantwortete er eindringlich eine ganz andere Frage, als die die seine Freundin gestellt hatte.
"Und was die dunkle Seite angeht... Ich denke schon, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass wir sie in Ausnahmefällen gebrauchen werden. Das tun die anderen aber auch. Sogar Akaavi. Es müssen ja nicht wirklich gleich die Blitze sein..."

[goldie]

Jolene dachte an ihren letzten heftigen Alptraum. Sie hatte ihren Vater mit Machtblitzen getötet. Enric wusste nichts davon. "Ich schwöre dir, die Machtblitze werde ich niemals einsetzen!" Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare.

Dann atmete sie durch und versprach mit fester Stimme. "Ich werde nicht zulassen, dass du draufgehst! Ich werde dich immer beschützen!"

[Anne]

"Danke. Ich dich auch, sofern ich es vermag", versicherte er. War es nicht seine Art sie zu beschützen, in dem er sie frei gab? Trotzdem kam er sich unglaublich falsch vor, Jolene zu sagen, dass er sie liebte und schützen würde, wo er sie doch gleichzeitig belog.
"Wie geht es dir eigentlich? Das hier ist ja auch ziemlich stressig für dich. Kommst du nachts halbwegs zur Ruhe?", erkundigte er sich.

[goldie]

Jolene lachte kurz auf. "Das, was mich bisher am meisten gestresst hat, war Auren. Aber jetzt, wo du mir versprochen hast, sie nicht allein zu treffen, geht es mir schon viel besser. Akaavi hatte gar nicht so Unrecht, als er sagte, wir beide würden gerade die Mission gefährden, hm? Ich schlafe jedenfalls relativ gut. Manchmal habe ich einen Alptraum, an den ich mich nicht erinnern kann. Aber diese heftigen Träume, bei denen sich einem jedes Detail ins Hirn brennt, sind zum Glück seit Wochen ausgeblieben. Der Doc hat da ganze Arbeit geleistet.

[Anne]

"Das freut mich zu hören, dass du so gut zurecht kommst was Träume anbelangt. Und ja, mag sein, dass Akaavi dieses Mal Recht hat. Ich gebe es nicht gerne zu, aber ich verstehe, weshalb er diese Anschuldigungen vorgebracht hat. Aber selbst, wenn er eigentlich gar keinen Grund dazu hätte - er beklagt sich einfach gern. Auf der Mission bei den Cathar war ich nicht im geringsten persönlich involviert. Trotzdem hatte er an allem etwas auszusetzen. Ich denke, vielleicht möchte er uns damit etwas beweisen. Dass er es besser kann und weiß, obwohl er noch so jung ist", vermutete Enric.

[goldie]

"Naja, kann er es nicht tatsächlich besser? Immerhin ist er Jedi und wir nicht. Und dass er gerade erst seine Freundin verloren hat, lässt ihn auch völlig kalt. Also entweder ist er ein vollkommener Psychopath oder ein sehr gelassener Jedi. Ich dachte, ihr beide hättet euch in der Zwischenzeit mal zusammengerauft... Du bist doch nicht etwa immer noch eifersüchtig auf ihn? Du bist der einzige Mann in meinem Leben und wirst es immer sein." Jolene begann sanft Enrics Rücken zu kraulen.

[Anne]

Enric schloss für einen Moment die Augen und genoss es einfach nur, von Jolene gekrault zu werden. "Sag sowas nicht, dass ich für immer der Einzige sein werde. Du bist erst Anfang zwanzig. Wer weiß, was das Leben alles noch so für dich bereit hält", meinte er. Und bevor Jolene etwas erwidern konnte fuhr er fort: "Ich habe ja auch kein Problem mehr mit ihm. Seit der Sache auf Dagobah, wo du dich für mich entschieden hast anstatt für Akaavi bin ich nicht mehr eifersüchtig. Ich weiß ihn zu schätzen. Als dieser Nei Kanu ihn angegriffen hat, da wollte ich ihn einfach nur beschützen, obwohl er das vielleicht gar nicht benötigt hätte. Er gehört zu uns und ich habe ihn irgendwie ins Herz geschlossen. Deswegen kann ich ihn aber trotzdem manchmal nervig finden. Das tut er sicher auch. Und dir gefällt bestimmt auch nicht alles, was Corbyn macht obwohl du ihn liebst."
Spätestens seit dem emotionalen Ausbruch Akaavis auf dem Raumschiff waren Enrics Empfindungen dem Jungen gegenüber tatsächlich eher fürsorglicher Natur.
"Und es ist ihm übrigens nicht egal, was mit seiner Freundin passiert ist. Ebenso wenig, was sonst auch immer auf dieser Mission von geschah. Merkst du nicht, wie er sich verändert hat? Wie er uns immer wieder eindringlich darauf hinweist, keine Fehler zu machen weil sonst Leute sterben könnten? Ich würde annehmen, dass er sich die Schuld für irgendetwas gibt. Vielleicht solltest du nochmal versuchen, mit ihm ins Gespräch zu kommen."

[goldie]

"Naja, ob das der geeignete Zeitpunkt dafür ist? Dass weiter hier auf den KdwM getroffen sind, ist dann vermutlich auch kein Zuckerschlecken für ihn. So einen Zusammenbruch wie auf unserem Schiff können wir hier nicht gebrauchen. Wir müssen uns hier zusammenreißen, er genauso. So ein Gespräch verschiebe ich lieber nach Gateway. Ich meine, ich habe ihn ja schon gefragt, wie er mit der Situation hier zurecht kommt. Schien ja alles in Ordnung zu sein. Aber ihn jetzt zusätzlich mit all diesem Banthadreck zu konfrontieren? Nein, lieber nicht."
Sie kraulte ihn weiter. "Du bist ganz schön durchgeschwitzt. Willst du die Schlafklamotten nicht lieber ausziehen, ehe du dir was wegholst?"

[Anne]

"Da wirst du wohl Recht haben. Dann rede doch lieber auf Gateway mit ihm, falls er es überhaupt zulässt", antwortete er. Er befolgte Jolenes Ratschlag und zog sich etwas anderes an. Dann schlüpfte Enric wieder zu Jolene ins Bett.
"Ich glaube, wir sollten jetzt wirklich versuchen noch etwas Schlaf zu bekommen. Wenn wir morgen müde sind, sind wir ja auch zu nichts zu gebrauchen."

[goldie]

Jolene hatte sich ihrer Kleidung heimlich entledigt, nachdem Enric aus dem Bett gestiegen war. Als er sich wieder zu ihm legte, antwortete sie ihm: "Schlafen ist eine gute Idee. Ich kenne da eine wunderbare Einschlafhilfe. Und schon begann sie ihn mit Küssen zu bedecken, in der Absicht ihn ein weiteres Mal in dieser Nacht zu verführen.