Koi und Jolene

[Marsl]

„Na ja, ich habe die Codes von Raumschiff geändert. Ich bin mir nicht sicher, was man daran positives sehen kann.“ Jetzt war es am Koi skeptisch zu gucken, ehe ihm scheinbar wieder etwas einfiel. „Jetzt fange ich schon wieder an dir von mir die Ohren vollzujammern ohne dir die Gelegenheit zu geben mal Luft zu holen und selbst etwas zu erzählen. Also, was treibt dich an? Keine Sorge, ich werde nicht wieder ablenken und dir deinen Freiraum geben.“ Damit lehnte er sich zurück und signalisierte, dass er nun vornehmlich zuhören würde.

[goldie]

Jolene schmunzelte. Zumindest ein wenig vom alten Koi war noch übriggeblieben. "Naja, falls du es vergessen hast, du hast mir damals deine Hilfe zugesichert, als es um meinen Bruder ging. Und jetzt hat sich da ja alles geregelt." Jolene wusste gar nicht, ob Koi das überhaupt mitbekommen hatte, vor allem nicht in seinem Zustand. "Jetzt hör auf mit der Theatralik", sagte sie schließlich. "Du kannst dich auch normal verhalten in meiner Gegenwart. Ich erzähle es dir auch so. Es ist ziemlich einfach. Ich will diejenigen beschützen, die mir wichtig sind. Und jetzt du."

[Marsl]

„Bei weitem nicht so altruistisch. Ich will meine Aufgabe gegen das Xar Kling Shar erfüllen. Und die ist Pilot und Captain zu sein. Ich habe eine Verantwortung gegenüber vielen Geschöpfen, nicht zuletzt auch dir gegenüber. Und die will ich jetzt endlich auch wahrnehmen wie ihr es verdient habt. Und wenn das alles vorbei ist, beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Für den habe ich noch keine Ideen aber ich habe das Gefühl, dass ich bis dahin noch viel Zeit habe um Ideen zu sammeln.
Was bedeutet für dich denn beschützen? Rein körperlich oder geht es darüber hinaus?“

[goldie]

Jolene dachte über Kois Frage nach. "Naja, körperlich werde ich kaum jemanden beschützen können", sagte die Frau, die gestern mit einem Machtschild durch eine wilde Horde Nexus gerannt war, um ihre Freunde abzuschirmen. "Und du? Was soll das heißen, dass du jetzt Captain und Pilot bist? Warst du doch vorher auch schon. Und was für eine Verantwortung mir gegenüber? Ich kann gut auf mich selbst aufpassen."

[Marsl]

„Wir sind ein Team. Tal she. Ich musste erst lernen genausoviel Hilfe nehmen können, wie ich gebe. Ich wäre am Ungleichgewicht zerbrochen. Das heißt natürlich nicht, dass stärkere Geister das nicht länger durchhalten als ich, ehe es Probleme gibt. Vielleicht sogar viel länger. Ich bin jedenfalls froh, die Notbremse gefunden zu haben. Ich fühle mich jetzt viel ausgeglichener auch wenn ich noch lange nicht am Ziel bin.
Ein Captain trägt Verantwortung für sein Raumschiff und seine Crew. Wenn es dir nicht gut geht, habe ich versagt. Darum die ganzen Fragen, die ich sonst wie die Pest gemieden hatte.“

[goldie]

"Aha. Ausgeglichener. Ist das so?" Sie betrachtete ihn genauer, ob er wirklich einen ausgeglicheneren Eindruck auf sie machte. "Wie war das eigentlich für dich? Ich meine Entzug, Therapie. Hätte nicht gedacht, dass du dich auf sowas einlässt."

[Marsl]

„Nö, wollte ich auch nicht. Sich einer fremden Person anzuvertrauen und dann auch noch eigene Schwächen offenzulegen, lädt Verrat ein. Entweder löst man seine Probleme selbst oder man verreckt daran. Eines der Gesetze des Outer Rim. Aber ihr seid keine Arschlöcher oder verzweifelte Seelen vom Outer Rim. Xid ist es auch nicht. Der Entzug war schwierig, aber eigentlich nur mich erst einmal darauf einzulassen. Die paar Tage an denen es mir dreckig ging, waren schnell überstanden, besonders wegen der guten Medikamente. Bei Duros haben die nur die Nebenwirkung, dass sich im Körper irgendetwas umstellt. Hab da nicht so genau aufgepasst aber zumindest mit Alkohol habe ich kein Rückfallrisiko mehr. Ehrlich gesagt kann ich das Zeug kaum noch tolerieren. Selbst den Geruch nicht. Na ja, es gibt andere Sachen über die ich mich noch freuen kann.“ und dabei biss er erneut herzhaft von der Frucht ab.
Tatsächlich wirkte es so, dass er ausgeglichener war. Mit der Zeit bemerkte Jolene immer wieder die kleinen Anzeichen dafür, dass Koi sich bewusst so verhielt wie er es tat und es stellenweise noch nicht ganz natürlich wirkte. Und gelegentlich schön er sich auch noch zu verplappern.

[goldie]

"Ich hatte den Doc mal gefragt, ob wir irgendwas beachten sollen, wenn ihr zurück seid. Da hat er das auch gesagt, dass keine Suchtmittel in eurer Nähe sein sollte. Vielleicht redest du nochmal mit Owen deswegen. Ich glaube, der hat das nicht so richtig gerafft." Jolene verzog dabei keine Miene. Trotz allem war sie eine gute Schauspielerin und sie wollte nicht, dass Koi Wind davon bekam, dass sie ihretwegen fragte.

[Marsl]

Koi setzte zunächst an etwas zu erwidern, hielt dann jedoch nachdenklich inne und schien sich die Worte innerlich noch einmal Revue passieren zu lassen. Dann nickte er schließlich langsam. „Würdest du mal mit Owen reden? Vielleicht braucht er selbst auch Hilfe? Er trinkt ja wirklich viel. Ist ja keine Schande bei dem was wir so mitmachen. Wir sollten gut aufeinander aufpassen.“

[goldie]

"Ich? Eben wolltest du doch noch die Verantwortung für alle übernehmen. Außerdem hast du doch diese ganze Suchtgeschichte durchgemacht. Da ist es doch wesentlich sinnvoller, wenn du mit ihm redest. So von Suchti zu Suchti." Sie blickte etwas betreten zu Boden.

[Marsl]

„Oh, ich dachte es sei ein Angebot von dir gewesen und ich wollte gerne deine Hilfe annehmen. Tut mir leid, dass ich das falsch gedeutet hatte. Wenn es dir lieber ist, übernehme ich das natürlich, keine Sorge!“ dabei wirkte Koi so, als ob ihm das nicht so Recht sei.

[goldie]

Jolene zögerte. Wenn sie selbst mit Owen sprach, hätte sie die Kontrolle über das Gespräch. Und Koi war es offenbar auch lieber, wenn sie es tat. Also lenkte sie ein. "Nein, nein. Ist schon in Ordnung. Ich kann das auch machen. Du hast schließlich genug durchgemacht in letzter Zeit. Passt schon."

[Marsl]

„Vielen Dank, Jolene. Und sag ihm, dass wir nicht schlecht über ihn denken und er unsere volle Unterstützung und Hilfe bekommt. Wir sind ein Team!“ damit lächelte er Jolene noch einmal aufmunternd zu.

[goldie]

Noch immer war sie irritiert von Kois Verhalten. Doch zumindest war sie einen Schritt weiter. "Alles klar. Mach ich. Und schön, dass es dir wieder besser geht." Sie stand auf. "Bis später."

[Marsl]

„Bis später“
Er blickte Jolene noch eine Weile nach, ehe er sich wieder dem Wabern des Hyperraums zuwandte. Nach einiger Zeit seufzte er leise, während ihn in einem inneren Monolog quälende Fragen peinigten. Es war so anstrengend anders zu sein...