Ausflug in die Stadt

[goldie]

Der Zutritt zum Militärgelände am Rande der Stadt war mit einem Tor versperrt. Jetzt am Abend verließen immer mal wieder Speeder das Gelände. Nur draußen hielt sich niemand auf. Entweder würde sie mit dem Posten am Tor sprechen müssen oder an die Soldaten herankommen, die Ausgang hatten. Oder vielleicht sah sie noch andere Möglichkeiten?

[Anne]

Ria trat auf den Posten am Tor zu.
"Guten Abend! Kennen Sie einen Ben'majal? Er soll hier in der dritten Garnison untergebracht sein."
Ria schaute ihn freundlich an. Wie ihr Vater beherrschte sie die Kunst des Gedankenlesens, von der sie jetzt Gebrauch machte.

[goldie]

Ein Zabrak stand recht steif Wache. "Das fragt wer?"

'Der ist doch gerade erst mit in paar Kameraden in die Stadt?' konnte Ria abgreifen.

[Anne]

"Ich heiße Ria. Ich soll ihm was von seiner Freundin ausrichten. Wo finde ich ihn denn?"
Es war gut, dass er in der Stadt war. Es würde so viel leichter sein, ihm dort die Meinung zu sagen als hier auf dem Militärgelände. Weiterhin blickte sie in die Gedanken des Torwächters.

[goldie]

Sie sah kurz den Schriftzug "Gateway 5 Stars" aufblitzen.

"Meinetwegen kannst du ihm eine Nachricht hierlassen", gab sich der Zabrak großzügig.

[Anne]

"Nein, danke. Das wird nicht nötig sein. Schönen Abend noch", verabschiedete sie sich.
Dann machte die sich auf den Weg in die Stadt. Sie hielt Ausschau nach dem Schriftzug, fragte ein bisschen herum, falls es notwendig war und suchte die Cantinas ab, von denen sie wusste, dass sich die hier Stationierten gerne aufhielten. Wenn sie eine Gruppe von Soldaten traf erkundigte sie sich nach dem Mann, immer in der Hoffnung, vielleicht in Gedanken ein Bild von ihm sehen zu können, damit sie ihn leichter fand. Ria war fest entschlossen, diesen Kerl zur Rede zu stellen, selbst wenn es die ganze Nacht dauern sollte, ihn aufzuspüren.
Zwischendurch schrieb sie eine kurze Nachricht an ihre Mitbewohnerinnen im Praxeum. "Wird später bei mir. Macht euch keine Sorgen. Bin noch ein bisschen unterwegs. Ria."

[goldie]

Ihre Mitbewohnerinnen schickten ihr Erfolgswünsche zurück. Sie solle viel Spaß mit ihrem Neuen haben.

Es dauerte noch zwei Stunden, bis Ria die Cantina gefunden hatte. Das Klientel war recht jung, viele waren wohl noch nicht allzu lange erwachsen. Und es waren viele Rekruten hier unterwegs.

Nach etwas Herumfragen zeigte eine junge Soldatin auf einen schmächtigen Twi'lek. Er saß mit einigen Kameraden am Tisch und hatte einen tiefblauen Drink vor sich stehen. Seine blassblauen Lekku hingen schlaff herab. Er wirkte geistesabwesend während die anderen sich angeregt unterhielten. Es war schwierig sein Alter zu schätzen, doch er war höchstens 18. Ria war fündig geworden.

[Anne]

Na immerhin, kein alter Sack , dachte Ria. Da er umringt von Bekannten war, würde es schwierig sein, ihn herauszulocken. Also wählte sie die direkte Variante. Sie schritt auf den jungen Mann zu und tippte ihm auf die Schulter.
"Hey, bist du Ben'majal? Ich muss Mal mit dir reden. Geht um Kan'jial..." Wieder spürte sie nach seinen Gedanken und Gefühlen. Am Ende war das doch bloß ein armer Tropf, der sich in ein zu junges Mädchen verknallt hatte...

[goldie]

Er schaute Ria mit großen Augen an. "In Ordnung, ich komme..." Sie spürte Angst bei ihm, als er aufstand, um mit ihr ein eine ruhigere Ecke zu gehen.

[Anne]

Ria steuerte auf den Ausgang zu. "Wir unterhalten uns draußen, da haben wir unsere Ruhe", legte sie fest. Außerdem würden ihr in einer dunklen Seitengasse jegliche Eskalationsstufen offen stehen, ohne allzu viel Aufmerksamkeit auf sie zu ziehen.
Als Ria eine geeignete Stelle zum Reden gefunden hatte, stand sie dem Twi'lek, der ungefähr so alt war wie sie selbst, mit ernster Miene gegenüber.
"Na? Irgendeine Idee worum's gehen könnte?", fragte sie. Wieder schaute sie in seine Gedanken und spürte nach seinen Gefühlen.

[goldie]

"Du hast etwas von Kan'jial gehört? Geht es ihr gut?" Sie spürte seine Sorge und konnte das Gesicht der jungen Twi'lek in seinen Gedanken sehen.

[Anne]

"Wie kommst du drauf, dass es ihr nicht gut gehen könnte? Wie steht ihr beiden zueinander, hm?"

[goldie]

"Das weißt du doch bestimmt. Sonst wärst du doch nicht hier, oder? Sie hat sich seit einer Woche nicht bei mir gemeldet. Sag schon, was ist mit ihr?" Die Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben.

[Anne]

"Ich hab deine sogenannte 'Freundin' heute auf der Straße aufgelesen. Hat sich völlig ausgehungert, verdreckt und verängstigt versteckt, das arme Ding. Sie ist jetzt wieder Zuhause bei ihren Eltern. Mit denen hatte sie einen Streit - ging um dich, wenn du's genau wissen willst. Sag Mal hast du sie noch alle, etwas mit so einem Kind anzufangen!? Wie alt ist die Kleine? Zwölf?"
Zwar hatte es immerhin etwas Gutes, dass dieser Kerl anscheinend wirklich etwas für das Mädchen übrig hatte und selbst noch recht jung war, trotzdem hatte Ria wenig Verständnis für diese Verbindung.

[goldie]

"Vierzehn", antwortete er mechanisch, ohne auf Rias eigentliches Anliegen einzugehen. "Ich verstehe das nicht. Ihre Eltern sind doch eigentlich okay. Sie haben Kan'jial doch nicht etwa hinausgeworfen nach dem Streit? Was genau ist denn passiert?"