Widukinds Wächter

Im Herzen von Eleats Hauptstadt erhebt sich seit einige Monaten ein neues Gebäude: der Rondustempel. Auf einem kleinen Hügel gelegen fällt der Blick zunächst auf den weißen Turm, über dem eine große, mit roten Glasfenstern verkleidete Kuppel thront. Das Gebäude, was sich darunter erstreckt, ist die Gebetshalle. Schlanke Fenster, die mit Motiven aus Menschen-, Zwergen- und Elbenkunst bemalt sind, werfen buntes Licht auf die Bankreihen im Inneren. Am Ende der Halle sieht der Besucher ein rundes Podest mit einem Altar aus weißem Marmor. Kerzen erhellen den gesamten Raum.

Dies ist nur ein Gebäudekomplex des Tempels, gibt es doch auch die Wohnstätten der Rondusdiener, die Bibliothek mit der Schreibstube, den Klostergarten und das Scholarium.

Doch zurück zur Gebetshalle. Nicht viele Menschen haben sind am frühen Nachmittag hier zu finden, sind doch so viele noch mit ihrem Tagwerk beschäftigt. Einige Priester unterhalten sich leise in der Nähe des Altars. Filia Isabel, eine Adeptin des Rondusordens, sitzt an einem kleinen Tischchen neben der Eingangstür und und wartet auf Neuankömmlinge, die sie begrüßen kann...

Sichtlich ermüdet kehrt Kendal nach langer Reise in den Rondustempel zurück. Nach den Ereignissen in Mythodea war er von dem Rest der großen Gruppe getrennt worden und hatte sich alleine durchgeschlagen.
Trotz seiner Müdigkeit verstaut Kendal nur schnell sein Gepäck in der kleinen Kammer, die der Orden ihn zur Verfügung gestellt hat, und macht sich dann auf die Suche nach Fila Isabel und Filius Arin. Einige Adepten die ihn neugierig nach neuen Geschichten Fragen vertröstet er ungewohnter Weise auf später.

Die Tür zur Gebetshalle öffnet, und Emma steckt vorsichtig ihren Kopf herein.
Sie war nun schon einige Monate nicht mehr hier gewesen. Erst die Kriegerakademie in Wenzingen und dann die Reise nach Mythodea. Die Zeit zwischen diesen beiden Reisen war so knapp gewesen, dass Emma kaum Gelegenheit hatte, im Rondus-Tempel vorbei zu schauen.
Doch bevor sie sich aufmacht nach Winterstein, will sie sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, ihre Neugier zu befriedigen.

Und so staunt Emma nicht schlecht, als sie nun das Gebäude betrachtet, welches sie nur als Rohbau kennt.

Isabel schaut von dem Buch auf, in dem sie gerade liest. Als sie Emma erkennt, die noch staunend in der Tür steht, erhebt sie sich und tritt zu ihr.

Lächelnd zu Emma: "Sei gegrüßt Emma, es hat sich einiges hier geändert, seit du das letzte Mal hier warst, nicht wahr? Komm doch herein."

Kendal sieht wie Emma zögernd die Gebetshalle betritt und folgt ihr.

Emma steht noch immer mit offenem Mund in der Tür, als Isabel sie anspricht. Und erst in diesem Moment bemerkt sie deren Gegenwart.

"Isabel!! Schön, dich wiederzusehen!" (Emma widersteht dem Impuls, sich der Filia um den Hals zu werfen. Das erscheint ihr doch wenig angemessen.) "Hier hat sich ja wirklich eine Menge getan." So begrüßt sie nun ihrerseits die Filia - vielleicht eine Spur zu laut. Etwas leiser fügt sie deshalb an: "Ich frage mich, woher denn das ganze Geld kommt, um all das hier bauen zu können. Das muss doch ein Vermögen kosten." Dabei lässt sie weiterhin ihren Blick in der Hlle schweifen und entdeckt immer wieder neue Dinge.

Dann fällt ihr Blick wieder auf Isabel und harrt dort zum ersten Mal ein wenig länger. "Du schaust gut aus", sagt sie ihr. Und dabei denkt sie sich: ' Was aber nichts heißen mag. Wer weiß, wie' s in dir aussieht.'

Die Filia lächelt Emma an: "Danke, Emma."

Da bemerkt sie, wie auch Kendal durch die Tür tritt. "Oh, du bist zusammen mit Kendal hergekommen?" fragt sie Emma. Dabei wenden sich die beiden dem Neuankömmling zu und warten, bis er zu ihnen herangetreten ist.

Kendal tritt nun endgültig in die Gebetshalle und tritt zu Isabel. "Isabel, es ist schön dich wieder zu sehen", kurz zeigt sich ein Lächeln auf Kendals Gesicht, doch schnell wird er wieder ernst. "Nein, ich bin nicht mit Emma hier angekommen. Ich wurde beim Rückzug aus Mythodea von der restlichen Gruppe getrennt."
Wendet sich kurz an Emma: "Es freut mich, dass du es sicher zurück geschaft hat. Etwas Sorgen habe ich mir schon wegen der Ereignisse dort um euch alle gemacht. Aber darüber können wir später reden..."
Spricht dann wieder zu Isabel: "Auf meiner Rückreise haben sich einige interessante Dinge ereignet... Doch das wichtigste zuerst. Unter anderem hatte ich einen kleinen Umweg über Talosia gemacht, um einige Informationen zu verifizieren... Wie du vielleicht weißt, begleitete ich Magister Xadys bereits einmal dorthin, als er umher reiste um sein Buch vorzustellen. Dabei hörte ich einige beunruhigende Dinge über ein Land namens Korandia. Nach meinen zweiten besuch dort, habe ich genug Informationen um einen alarmierenden Bericht zu verfassen."
Kendal kramt kurz in seinem Schriftrollenbehälter und reicht Isabel dann eine Schriftrolle ((email)).

Kendals Eintreten ruft bei Emma nicht gerade sprühende Begeisterung hervor, was ihrem Gesichtsausdruck auch durchaus anzusehen ist.
"Schön, dass du es auch hierher geschafft hast", anwortet sie ihm. "An Mythodea mag ich im Moment gar nicht zurück denken."
Sie verhält sich aber still, so lange die beiden miteinander sprechen und schaut sich weiter um, um immer noch neue Dinge zu entdecken, die sie faszinieren.

Als sich eine kleine Pause ergibt, weil Kendal in seinen Schriften sucht, richtet Emma das Wort an Isabel: "Ich habe übrigens auch ein paar Dinge, über die ich mir dir reden wollte, weil sie mir am Herzen liegen. Und ich weiß nicht, was ich tun soll. Wenn du vielleicht irgendwann ein wenig Zeit für mich hättest? Ich weiß nicht, wie lange ich noch in Hawen bin. Bran hat irgendetwas von einer Reise erzählt und weil ich ihn schon so lange nicht gesehen habe, möchte ich ihn gerne begleiten - auch, wenn ich jetzt viel lieber in Winterstein wäre."
Als Kendal Isabel die Schrift gibt, verstummt Emma wieder und ist sich der Wichtigkeit ihres Anliegens auf einmal nicht mehr so sicher.

Kendal wendet sich nochmal an Isabel: "Rede am besten erstmal mit Emma und lies dir dann die Schrift in Ruhe durch. Ich werde mich erstmal zurück ziehen und dich später nochmal aufsuchen. Die lange Reise hat mich doch sehr ermüdet."
Tatsächlich zeigt ein Blick in Kendals Gesicht seine große Erschöpfung. Doch ist dies der einzige Grund, warum er jetzt nicht weiter mit Isabel reden will?
"Falls wir uns nichtmehr sehen sollten, wünsche ich dir eine gute Reise und komm heile wieder zurück", sagt Kendal zu Emma und geht dann in Richtung des Ausgangs.

Ari hatte ihre Sachen in dem Raum gebracht, in dem sie während ihres Aufenthalts im Tempel schlief. Nun war sie auf der Suche nach Isabell, um ihr zu berichten, dass sie den ihr anvertrauten Brief abgegeben hatte.

Als sie Kendal und Emma bei bei Isabell sieht, wartet Ari still bei der Tür.

(Ich hab gerade das unbestimmte Gefühl, dass Xadys sagte, er will Ari eine Antwort mit zurück geben. Bin aber nicht sicher ... )

(OT: Ja, er wollte eigentlich eine Antwort schreiben. Aber wir kennen ja alle unseren lieben Herrn Magister!)

Isabel hört Kendal aufmerksam zu. Sie bemerkt, wie erschöpft er ist. Als Emma das Wort an sie richtet, antwortet Isabel: "Natürlich werden wir noch Zeit finden, uns zu unterhalten."

Kendal gibt Isabel das Schriftstück und sagt, dass er sich erst einmal ausruhen möchte. "Tu das Kendal. Komm zur Abendstunde in den Audienzraum. Dort können wir uns besprechen." Nach kurzer Nachfrage beschreibt die Filia ihm noch den Weg dorthin.

Als Kendal Richtung Tür geht, möchte Isabel etwas zu Emma sagen. Doch dann fällt ihr Blick auf Ariana. Sie lächelt die junge Frau ermunternd an.

(OT @Susi: Ja, wir denken uns einfach, er hat Ari den Brief mitgegeben. Bis ich Isabel das nächste Mal spiele, hat Florian es bestimmt geschafft, mir eine Mail zu schreiben )

Emmas Blick folgt Isabels und dabei erblickt auch sie Ari.

Einerseits ist sie froh, Ari wieder zu sehen und lacht ihr deshalb freudig entgegen. Andererseits hätte sie gerne mit Isabel gesprochen - und zwar ohne dass Ari dabei gewesen wäre.
Und so mischt sich die Erleichterung, Kendal los zu sein ('Hoffentlich läuft er Harratin nicht über den Weg! Das fehlte mir gerade noch, dass er ihm die Sache mit dem Unterricht auftischt.') und die Wiedersehensfreude ein wenig mit der Enttäuschung, wohl so schnell kein Gespräch mit Isabel führen zu können.

Ari kommt langsam näher und lächelt die beiden Frauen unsicher an. "Ich.. ich wollte nicht stören", murmelt sie nur leise. Dabei spielt sie mit einem versiegelten Briefumschlag.