Die Sieger schreiben die Geschichte

[goldie]

Jolene runzelte die Stirn und zuckte mit den Schultern. "Hier ist doch nichts komisch. Alles bestens."

[Axel]

Akaavi verschränkte die Arme und bedachte die beiden mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck, dann erklärte er:

"Enric, du wolltest dass ich dich zu Jolene begleite. Das hat mich schon überrascht. Wir haben ja ab und an unsere Schwierigkeiten zusammen. Du, Jolene begrüßt uns freudestrahlend mit dem Worten: 'Ah, perfekt, ihr seid fertig. Du, Enric willst plötzlich, dass ich mit Jolene trainiere, wobei ich den Eindruck hatte, dass es dir in der Vergangenheit ab und zu etwas ausgemacht hat, wenn ich mit Jolene trainiert habe. Ach und du möchtest nicht an dem Training teilnehmen. Du Jolene, knallst mir direkt wieder was an den Kopf. Du Enric, verwendest dann so eine komische Formulierung 'Die Chance lassen, euer Training wieder aufzunnehmen, wie es ihr früher gemacht habt."

Er blickte beide nacheinander an. "Eure 'Beziehung' ist ja schon etwas speziell, aber das hier? Enric, willst du gerade mit Jolene nicht allein sein? Und du Jolene, deine Gefühle springen wieder wild hin und her, hast du was genommen?"

[goldie]

Jolene verdrehte die Augen. "Du bist schon der zweite, der mich das heute fragt. Wir hatten vorhin nur eine kleine Meinungsverschiedenheit. Nichts besonders. Aber wo wir gerade dabei sind." Sie lächelte Enric verliebt an: "Ich vertraue dir. Du darfst mit ihr reden und dich mit ihr treffen, wenn das immer noch dein Wunsch ist." Dass Akaavi diese privaten Worte mitbekam, schien ihr völlig egal zu sein.

[Axel]

Akaavi schaute zwischen Jolene und Enric hin und her. Sein Gesichtsausdruck wurde misstrauisch. Und beobachtete Enrics Verhalten.

[Anne]

Als Akaavi ihn gefragt hatte, ob er gerade nicht mit Jolene allein sein wollte, war Enric seinem Blick ausgewichen. Eher hatte er kurz besorgt zu Jolene geschaut, die glücklicherweise selbst zunächst geantwortet hatte und Akaavis Formulierung offenbar nicht als Angriff auf sich wertete.
Nun sah er etwas betreten auf und wandte sich Jolene zu. "Warum hast du so plötzlich deine Meinung geändert? Vorhin noch hast du mir verboten, Auren jemals wieder zu sehen. Du hast sogar versucht, mir das Artefakt zu entreißen, damit ich mich nicht zu ihr teleportieren kann." Er zögerte, dann entschied er sich dazu, ein gewisses Risiko einzugehen als er weiterhin leise sagte: "Was ist mit der Verschwörung, von der du mir erzählt hast und von der Auren ein Teil sein soll? Ich dachte, sie kriegen dich, wenn ich mich weiter mit ihr treffe? Bist du nicht mehr in Gefahr?"
Nervös schaute er seine Freundin an. Es war allerdings besser, wenn Akaavi von all dem wusste. Der Jedi kannte Jolene recht gut und wusste durch das gemeinsame Training mit ihr umzugehen. Vielleicht konnte er ihr helfen.

[goldie]

Jolene schaute unschlüssig zwischen Enric und Akaavi hin und her. "Lässt du uns bitte allein?" wandte sie sich schließlich an Akaavi. Es war äußert selten, dass sie das Wort 'bitte' benutzte.

[Axel]

Akaavi schaut noch überraschter, erst zu Enric, dann zu Jolene. Dann nochmal zu Enric. Es schien, als ob der junge Jedi etwas verstand. Dann, mit leiser, aber sanfter Stimme sagte er zu Jolene:" Dir wäre es lieber, wenn ich euch beide alleine lasse. Ich habe das Gefühl, dass es gerade besser ist, wenn ich bei euch beiden bleibe. Wir beide kennen uns sehr gut und wir sind gemeinsam durch Höhen und Tiefen gegangen. Du weißt, dass du mir vertrauen kannst."

[goldie]

Jolene dachte nach. "Na gut, meinetwegen", stimmte sie schließlich zu. Sie setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und wartete, bis die anderen es ihr gleichgetan hatten.

"Ich dachte, du freust dich", sagte sie leise zu Enric. Außerdem war es dein Vorschlag, sie nie wiederzusehen. Ich habe dem nur zugestimmt. Wie du weißt, habe ich gerade meditiert. Mir ist klargeworden, dass du deine Freiheit brauchst und dass du mit Auren Kontakt haben willst. Ich schenke dir das Vertrauen, das alles nicht auszunutzen. Weil ich dich liebe und ich weiß, dass du mich genauso liebst."

[Anne]

Enric setzte sich. Er verstand zwar nicht, warum dieses Gespräch unbedingt hier draußen stattfinden musste und nicht auf Schiff, aber das machte es insgesamt betrachtet auch nicht absurder als ohnehin schon. Er brauchte einen Babysitter für seine Beziehung. Betreutes Lieben, sozusagen. Und derjenige, der sie gerade bei ihren Eskapaden begleitete, konnte ihn offenbar nicht einmal leiden. Eindeutig, ein neuer Tiefpunkt.
"Ich habe überhaupt nicht vorschlagen, sie nie wieder zu sehen", grummelte er. "Du hast gesagt, dass ich es nicht darf, weil es zu gefährlich sei. Mein Vorschlag war lediglich, Owen zu den Archäologen zu schicken. Das ist etwas völlig anderes."
Er merkte selbst, dass er sich ärgerlich angehört hatte. Da fiel ihm wieder ein, dass das oberste Gebot ja lauten sollte, seine Freundin nicht in Unruhe zu versetzen. Also fügte er ruhig hinzu: "Aber ich bin dir natürlich trotzdem dankbar, dass du die Situation nochmal in der Meditation reflektiert hast und mir dahingehend nun entgegen kommst. Ich bin froh, dass du mir jetzt vertraust."

[goldie]

Jolene fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Sie war felsenfest davon überzeugt gewesen, dass Enric ihr angeboten hatte, Auren nicht mehr zu sehen, damit sie beschützt waren. Doch wenn sie recht darüber nachdachte, konnte sie es nicht mehr zusammenbringen, ob er es tatsächlich getan hatte. Dass sie selbst es ihm verboten hatte, erschien in der Tat schlüssiger. Es fühlte sich so an, als würde sie innerhalb ihrer Wahnvorstellung wahnsinnig werden. Sie lachte kurz trocken auf über diese Ironie.

"Warum freust du dich denn nicht?" verlangte sie nun von Enric zu wissen.

[Anne]

Warum freust du dich nicht, wenn dir jemand erlaubt zu atmen, zu essen, zu schlafen? Weil es eben selbstverständlich ist. Genauso selbstverständlich wie frei zu sein zu sein, dachte er, aber er behielt es für sich. Stattdessen rang er sich ein Lächeln ab.
"Ich freue mich doch", behauptete Enric. "Für mich ist die Situation im Übrigen geklärt. Wir können genauso gut reingehen und etwas gucken oder schlafen gehen oder was auch immer du möchtest, Jolene."

[goldie]

Jolene atmete durch. Warum musste es nur gerade so schwierig sein mit Enric? Jetzt, wo sie endlich zusammengefunden hatten... Ob Akaavi helfen könnte?

"Geh ruhig schon vor", entgegnete sie enttäuscht. "Ich komme später nach."

Und zu Akaavi: "Bleibst du noch ein wenig hier?"

[Anne]

Tatsächlich erhob er sich. "Gute Nacht, Akaavi. Bis gleich, Jolene." Dann machte er sich auf den Weg zum Schiff.

[goldie]

Sie schaute ihm hinterher und wischte eine Träne fort. "Was mache ich denn falsch?" fragte sie Akaavi. "In dem Moment, in dem ich denke, dass endlich alles gut ist, verhält er sich auf einmal so merkwürdig und abweisend."

[Axel]

Akaavi schaute kurz Enric hinterher und blickte dann zu Jolene. "Mm, ich weiß gerade nicht, was los ist. Kannst du genauer sagen, was los ist? Kannst du genauer erklären, was du meinst?"