Ein unverhoffter Gast

[Owen]

Innerlich übertönte Owen den Teil seiner Gedanken der sagen wollte 'noch so ein Klugscheißer' mit 'es gibt keine Ungewissheit nur Wissen ' und nickte bestätigend.
"Gut, nehmen wir These 3 und stellen die Hypothese auf, dass sowohl Enric als auch Jolene durch traumatische Ereignisse, wie Gefangenschaft, massive Verantwortung, Teilnahme an Krieg, Undercovermissionen und Zeugnis von Gräueltaten in einer Situation sind, die sowieso schon extrem angespannt sind. Nehmen wir als Vergleich einen Staudamm mit Rissen, der nur deshalb hält, weil es seit Tagen nicht geregnet hat. ... und nun regnet es. Gehen wir im Vergleich zurück, du trittst in das höchst volatile Verhältnis von Jolene und Enric ein, dann wäre es nicht verwunderlich, wenn der Damm bricht und die Stadt weiter unten zerstört und die Hälfte der Bevölkerung tötet." Owen blickte Auren direkt in die Augen "... natürlich wärst du rein faktisch nicht Schuld, aber gerade jetzt gebe ich dir die Chance nicht verantwortlich für den Tod von Menschen und der Katalysator einer Katastrophe zu sein."

[goldie]

Auren schüttelte den Kopf. "Eine Metapher ist kein valides Argument für eine Beweisführung. Auch die Aussage, dass Menschen sterben könnten ist sehr unkonkret. Ich denke nicht, dass Enric mordend durch die Galaxis ziehen würde, sobald er mit mit liiert ist. Ich denke, in diesem Punkt sind wir uns einig. Daraus schlussfolgere ich, dass Jolene der Damm mit den gefährlichen Rissen ist. Der nächste Regen wird früher oder später sowieso kommen. Bleiben wir bei deinem Bildnis, dass ich der nächste Regen bin, konkreter noch: dass sich Enric von Jolene trennen wird. Sinnbildlich werden wir mit einem Team von Bauarbeitern vorsorgen. Und um die blumige Sprache jetzt durch konkrete Aktionen zu ersetzen: Er wird die Beziehung erst beenden, wenn Jolene wieder in ihrem vertrauten Umfeld auf Gateway ist. Dort hat sie ihre vertraute Umgebung, die ihr Sicherheit gibt. Sie hat ihren Therapeuten, der die sie auffangen wird und sie hat einige Freunde dort, die sie moralisch unterstützen und davon abhalten können, Dummheiten zu machen. Zählst du dich zu ihren und Enrics Freunden? Dann solltest du beiden dabei helfen, ein glückliches Leben führen zu können. Jolene ist krankhaft abhängig von Enric. Wenn du also die Gefahr siehst, dass der Damm bricht, dann wird diese kranke Beziehung der Auslöser sein. Du kannst deinen Freunden nur helfen, wenn die Beziehung unter kontrollierten, sicheren Rahmenbedingungen beendet wird."
Auren schien vollkommen überzeugt von ihren Worten zu sein.

[Owen]

Owen neigte den Kopf nachdenklich. Dann schien er einen Entschluss zu fassen. "Deine Argumente sind schlüssig. Aber Du vergisst den einen Punkt, der sie invalidiert. Enric UND Jolene sind keine normalen Menschen. Sie sind Machtsensitive. Man kann dort keine menschlichen Maßstäbe ansetzen. Die Erfahrungen von vermutlich tausenden Jahren Geschichte aller möglichen Machtsensitiven aller Völker spricht von der dunklen Seite, die durch Gefühle kommt. Leider scheint die immense Gefahr keiner mehr zu verstehen, weil eben alle Jedi durch die Machenschaften weniger Machtnutzer der dunklen Seite ausgelöscht wurden. Im Zuge und in Folge dessen kamen Milliarden intelligente Lebensformen um." Owen hatte das völlig leidenschaftslos gesagt und endete seine Ansprache mit gleichmütiger Stimme:"Aber es ist Deine Entscheidung und ich spüre dass Du Dich nicht abbringen lassen wirst. Wenn Du eines Tages zurück blickst, hoffen ich das Du recht gehabt hast und nicht tausende Jahre der Machttraditionen."

[goldie]

Auren schaute nachdenklich auf ihren Caf. Dann blickte sie wieder auf. "Wenn die Gefahr einer Beziehung bei Machtnutzern so immens ist, warum verbietet es der Jediorden nicht? Warum lässt er zu, dass zwei seiner Mitglieder miteinander liiert sind?"

[Owen]

Owen schüttelte den Kopf. "Der Jedi Orden hat es nie zugelassen. Der Jedi Orden hätte dafür gesorgt, dass Jolene und Enric nicht zusammen sind. Im Jedi Orden hätten sie aber auch gelernt, dass sie sich nicht auf so etwas einlassen sollten.... der neue Jedi Orden... hat andere Probleme. Der neue Jedi Orden hat nicht genug in der Geschichte der Jedi geforscht. Und ... weder Jolene noch Enric lassen sich vom neuen Jedi Orden etwas sagen oder fühlen sich ihm auch nur ansatzweise zugehörig.... beantwortet das Deine Frage?"

[goldie]

"Du bist noch kein Jedi, richtig? Dennoch sagst du, dass du mehr über den alten Orden weißt, als die Jedi selbst. Was sind deine Quellen? Und warum hast du diese Quellen nicht dem neuen Orden zur Verfügung gestellt? Es will mir nicht recht einleuchten, warum ein Schüler mehr zu wissen glaubt als seine Lehrer. Hilf mir, diese Diskrepanz zu klären."
Sie schaute ihn fragend an.

[Owen]

Owen lächelte müde. "Das brauche ich nicht Auren. Wenn Du recht hast, ist alles gut. Wenn ich recht habe, wird es, wie ich sagte, Tote geben. Ich hoffe ehrlich, dass Du recht hast. Das hoffe ich von ganzem Herzen." Mit diesen Worten trank er seinen Caf aus und stand auf. "Wo fange ich an? Soll ich mal nach den Reeks suchen oder anfangen beim Packen zu helfen?"

[goldie]

Auch Auren erhob sich. "Wie gesagt, mich interessieren die Quellen sehr. Auf deren Grundlage bin ich gern bereit, ausgiebig mit Enric zu erörtern, welche Gefahr eine Beziehung zu ihm tatsächlich darstellen mag. Und noch eine Sache. Enric nimmt an, dass es Jolene sehr schlecht gehen wird, wenn er die Beziehung beendet. Du bist doch mit ihr befreundet und wirst für sie da sein?"
Dann blickte sie irritiert auf, als ihr Owens letzte Worte bewusst wurden. "Reeks wurden hier seit Tagen keine gesichtet. Und wieso packen? Owen, was ist nochmal genau der Grund, warum du hier bist? Sicher nicht, mir die Beziehung zu Enric auszureden, oder etwa doch?"

[Owen]

"Was???" Owen erstarrte. "Ich dachte ihr wollt zurück und seid bedroht? Deswegen bin ich schließlich hier?!?" Er sah Auren verblüfft an, bevor er tief durchatmete und mit der Schulter zuckte.

[goldie]

Sie nahm zur Kenntnis, dass er nicht weiter auf Jolene einging. Vielleicht waren sie ja doch nicht so gut miteinander befreundet?

"Ja, vor ein paar Tagen ist hier ein Reek gesichtet worden. Das ist korrekt. Enric ist geblieben, um uns zu beschützen. Doch es erschien bisher kein weiteres Mal. Inzwischen sind die Arbeiten in die Höhlen verlagert worden, wo kein Angriff zu befürchten ist. Zelte als unbewegliche Ziele sind für Reeks nicht relevant. Besprechungen führen wir nicht unter freiem Himmel durch, sondern im Schiff. Wir haben also das Risiko so weit minimiert, dass es eine Fortführung der Ausgrabung rechtfertigt. Das letzte Wort hat natürlich der Professor. Oder hat er dir den Auftrag für uns mitgegeben, das Lager abzubrechen?"

[Owen]

Langsam schüttelte Owen den Kopf. "Nein. Da liegt wohl schon mehr im Argen als ich annahm... Nun, dann werden wir mal den Plan ändern.... Punkt eins: Kommunikation herzustellen. Die Gefahr ist vorüber. Das heißt, Funkstille ist nicht mehr relevant. Bis mehr Informationen von der Basis kommen, bleibe ich hier, um im Notfall eingreifen zu können." Er sah Auren an. "Wäre es hilfreich, wenn ich mir mal die Funkgeräte ansehe, um zu gucken, dass wir eine Verbindung bekommen?"

[goldie]

"Die Gefahr ist vorüber?" fragte Auren überrascht. "Der Kreis der wahren Macht ist besiegt? Du hieltest es nicht erwähnenswert, dieses Detail im Laufe unserer Unterhaltung schon einmal zu erwähnen? Was genau ist geschehen?"

[Owen]

"Korrekterweise habe ich es soeben erwähnt. Und ja, der KdwM ist besiegt. Es wurde in einem Lichtschwert Duell entschieden." Owen entschied sich absichtlich dafür Enric nicht zu erwähnen.

[goldie]

"Ein Duell. Interessant. Ist dies eine Tradition des Kreises der wahren Macht, der Jedi oder von beiden? Ich nehme am, euer Jediritter hat gekämpft? Geht es ihm gut? Heißt es, dass niemand sonst gekämpft hat?"

[Owen]

"Eher die Tradition des KdwM. Ja, Ja und ja. Es war dann doch glücklicherweise recht arm an weiteren Opfern." Nicht weiter interessiert auszuholen, hilt sich Owen kurz. "Wenn ich nicht an der Kommunikationstechnologie arbeiten soll, würde ich mich jetzt zur Meditation zurückziehen, bis ich auch die anderen Archäologen adressieren kann."