Lieber ein Ende mit Schrecken...?

[goldie]

Enric machte sich direkt auf den Weg ins Praxeum, wo eine neue Mission auf ihn wartete. Nachdem die Details geklärt waren, schrieb er Corbyn eine Nachricht:

"Hallo Corbyn, ich werde aufgrund einer Tal She Angelegenheit für ein paar Wochen mindestens fort sein. Man weiß allerdings nie, wie diese Dinge ausgehen und da unser Ziel im TechSig Gebiet liegt, ist es eine recht riskante Angelegenheit. Ich weiß, ich habe dir versprochen, deine Schwester in Ruhe zu lassen, bis sie wieder ganz gesund ist. Dennoch wollte ich dich fragen, ob du in diesem Fall eine Ausnahme machen würdest. Ich würde sie sehr gern vorher nochmal sehen oder ihr wenigstens eine Nachricht zukommen lassen. Ysanne und Xid habe ich noch nicht gefragt. Ich wollte zunächst deine Meinung darüber einholen."

Corbyn rief Enric direkt zurück. Das Holo, das sich aufbaute, zeigte den unrasierten Bruder von Jolene. "Hast du nicht die Eier in der Hose, mich direkt zu fragen?" knurrte er, ohne einen Gruß von Enric abzuwarten.

[Anne]

"Ich hielt es für Zeitverschwendung, da du wahrscheinlich sowieso ablehnen wirst", antwortete Enric.

[goldie]

"Sie will dich sowieso nicht sehen. Sie weil ja nicht mal mehr ihren eigenen Bruder mehr sehen."

Am gestrigen Tage hatte Xid ihn darüber informiert, dass Jolene ihm "frei" gegeben hättet. Am heutigen Tag hatte er noch keine weiteren Informationen von dem Therapeuten diesbezüglich erhalten. Doch nach den bisherigen Treffen war er eher pessimistisch gestimmt.

[Anne]

"Wieso?" Sofort wirkte er besorgt. "Stimmt etwas nicht? Ist irgendetwas vorgefallen?"

[goldie]

"Darüber schweigt Duan sich aus. Was weiß ich, was schon wieder los war. Ihr schien es endlich besser zu gehen. Seit einiger Zeit keine Ausbrüche mehr, sie durfte sich da unten auch wieder frei bewegen, selbst bei Besuch. Und von heute auf morgen so was. Ich soll mir keine Sorgen machen, sagt Duan. Verfluchter Sohn einer Sarlacc-Zyste."

[Anne]

"Sei froh, dass er deiner Schwester nach wie vor hilft. Sie ist ja zugegebenermaßen auch nicht immer so einfach", erwiderte Enric auf Corbyns Beleidigung über seinen Therapeuten hin.
"Also hättest du nun etwas dagegen, wenn ich Jolene besuche oder nicht? Wenn sie mich tatsächlich nicht sehen will, bleibe ich natürlich weg."

[goldie]

Wütend funkelte Corbyn sein Gegenüber an. Die Ähnlichkeit zu seiner Schwester trat jetzt umso deutlicher hervor.

"Du willst ihr also allen Ernstes auf die Nase binden, dass du zu den Techsig fliegst und wahrscheinlich dort draufgehst. Was meinst du wohl, wie sie in ihrem Zustand darauf reagieren wird, du Intelligenzbestie?"

[Anne]

Enric schüttelte den Kopf. "Nein, das habe ich dir doch bloß geschrieben, damit du verstehst, warum ich dich jetzt nach einem Treffen frage. Ich wollte ihr einfach die Chance geben, dass wir nochmal über alles reden können. Die Trennung kam offenbar doch etwas unerwartet für sie. Vielleicht hat sie Fragen oder will mich noch ein letztes Mal anschreien..."

[goldie]

Corbyn überlegte. "Zwei Bedingungen", entschied er schließlich. "Erstens: Du sagst ihr, dass du jetzt diese andere Frau liebst und dass du keine Gefühle für Jolene mehr hast. Zweitens: Ich komme mit." Er überlegte noch einmal: "Drittens: Setz ihr ja keine Flausen in den Kopf. Kein Wort davon, dass du sie heiraten wolltest oder so ein Dreck."

[Anne]

"Warum willst du denn mitkommen? Es geht dich doch nichts an, was ich mit ihr zu besprechen habe. Da geht es um unsere Beziehung. Sie wird in deinem Beisein kaum offen sprechen können", wandte Enric ein. Zu den anderen von Corbyn geforderten Punkten sagte er zunächst nichts.

[goldie]

"Natürlich kann sie vor mir offen sprechen. Also, nimm mein Angebot an oder finde dich damit ab, dass du meine Schwester nie wieder siehst."

[Anne]

Enric sah über dieses 'Angebot' etwas verärgert aus. Einen Moment lang sagte er gar nichts. Er schien zu überlegen, ob es sich lohnte weiter zu diskutieren, oder ob ihm noch etwas anderes einfiel. Schließlich gab er auf. "Also schön. Ich bin einverstanden. Ich werde mich bei Ysanne melden und Sie fragen, wann ich sie sehen kann."

[goldie]

Corbyn nickte knapp und beendete die Verbindung.

[Anne]

Enric murmelte irgendeine Verwünschung vor sich hin, die er Mal bei Jolene aufgeschnappt hatte. Er ging in seinem alten Zimmer, das er hier bewohnt hatte, auf und ab. Was sollte er jetzt tun? Die Sache auf sich beruhen lassen und zu Auren zurück kehren, um seiner aktuellen Freundin Lebewohl zu sagen, so wie er es eigentlich tun sollte? Oder sich auf Corbyns Bedingungen einlassen? Oder ihn einfach ignorieren und darauf hoffen, dass dies wieder nur eine Schlägerei zur Folge haben würde? Nein, das kam für ihn nicht in Frage. Wahrscheinlich würde Ysanne es ohnehin nicht erlauben, dass er Jolene besuchte. Dann hätte sich das Thema auch erledigt. Dabei fand er die Forderungen des Bruders seiner Exfreundin sogar in gewisser Weise nachvollziehbar, auch wenn es eine zutiefst unangenehme Vorstellung für ihn war, Jolene zu besuchen und ihr dann vor wer weiß wie vielen Zuhörern versichern zu müssen, jetzt Auren zu lieben und ihr möglicherweise noch private Fragen beantworten zu müssen. Er beschloss, sich lieber gleich eine Abfuhr von Ysanne abzuholen, bevor er sich noch zu viele Gedanken darüber machte.
Er rief also die Leiterin des Praxeums an.

[goldie]

Ysanne hörte sich Enrics Anliegen an. Doch sie wies seine Bitte nicht ab. Sie erklärte ihm, das diese Entscheidung bei Xid liegen würde und sie so bald es möglich wäre, mit dem Therapeuten über Enrics Wunsch sprechen würde. Außerdem sagte sie Enric auch, dass sie am Vortag bereits mit Xid über dieses Thema gesprochen hatte und es letztlich davon abhing, ob Jolene schon bereit dafür war und auch, inwieweit so ein Gespräch Enric auf seiner bevorstehenden Mission belasten würde. Alle weiteren Ausführungen würde Xid mit ihm besprechen.

Ysanne meldete sich direkt bei Xid, der nach wie vor mit anderen Patienten beschäftigt war. Als er sie zurückrief, erklärte sie ihm die aktuelle Situation, vor allem auch den Punkt, dass Enric morgen abfliegen würde und wie immer die Gefahr bestünde, dass er nicht lebend zurückkäme. Sie überließ Xid die Entscheidung, ob ein Treffen der beiden ratsam wäre oder nicht.