Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

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goldie
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Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

Beitrag von goldie » 21.06.2022 16:18

Jolene träumt...

Jolene fand sich mitten an einem Filmset wieder. Scheinwerfer blendeten sie und ihre Augen mussten auch erstmal am das grelle Licht gewöhnen. Sie erkannte die Kulisse eines Cockpits. Die KAV 1.

Koi saß auf dem Pilotensitz, die Füße sorgfältig zwischen den Attrappen der Schaltknöpfe drapiert. "Ah, ich liebe diese Schiffsszenenen." Theatralisch breitete er die Hände aus. "Was für ein erhabenes Gefühl es sich sein muss durch die Unendlichkeit der Galaxis zu fliegen."

Er klatschte in die Hände und stand auf. "So, Kinder. Fassen wir zusammen. Was bisher geschah..."

Seine Hand beschrieb einen Bogen, als würde er dadurch die imaginäre Schrift einblenden.

"Vor langer Zeit in einer Galaxis, weit, weit weg..."

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Re: Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

Beitrag von goldie » 21.06.2022 17:43

Kois Augen strahlten, er war ganz in seinem Element. "Akaavi, unser heldenhafter Jediritter, der mit einigen Jedischülern eine scheinbar harmlose Mission annimmt. Zu seinem Team gehören eine Kopfgeldjägerin, ein ehemaliger Soldat, ein aufstrebender Wissenschaftler und eine Agentin. Sie haben sich dazu entschlossen, Jedi zu werden und unterstützen Akaavi auf seiner wichtigen Mission. Akaavi reist zu einer Basis der Republik, wo er schon bald in die Anführerrolle schlüpft und einige sinnvolle Anweisungen gibt, auf die die inkompetente Besatzung vor Ort nur gewartet hat. Bald tut sich das Mysterium des verschollenen Hyperraumsenders auf. Fulminante Actionscenen im Weltraum, als Banditen auftauchen." Mit seinen Händen simulierte Koi eine Explosion. "Knapp überleben unsere Helden. Schließlich findet die Gruppe ein Camp von Archäologen. Eine hübsche Wissenschaftlerin wurde entführt und kann nur dank Akaavis großartiger Führung aus den Fängen der Bösewichte gerettet werden. Schließlich schmiedet Akaavi einen Plan, wie die Feinde aufgehalten werden können und gleichzeitig ein Artefakt von unschätzbarem Wert gefunden werden kann. Die Gruppe teilt sich auf. Die Wissenschaftlerin wird zu den ihren in Sicherheit gebracht. Im Stützpunkt bahnt sich derweil ein Kampf an. Später entbrennt ein dort ein wilder, actiongeladener Kampf. Doch zuerst zu euch beiden Turteltäubchen. Lorraine, Neil, geht schon mal auf Position."

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Re: Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

Beitrag von goldie » 21.06.2022 18:58

Jolene fühlte sich keineswegs irritiert von den Namen. Sie wusste, dass sie in Wirklichkeit Lorraine hieß und Neil stellte Enric dar. Neil nahm auf dem Pilotensitz Platz, für sie selbst war der Platz daneben angedacht.

"Klappe, die erste", ließ Koi vernehmen und ein kleiner Droide flog vor der Kamera entlang und blendete die Infos zur nun folgenden Szene ein.

An den Fenstern des Cockpits wurden nun Bäume, die überflogen wurden, simuliert. Enric wirkte nachdenklich. Schließlich fragte er zögerlich: "Sag mal, Jolene. Die ganze Zeit warst du so eifersüchtig auf Auren. Und nun, bei unserem Abschied, hast du dich bei ihr entschuldigt. Du sagtest mir, dass du endlich verstanden hast, dass du nicht auf andere Frauen eifersüchtig sein musst und mir vertraust. Woher kommt dieser plötzliche Sinneswandel?"

Jolene lächelte ihren Freund an. "Ich habe endlich verstanden, was Akaavi mir neulich erklärt hat. Auf dem Weg zum Jedi dürfen wir uns nicht von solchen Gefühlen ablenken lassen. Die dunkle Seite versucht mich immer wieder in den Bann zu ziehen. Das kann ich nicht zulassen. Ich habe mich dafür entschieden, nein ich weiß es tief in meinem Inneren: Ich kann dir voll und ganz vertrauen." Sie schenkte ihm ein Lächeln.

Enric lächelte zurück: "Ich bin so stolz auf dich. Ich liebe dich über alles." Seine Lippen näherten sich den ihren. Doch plötzlich ging ein Alarm los. Die Szenerie wurde in rotes, blinkendes Licht getaucht. Die aufkeimende Romantik verflog so schnell, wie sie gekommen war.

"Dreck", entfuhr es Jolene. "Drei Jäger im Anflug!"

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Re: Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

Beitrag von goldie » 21.06.2022 20:16

"Cut!" rief Koi. "Na also, das haben wir im Kasten!"

Enric wandte sich Jolene zu und zog sie zu sich, um ihr einen innigen Kuss zu geben.

"Hebt euch das für den Feierabend auf", rollte Koi mit den Augen.

Enric zögerte den Kuss noch etwas hinaus. Dann löste er sich von seiner Freundin und zwinkerte ihr zu: "Ich finde, den Kuss hätten wir nicht aus der Szene streichen sollen."

Koi klatschte in die Hände: "So, Kinder. Bereit machen für die nächste Einstellung. Und das habe ich gehört, Neil. Vergiss nicht die Dramatik! Ich kann euch nicht in jeder Szene rumknutschen lassen."

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Re: Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

Beitrag von goldie » 22.06.2022 06:29

Koi schaute auf sein Datapad. "Als nächstes kommt der spannende Kampf um die Militärstation. Das Drehen wir morgen ab. Jetzt erstmal der Schiffskampf. Ah, ich stelle mir vor, ich wäre selbst der Pilot. Verfolgt von drei Raumjägern. Sie sind schneller als die KAV. Die Piloten darauf trainiert erbarmungslos zu töten. Es ist eigentlich unmöglich das zu überleben und braucht unvorstellbare Flugfähigkeiten, um den Hauch einer Chance zu haben." Kois Blick verlor sich in der Ferne. Offenbar träumte er mal wieder davon, selbst der beste Pilot der Galaxis zu sein.

"So, Kinder, ihr könnt gleich auf Position bleiben. Und Action!"

Wieder ging der Alarm los. Durch die Fenster des Schiffes war nun eine andere Landschaft zu sehen. Der Boden war rot und trocken. Er wurde von Canyons durchzogen.

Mit einen Mal waren die Scheinwerfer, ja das ganze Filmset, verschwunden. Jolene fand sich mit Enric in der echten KAV 1 wieder. Das Schiff jagte dicht über den Canyons dahin, verfolgt von den Jägern. Diese hatten das Feuer eröffnet.

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Re: Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

Beitrag von goldie » 22.06.2022 11:58

Da Jolene träumte, wunderte sie sich nicht, nun im echten Schiff zu sitzen. Doch noch immer war ihr bewusst, dass sie eigentlich eine Schauspielerin war, der in dieser Szene nichts passieren konnte.

"Ich leite die Schilde nach hinten", rief Jolene. Doch sie war den Bruchteil einer Sekunde zu langsam gewesen. Das Schiff erzitterte, als es einen schweren Treffer erlitt. Ein Feuer brach auf der Brücke aus.

Jolene fluchte. Da erklang Enrics ruhige, selbstsichere Stimme. "Ich sehe, die Schilde stehen. Lösch das Feuer, Liebes. Vela, ist das Geschütz startklar?"

"Los geht's", antworte Vela über Schiffsfunk. "Piu, Piu, Piu", untermalte sie ihre Schüsse mit ihrer Stimme.

Jolene war aufgesprungen, um Enrics Anweisung Folge zu leisten. Wegen seiner Ausweichmanöver musste sie sich gut festhalten, als sie sich mit dem Feuerlöscher Richtung Brandherd vorarbeitete.

Wieder ging ein Rütteln durch das Schiff. "Noch ein Treffer", kommentierte Enric. "Schilde halten. Vela, ich brauche gute Nachrichten von dir."

"Ich schieße ja, ich schieße ja", kam von ihr die Antwort. "Die Jäger sind einfach so flink und wendig."

Derweil hatte Jolene endlich das Feuer löschen können. Sie arbeitete sich wieder nach vorn auf den Co-Piloten Sitz vor.

"Sie sind zu schnell, ich kann sie nicht abschütteln", kommentierte Enric. Er steuerte das Schiff in eine Seitwärtsrolle, Jolene konnte das Laserfeuer der feindlichen Jäger am Schiff vorbeizischen sehen. Sie dachte schon, dass sie dieser Salve ausgewichen wären, da erzitterte das Schiff erneut. Funken sprühten.

"Verfluchter Banthadreck, den Schildgenerator hat's erwischt!" Hastig versuchte Jolene die Energie auf die Schilde umzuleiten. Doch sehr schnell stellte sie fest: "Es ist zwecklos. Die Schilde sind tot. Und verdammt nochmal, wenn Vela nicht endlich trifft, geht es uns gleich genauso."

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Re: Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

Beitrag von goldie » 22.06.2022 16:09

"Ich gehe runter in den Canyon", traf Enric eine gewagte Entscheidung. Jolene schaute ihn mit großen Augen an. "Das kannst du nicht ernst meinen. Das ist glatter Selbstmord!"

Trotz der prekären Lage wendete Enric seiner Freundin den Kopf zu. "Wir schaffen das, Liebes. Vertrau mir." Er lächelte. Dann zwinkerte ihr zu. Fast wirkte es wie in Zeitlupe.

Nur um im nächsten Moment die Beschleunigung zu spüren, als Enric das Schiff in einen halsbrecherischen Sturzflug steuerte. Jolene hielt sich fest. Behielt die Sensoren im Blick. "Sie folgen uns", presste sie hervor.

Und schon waren sie im Halbdunkel der langgezogenen Erdspalten. Nach links und rechts war kaum Platz. Der kleinste Flugfehler und die Jäger wären ihr geringstes Problem.

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Re: Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

Beitrag von goldie » 22.06.2022 17:42

Jolene schaute zu Enric. Er wirkte konzentriert, doch strahlte dabei auch so viel Ruhe und Zuversicht aus. Jolene schöpfte neue Hoffnung.

"Piu, Piu, Piu, Kabooom!" war auf einmal Velas Stimme zu hören. "Ha, einen erwischt!" triumphierte sie.

Kurz hatte Jolene einen explodierenden Jäger vor Augen. Dann bestätigten ihr die Sensoren, dass nur noch zwei Verfolger da waren.

Wieder feuerten Salven auf das Schiff. Enric stellte das Schiff quer zum Canyon und wich so erfolgreich aus. Dann feuerte er auf eine Felsnase, die nicht weit entfernt von ihnen aufragte. Der Fels geriet ins Wanken und stürzte nach unten. Enric hatte es perfekt getimed. Die KAV flog knapp unter den Steinen durch. Jolene sah, wie ein weiteres Licht auf den Sensoren erlosch. "Du hast einen erledigt!" rief sie ungläubig aus.

Das Schiff sauste weiter. Es touchierte die Felswand, als Enric einer weiteren Salve auswich. Das Schiff geriet ins Trudeln.

Erschrocken schaute Jolene zu Enric. War jetzt alles vorbei? Sie sah, dass Enric die Augen geschlossen hatte. Doch plötzlich begann er von innen heraus in einem hellen Licht zu erstrahlen. Er war erfüllt von der hellen Seite der Macht. Das Schiff stabilisierte sich wieder.

Jolene sah, wie sich eine Gabelung vor ihnen auftat. Enric raste weiter geradeaus, ohne sich für eine Seite zu entscheiden. Der tödliche Fels kam viel zu schnell näher. Jolene schoss durch den Kopf, dass das Schiff durch die Beschädigung nun noch schwieriger zu steuern war.

Im allerletzten Moment ging Enric in eine halbe Seitwärtsrolle und zog nach rechts. Jolene sah vor ihrem inneren Auge, wie der Verfolger an dem Felsen zerschellte. Die Sensoren bestätigten das.

Während Enrics Leuchten verblasste, wurde es um Jolene herum dunkler und dunkler, wie bei einem Film, der in die nächste Szene überblendete.

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Re: Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

Beitrag von goldie » 22.06.2022 20:19

Fort war Jolenes Vorstellung davon, eine Schauspielerin zu sein. Der Traum warf sie in eine Welt, in der das Geschehene die Realität war. Sie war die echte Jolene. Alles passierte wirklich...

Die KAV näherte sich dem Republikposten. Jolene funkte sie an: "Militärbasis, hier ist die KAV 1. Melden Sie sich." Sie wartete ab. Keine Antwort. "Sind wir wirklich schon in Funkreichweite?" fragte sie Enric. Dieser nickte.

Jolene überprüfte noch einmal die Frequenz. Alles richtig. "Militärbasis. Kommen. Kommen." Wieder nur Stille. Sie versuchte es erneut: "Ihr verdammten Huttensöhne, das ist kein Spaß. Jetzt gebt endlich ein verfluchtes Lebenszeichen von euch!" Sie wurde nervös. Da musste etwas Schlimmes passiert sein. Sie biss sich auf die Unterlippe und starrte missmutig das Funkgerät an.

Dann spürte Jolene Enrics Hand auf der ihren. "Liebes, was auch immer da unten gerade los ist. Wir schaffen das zusammen. So lange wir uns haben, werden wir allen Gefahren trotzen. Wir sind gleich da, mach dich bereit."

Jolene spürte, wie Enric das Schiff auf Maximalgeschwindigkeit brachte, um die letzte Etappe schnellstmöglich zu überwinden. Schon bald sah sie in der Ferne Rauch aufsteigen...

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Re: Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

Beitrag von goldie » 22.06.2022 23:07

Schon im Anflug sah Jolene die qualmenden Überreste des Stützpunkts. Der Turm mit dem Hyperraumsender war eingestürzt. Die Gebäude rußige Ruinen. Dann erblickte sie die Körper, die überall am Boden lagen. Niemand schien sich mehr zu regen. "Nein. Wir kommen zu spät", flüsterte sie.

"Sind noch feindliche Schiffe in der Nähe?" wollte Enric wissen. Mechanisch schaltete Jolene die passiven Scanner auf aktiv. Dann schüttelte sie dem Kopf. "Nichts", antwortete sie einsilbig.

Enric landete an einer Stelle, wo keine Leichen im Weg waren. Kurz darauf standen Vela, Jolene und er an der Laderampe, die sich langsam öffnete. Jolenes Waffen gaben ihr Sicherheit. Vela hatte eine schweres Blastegewehr schussbereit. Enric hielt sein noch nicht entzündetes Lichtschwert in der Hand. Er sagte: "Wir teilen uns auf und suchen nach Überlebenden. Auf diese Weise sind wir schneller. Sollten die Angreifer doch noch hier sein, dann sammeln wir uns am Schiff.

Stumm nickte Jolene. Während sich die Rampe öffnete, fiel das Abendlicht in das Schiff. Es tauchte Enrics Antlitz und seine Haare in ein goldenes Licht. In diesen Moment wirkte er wie der geborene Anführer. Der Mann, der immer wusste, was zu tun war. Ein Mann, der immer Sicherheit und Geborgenheit ausstrahlen würde.

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Re: Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

Beitrag von goldie » 23.06.2022 07:22

Jolene atmete durch und ging los. Sie aktivierte die Macht, um ihre Sinne zu schärfen. Das letzte, was sie gebrauchen könnten, wäre ein Angriff aus dem Hinterhalt. Doch sie sah niemanden, der in den Bäumen oder Büschen versteckt lag.

Jolene ging von Körper zu Körper. Fühlte kurz bei jedem den Puls, ohne die Umgebung aus dem Auge lassen. Ein Toter nach dem anderen. Die meisten der Soldaten waren durch Blasterfeuer gestorben. Eine merkwürdige Taubheit überkam die junge Frau. Sie war nie auf einem Schlachtfeld gewesen. Sie hatte nie die Brutalität erlebt, wie zwei Fronten aufeinander schlugen. Stumpf ging sie von einem zum nächsten. Der Kreis der Macht und deren Schergen waren sehr gründlich gewesen.

Jolene merkte, wie ihr schwindlig wurde von all dem Grauen. Sie schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln. Dann schaute sie in den Wald, um eine Pause von all dieser Entsetzlichkeit zu nehmen.

Was war das? Mithilfe der Macht vergrößerte sie das Bild, das sich ihr bot. In einiger Entfernung hatte sie einen AT-ST entdeckt, der regungslos auf der Seite lag. Sie wusste, dass sie dort hin musste und stolperte los.

Im Wald nahm sie am Rande ein Speederbike wahr, das an einem Baum zerschellt war. Weiter Tote, doch nun die von Feind. Dann der AT-ST. Davor eine auf den Boden zusammengekrümmte Gestalt. Langsam und vorsichtig näherte sie sich.

Das Gesicht war verbrannt, nicht zu erkennen. Ein Bein war sauber abgetrennt worden, die Wunde war kautarisiert. Jolene schloss auf ein Lichtschwert. Das Bein selbst war nirgends zu sehen. Am Ellenbogen war der Unterarm abgetrennt worden. Der Stumpf bestand aus geschmolzenen Metall. Nun konnte Jolene auch sehen, dass die Haut von den Armen heruntergebrannt war. Das Metall der Prothesen schimmerte noch einmal mit dem letzten Sonnenstrahl auf. Dann erstarb es und ließ den Körper im Dunkel zurück.

Jolene konnte die Tränen nicht zurückhalten, als sie sich zu ihm hinabkniete. "Akaavi", flüsterte sie mit gebrochener Stimme und legte eine Hand auf seinen Arm.

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Re: Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

Beitrag von goldie » 23.06.2022 14:14

Plötzlich regte sich der Jedi. Seine Hand umklammerte Jolenes Oberarm in festem Griff. Er schlug die Augen auf. Sein gequälter Blick richtete sich auf die junge Frau.

Jolene rief nach ihren Kameraden: "Enric! Vela! Kommt schnell, Akaavi lebt noch!" Nicht einmal an ihr Comlink hatte sie noch gedacht.

Sie versuchte Akaavi zu beruhigen. "Die anderen sind gleich hier. Es wird alles wieder gut."

Sie vernahm seine raue, heisere Stimme. "Owen..." Der junge Mann hustete Blut.

"Nicht sprechen", versuchte Jolene ihn zu stoppen. Sie glaubte nicht, dass ihm das guttun würde.

Doch Akaavi dachte nicht daran, auf sie zu hören. "Owen... Er... ist..." Röchelnd zog Akaavi Luft ein. Rasselnd entfuhr sie seiner Lunge. Dann brach sein Blick. Seine Hand erschlaffte.

"Akaavi? Akaavi!" Sie schüttelte ihn. "Wach auf! Du darfst hier nicht draufgehen! Verdammt noch mal! Und was ist mit Owen? Akaavi!" Sie gab ihm eine kräftige Ohrfeige. "Wach auf!" schrie sie den Jedi an. Er regte sich nicht mehr. "Nein... Nein, nicht du auch noch", flüsterte sie. Sie sank in sich zusammen und brach in heftiges Schluchzen aus.

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Re: Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

Beitrag von goldie » 23.06.2022 17:34

Nur am Rande bekam Jolene mit, dass Vela und Enric eintrafen. "Er ist tot", schüttelte Enric den Kopf, nachdem er Akaavis Puls gefühlt hatte. Dann schloss er Jolene in die Arme und hielt sie.

Nach einer Weile schniefte sie: "Er hat gesagt, irgendwas ist mit Owen. Ist er auch... tot?"

"Wir haben ihn noch nicht gefunden", antwortete Enric.

Vela versuchte aufzumuntern: "Wir haben aber auch noch nicht überall nachgesehen. Vielleicht lebt er ja noch und er hat... er hat... Ja, genau, sich einfach versteckt und auf Hilfe gewartet. Könnte doch sein?! Ich meine, bisher haben wir hier nur Leichen gefunden. Aber wer wird denn die Hoffnung aufgeben?"

Jolene löste sich von Enric und durchbohrte Vela mit einem bitterbösen Blick. "Owen würde sich niemals wie ein Feigling verstecken und seine Kameraden im Stich lassen." Sie hatte ihre Fäuste jetzt geballt, so als würde sie nur auf ein falsches Wort von der Mirialanerin warten, um zuzuschlagen.

"Es tut mir leid, ich wollte ihm kein Unrecht tun. Ich kenne ihn ja noch nicht so gut wie ihr. Ich wollte ja nur sagen, dass wir nicht wissen, ob er wirklich tot ist..."

Jolenes Augen verengten sich noch weiter.

"... und ich halte jetzt lieber die Klappe", schloss Vela.

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Re: Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

Beitrag von goldie » 23.06.2022 17:58

Jolenes unterdrückte Wut war deutlich herauszuhören: "Richtig, wir wissen nicht, was mit ihm ist. Deswegen werde ich jetzt nach ihm schauen." All die Toten, darunter ihr guter Freund Akaavi. Owen vermisst, vermutlich ebenfalls tot. Wer konnte ihr die Wut schon verübeln?

Da stand Enric auf einmal direkt vor Jolene und legte seine Hände auf ihre Schultern. Er sah ihr mit festem Blick in die Augen: "Ich weiß, du bist wütend. Und du hast allen Grund dazu. Doch erinnere dich, du hast dich gegen diesen Weg entschieden. Wenn du nach Owen suchen willst, dann musst du klar sein. Atme durch. Akaavi und Owen würden es genauso wollen."

Jolene befolgte Enrics Aufforderung und begann mit einer Atemtechnik. Sie schloss die Augen, spürte den beruhigenden Druck von Enrics Händen. Seine Nähe gab ihr Sicherheit und Geborgenheit. Schließlich nickte sie: "In Ordnung, ich bin bereit."

Enric schenkte ihr ein Lächeln. Bevor er losließ, drückte er noch einmal Jolenes Schultern: "Ich wusste, du schaffst das."

Jolene nickte ihm zu und schloss erneut die Augen. Nun war es einfach für sie, die beruhigenden Wogen der hellen Seite der Macht zu spüren und dem Strom zu folgen, der sie zu Owen führen würde.

Sie öffnete schlagartig die Augen. "Er ist an der ersten Ausgrabungsstelle. KdwM, Söldner... das volle Programm. Akaavi wollte mir sagen, dass sie ihn mitgenommen haben." Sie biss sich auf die Unterlippe und atmete durch. Dann richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf. "Wir müssen ihn befreien. Jetzt sofort!" entschied sie.

"Sollten wir nicht lieber weiter nach Überlebenden suchen?" warf Vela vorsichtig ein.

Jolene machte eine umfassende Geste mit ihrer Hand und erwiderte unwirsch: "Was soll denn hier überlebt haben? Nicht mal mehr Tiere sind noch hier. Alle geflohen. Vor dem elenden Tod und Verderben hier.

"Sie hat Recht", sagte Enric.

Jolene schaute zu ihm. Sie war frustriert, dass Enric in dieser Situation nicht zu ihr hielt. Wollte ihm eine patzige Entgegnung entgegenschleudern...

Die ihr im Halse steckenblieb, als sie feststellte, dass seine Antwort an Vela gerichtet gewesen war.

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Re: Akaavi und der verschwundene Hyperraumsender

Beitrag von goldie » 23.06.2022 20:04

"Wie du meinst", zuckte Vela mit den Schultern. "Du bist der Boss, Boss."

Damit war es entschieden. Die Gruppe verließ den grausigen Platz des Untergangs, ohne weiter nach Überlebenden zu suchen und flog in Richtung der Grabungsstelle.

Natürlich landeten sie weit genug entfernt, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Das Anschleichen verlief ohne Probleme. Noch immer waren die Container der Archäologen hier. Doch nun dienten sie als Lager und Aufenthaltsbereiche der Feinde.

"Owen ist da drin", stellte Jolene fest und deutete auf den Eingang des unterirdischen Tempels. Zwei Wachen standen davor. Nicht, dass der rege Betrieb an Söldnern im Lager zu nächtlicher Stunde nicht schon genug gewesen wäre.

Jolene biss sich auf die Unterlippe: "Das ist unmöglich, da reinzukommen. Bis zu den Wachen zu kommen, würde ich alleine vielleicht hinkriegen. Doch ich komm nicht vorbei. Und sie auszuschalten würde zu viel Aufmerksamkeit erregen.

Enric sah Jolene tief in die Augen. "Owen ist unser Freund. Er zählt auf uns. Wenn ihn jemand da rausholen kann, dann du. Ich mache dich unsichtbar für die beiden Wachen. Zu dritt ist das Risiko zu hoch, von den anderen Leuten gesehen zu werden. Allein hast du eine gute Chance. Ich weiß, es ist viel verlangt und ich lasse dich ungern gehen. Aber ich weiß, du bist die einzige, die ihn jetzt noch retten kann. Es ist natürlich deine Entscheidung. Was sagst du?"

Er setzte so viel Vertrauen in sie. Jolene wollte, dass er stolz auf sie war und ihn um nichts in der Welt enttäuschen. Und natürlich wollte sie auch Owen da rausholen.

"Natürlich geh ich rein." Ihr Gesichtsausdruck war weich geworden. Enric lächelte sie an: "Danke. Möge die Macht mit dir sein."

Jolene nickte ihm zu, um sich zum Eingang zu schleichen. Da spürte sie Enrics Hand auf der Schulter. Er zog Jolene mit einem Ruck zu sich zurück und gab ihr einen langen, innigen Kuss. "Ich liebe dich. Bring ihn uns zurück", verabschiedete er sich ein zweites Mal von seiner Freundin.

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