Einfach traumhaft...

[Anne]

Darin befand sich ein honigfarbener Balsam, der angenehm jedoch dezent duftete.
"Lippenpflege", erläuterte Xid.

[goldie]

"Hm..." Jolene verstaute das Döschen in einer Hosentasche. Insgeheim war sie Xid dafür dankbar. Sie setzte sich zu ihm.

"Ich hätte nie gedacht, dass sie mich wirklich rauslässt. Sie haben ihr doch nicht gesagt, dass ich die Jedi Ausbildung abbreche? Das ist ein Test, oder? Genauso wie es ein Test ist, dass Sie diesmal ohne Bodyguard hier sind."

[Anne]

"Ein Test? Na ja, ich denke, auf eine Weise ist das ganze Leben wohl ein Test. Wenn Sie mir etwas tun würden, würden Sie wohl tatsächlich nicht heraus kommen dürfen. Aber hätte ich in irgendeiner Form die Sorge, dass das passieren könnte, wäre ich kaum allein hierher gekommen und ich hätte auch nicht empfohlen, Sie auf die Krankenstation zu verlegen. Ysanne hat Ihnen zudem noch einige Freiheiten mehr eingeräumt. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie die gleich alle nutzen müssen. Bitte tasten Sie sich langsam und vorsichtig wieder an das Leben da draußen heran und überfordern Sie sich nicht. Dass Sie keine Jedi mehr werden wollen, habe ich Ysanne nicht gesagt. Das ist Ihre Aufgabe. Wie steht es jetzt eigentlich um Ihre Zukunftspläne? Haben Sie bereits die Gelegenheit gehabt, sich dazu Gedanken zu machen?"

[goldie]

Sie schnaubte: "Keine Sorge, ich werde bestimmt nicht direkt durchs Praxeum rennen und schreien 'hier bin ich'. Und was meine Zukunft angeht, das ist wohl ziemlich klar. Ich werde alles dafür tun, was ich kann, um das Xar-kling-shar zu zerstören."

[Anne]

Xid nickte zunächst einmal und sah Jolene dann nachdenklich an. "Wie ist Ihre Stimmung im Moment?"

[goldie]

Jolene zuckte mit den Schultern. "Ich war ein bisschen durch den Wind, als Ysanne raus ist. Ich hasse es, eingesperrt zu sein und nicht raus zu können." Ihr Blick verlor sich in Erinnerungen.

[Anne]

"Woran denken Sie gerade?"

[goldie]

"Satarja 2, Dromund Kaas, ... Stubenarrest..."

Von Dromund Kaas, der Hauptstadt des Imperiums, hatte sie ihm erzählt. Das war einige Wochen vor dem kennenlernen mit Owen, Koi und Syron gewesen. Sie war für eine Spionin der Republik gehalten worden, die gegen die Techsig agiert hatte - zu einem Zeitpunkt, wo sie noch auf eigene Faust unterwegs gewesen war. Das Imperium hatte ihr eine "Wohnung" gestellt, die sie nicht verlassen durfte. Erst als die Gruppe einen Auftrag des Imperiums erledigt hatte, wurde sie als Zeichen guten Willens der Republik zurück gegeben. Satarja 2 war Xid unbekannt.

[Anne]

"Erzählen Sie mir von Satarja 2?", fragte er.

[goldie]

"Die Techsig hatten mich erwischt. Sie wollten mich verhören, sonst hätten sie mich gleich getötet. Mit etwas Zeit hätte ich dort vielleicht entkommen können. Doch ich wusste, dass sie mir diese Zeit nicht geben würden. Und dann war da diese Aufseherin. Erinnern Sie sich an die Frau, die ich aus dem Folterkeller meiner Stiefmutter befreit habe? Wie sagt man so schön, man sieht sich immer zweimal... jedenfalls hat sie sich revanchiert und ich konnte abhauen, bevor es kritisch wurde."

[Anne]

"Da sind Sie auf eine Art wohl für Ihre gute Tat belohnt worden. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass das sehr beängstigend für Sie war. Diese schlimmen Ereignisse haben mit Ihrer jetzigen Situation gemeinsam, dass Sie eingesperrt waren und nicht selbst entscheiden durften, was Sie tun. Doch eigentlich ist diese Situation hier ansonsten eine ganz andere. Verstehen Sie warum?"

[goldie]

Jolene runzelte die Stirn: "Was meinen Sie?"

[Anne]

"Sie fühlen sich verständlicherweise daran erinnert, wie Sie eine Gefangene waren. Ihre Feinde hatten Ihnen dies angetan, weil Sie Ihnen etwas Böses wollten. Sie mussten zurecht um Ihr Leben und Ihre Unversehrtheit bangen. Hier ist es nicht so. Ysanne und ich sind nicht Ihre Feinde. Wir hielten Sie hier zu Ihrem Wohl fest. Sie müssen keine Angst vor uns haben. Und zudem kommen Sie morgen frei. Dennoch wirken Sie so, als würden Sie uns übel nehmen, dass Sie in dieser Situation waren", erklärte er.

[goldie]

"Vater hat mir auch gesagt, er sperrt mich ein, weil es zu meinem besten ist. Damit ich wieder zur Vernunft komme", sagte sie leise und schluckte. Diese Begebenheit machte ihr anscheinend mehr aus als die Gefangenschaft beim Feind.

[Anne]

"Was wäre wohl passiert, wenn wir Sie hätten gewähren lassen? Bitte beschreiben Sie mir, wie wohl alles gekommen wäre, wenn Ysanne und Cilghal Sie auf der Krankenstation nicht überwältigt hätten. Dass Sie mit mir zum Raumschiff wollten hatten wir ja schon. Und dann...?"