Jolene träumt...

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goldie
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Re: Jolene träumt...

Beitrag von goldie » 01.06.2022 17:22

Jolene fuhr auch mit der Hand durch die Haare. Es konnte doch nicht sein, dass sie sich die letzten fünf Jahre zurechtgesponnen hatte, oder doch? Enric nicht real? Ihr Vater am Leben? Sie musste ihn mit eigenen Augen sehen, um das glauben zu können.
"Ja, ich weiß, dass ich an diesem Glauben festhalte. Ich versuche ja, die Realität zu akzeptieren. Können Sie mir vielleicht nochmal erklären, was wirklich passiert ist? Vielleicht muss ich es einfach nur oft genug hören."

Anne
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Re: Jolene träumt...

Beitrag von Anne » 01.06.2022 18:05

Xid und Auren sahen einander an, sie nickte schließlich und so begann der Therapeut zu erzählen.
"Sie hatten sich vor einigen Jahren in einen Jungen verliebt, Neil. Ihre Familie war gegen die Beziehung zu ihm. Sie haben sich aber dennoch weiter heimlich getroffen. Schließlich starb der Junge bei einem schrecklichen Unfall. Sie haben mir erzählt, dass Sie glauben, dass Ihr Vater für Neils Tod verantwortlich ist. Auch wenn sie anzweifeln, dass er ihn direkt getötet hat sind Sie doch der Meinung, dass er den Mord in Auftrag gegeben hat. Niemand aus Ihrer Familie wurde jemals rechtlich für eine solche Tat belangt. Uns steht kein Urteil darüber zu, ob es sich so zugetragen hat, wie Sie sagen. Sie kamen jedenfalls mit dem plötzlichen Tod Ihrer ersten Liebe nicht gut zurecht. Eine lange Zeit waren Sie für niemanden ansprechbar, haben sich nicht mehr aus Ihrem Zimmer bewegt. Sie haben sich lediglich mit Filmen über Jedi ein wenig ablenken können. Ansonsten haben Sie geschwiegen oder sich aggressiv verhalten. Sie haben sich nur einer Person etwas öffnen können. Einer Ihrer Brüder, Corbyn, war Ihre Vertrauensperson. Ihm gegenüber haben Sie dann auch die ersten wahnhaften Gedanken geäußert, in denen Sie offenbar den Bezug zur Realität verloren hatten. Sie haben geäußert, Ihre Angehörigen getötet zu haben. Ihre Familie gab Sie in die Obhut dieser Einrichtung, damit Sie wieder gesund werden können. Seit her haben Sie sich wieder zunehmend der Welt um Sie herum geöffnet, dadurch aber auch angefangen, echte Personen und Ereignisse in Ihre alternative Gedankenwelt mit einzubeziehen. Vor etwa zwei Jahren kam dann auch Ihr erdachter Freund Enric dazu. Beziehungsweise haben Sie da das erste Mal von ihm erzählt. Es mag sein, dass Sie ihn bereits länger in Ihrer Vorstellung haben. Wir haben zusammen erarbeiten können, dass dies Ihre Art ist, den Verlust von Neil zu negieren. Sie haben in dieser Gestalt Trost und Sicherheit gefunden, aber diese Idee von ihm scheint Sie auch an Ihre Phantasiewelt zu binden. Das macht es Ihnen schwer, davon loszukommen. Wenn Sie Ihre Medikamente regelmäßig nehmen, kommen Sie schon sehr oft gut in unserer Realität an. Dann sind Sie auch in der Lage diese Ereignisse aus Ihrer Biographie richtig einzuordnen und sie mit Ihren Schwierigkeiten im Hier und Jetzt in Verbindung zu bringen. Aber wenn Sie Ihre Medizin nicht einnehmen leiden Sie leider nach wie vor unter Rückfällen. Sie sind derzeit noch nicht stabil genug, damit wir Sie entlassen können."

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goldie
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Re: Jolene träumt...

Beitrag von goldie » 01.06.2022 18:49

Jolene atmete durch. Schwieg eine ganze Zeit.

So etwas hatte sie sich bereits gedacht bei Neil. Bei Connor war sie nach wie vor felsenfest davon überzeugt, dass ihr Vater einen Mord in Auftrag gegeben hatte. Als ihr Vater Neil hatte verprügeln lassen, war sie 16 gewesen. Jetzt war sie fast 24. Es konnte doch nicht sein, dass sie schon so lange Jahre hier in Therapie war. Und Jedifilme über Akaavi? Das als Inspiration? War er es gewesen, den Malgus fast verführt hatte, nicht sie selbst? Der Doc und Enrics Ex schienen sich jedenfalls bestens auszukennen in dem, was sie bisher als Realität betrachtet hatte. Enric. Sein Lächeln. Seine Fürsorglichkeit. Er war immer an ihrer Seite gewesen. Hatte immer zu ihr gestanden. Jolene schloss die Augen. Meinte selbst jetzt, seinen Geruch wahrnehmen zu können. Die Tränen, die jetzt ihre Wangen herabrollten, waren nicht mehr gespielt. Wieder versuchte sie nach der Macht zu greifen. Ihre Trauer und Verwirrtheit dafür zu nutzen. Es funktionierte einfach nicht.

Sie atmete schließlich mehrmals tief durch. Zumindest das hatte Akaavi ihr beigebracht, ob nun in echt oder als Holo. Sie beruhigte sich etwas. Ihren Vater wiederzusehen, das würde ihr Klarheit geben. "Wie lange bin ich schon hier bei Ihnen? Und wird Vater persönlich herkommen? Besuchen mich meine Brüder manchmal?" Ihr fiel auf, dass sie nun doch preisgegeben hatte, sich nicht zu erinnern. Doch den Beistand ihrer Familie würde sie jetzt gut gebrauchen können.

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Re: Jolene träumt...

Beitrag von Anne » 01.06.2022 20:08

"Sie sind erst seit etwa drei Jahren in unserem Haus und davon seit zwei einhalb Jahren auf unserer Station. Neil starb als Sie siebzehn Jahre alt waren. Im Anschluss gab es einige..." Auren zögerte, schüttelte dann den Kopf. "...einige erfolglose Versuche Ihrer Familie Ihre Erkrankung selbst in den Griff zu bekommen."
Xid fuhr fort: "Mit einem persönlichen Besuch Ihres Vaters rechnen wir nicht. Er scheint nicht sonderlich überzeugt von Therapiemaßnahmen im Allgemeinen zu sein. Sie haben aber über Comlinks regelmäßig Kontakt zu ihm. Ihre Stiefmutter zieht diese Variante des Kontakts ebenfalls vor. Ihre Brüder besuchen Sie, so oft es ihnen möglich ist. Das ist derzeit etwa einmal in der Woche, das wenigstens einer von ihnen herkommt. Sie bekommen außerdem regelmäßige Besuche von der Schwester einer Ordensgemeinschaft, die sich aufgrund ihres Glaubens in dieser Klinik engagiert. Ihr Name ist Ysanne, falls Ihnen das gerade etwas sagt?"

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goldie
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Re: Jolene träumt...

Beitrag von goldie » 01.06.2022 20:26

Jolene lachte kurz auf, auch wenn ihr nicht im geringsten zum Lachen zumute war. "Ich habe Ihnen nicht von Ysanne, der großen Jediritterin erzählt?" Sie machte bei dem Titel Gänsefüßchen in die Luft. "Was ist mit Koi Keeg? Kyle Katarn? Tionne Solusar? Jane und Feli? Drecksia Armande? Sind das auch alles reale Leute, die ich in meine Phantasiewelt gezogen habe?"

Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Dann schaute sie Auren direkt in die Augen: "Was genau hat meine Familie getan, um meine Krankheit in den Griff zu bekommen? Und wie genau ist Neil gestorben? Sagen Sie es mir, ich muss es wissen."

Ihre Hände glitten in ihre Taschen. Sie suchte nach dem Stein, der sie in solchen Situationen immer beruhigte.

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Re: Jolene träumt...

Beitrag von Anne » 01.06.2022 21:04

Jolenes Hand glitt in ihre Tasche. Sie ertastete tatsächlich einen Stein. Sie konnte ihn mit der Hand umschließen und herausholen. Er sah genauso aus wie sie ihn in Erinnerung hatte.
"Ah, ich sehe Sie nutzen noch immer Ihren Stein, den Sie bei dem Stationsausflug in die Natur gefunden haben, um sich zu beruhigen. Es ist schön zu sehen, dass Sie die Techniken, die wir eingeübt haben auch tatsächlich anwenden", lobte Xid sie.
"Ihre anderen Fragen würden jetzt wohl etwas zu weit führen. Es besteht kein Grund dazu, Sie jetzt unnötig aufzuwühlen, insbesondere wenn ein Gespräch mit Ihrem Vater ansteht", antwortete Auren. Sie warf einen Blick auf die Uhr. "Meine Güte, so spät schon... Ich glaube, wir sollten Ihnen nun die Möglichkeit geben, mit Mr. Silverdust zu sprechen. Er wartet nicht gern. Oder gibt es noch etwas, was Sie dringend vorher klären möchten?"

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Re: Jolene träumt...

Beitrag von goldie » 01.06.2022 21:20

Jolenes Hand umschloss den Stein fester. "Die Fragen können warten. Lassen Sie mich mit Vater sprechen."

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Re: Jolene träumt...

Beitrag von Anne » 01.06.2022 21:30

Auren nickte. Sie ging kurz aus dem Zimmer um die technischen Geräte zu holen, die für das Gespräch notwendig waren. Dann platzierte sie sie auf dem Tisch in Jolenes Zimmer. Die Ärztin bat sie, ebenfalls am Tisch platzzunehmen, damit sie in der Kamera gut zu sehen wäre.
Xid zog sich mit seinem Stuhl in die Ecke des Raumes zurück. Jolene konnte ihn gut sehen. Ihr Vater hingegen würde nicht erkennen können, dass sich noch jemand im Zimmer befand.
Als Auren alles eingestellt hatte, ging sie noch einmal kurz zu Xid herüber. Ganz leise raunte sie ihm zu: "Rufen Sie mich, sollte irgendetwas sein. Und ein bisschen früher bitte dieses Mal..."
Der Therapeut nickte nur. Auren machte sich auf den Weg zur Tür. Sie blieb, die Hand an der Klinke, noch einmal kurz stehen und wandte sich zu Jolene um. "Viel Glück... Berichten Sie mir gerne morgen wie es war. Und denken Sie bitte daran, das hier ist Ihre letzte Chance. Verbauen Sie sich das nicht durch Ihr Verhalten..."
Dann ging sie nach draußen. Jolene blieb mit Xid allein zurück. Sie konnte jetzt jederzeit die Verbindung zu ihrem Vater herstellen, sobald sie soweit war.

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Re: Jolene träumt...

Beitrag von goldie » 01.06.2022 21:39

Jolenes Herz pochte laut und schnell. Sie würde gleich mit ihrem Vater sprechen! Sie wusste, dass viel in der Vergangenheit schiefgelaufen war, doch sie war froh, dass sie es nur erfunden hatte, ihn getötet zu haben. Enric drängte sich wieder in ihre Gedanken. Oder war es Neil? Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Spürte, wie trocken ihr Mund war. Eins nach dem anderen. Enric... Neil... Sie würde einfach die Medikamente nicht nehmen. Sie würde später mit ihm darüber sprechen. Das war ein guter Plan. Sie atmete tief durch. Richtete sich kurz die Haare. Nahm wieder ihren Stein und spürte seine Kühle. "Okay, los geht's", machte sie sich selbst Mut. Dann aktivierte sie die Verbindung.

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Re: Jolene träumt...

Beitrag von Anne » 01.06.2022 23:12

Jolene drückte einen Knopf und schon erschien vor ihr das Holo ihres Vaters. Sein Kopf und Oberkörper waren zu sehen, fast so, als würde er mit ihr am Tisch sitzen.
Sholtav Silverdust war nach wie vor eine Gestalt, die Eindruck machte, wenn man ihn nur ansah. Er bedachte seine Tochter mit einem ernsten Blick. Da war kein freundliches Lächeln, keine Wiedersehensfreude.
"Du bist spät dran, Princess. Einige von uns haben etwas zu tun und können sich nicht einfach einen jahrelangen Kuraufenthalt gönnen. Brauchst du irgendwas?", fragte er barsch.

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Re: Jolene träumt...

Beitrag von goldie » 02.06.2022 03:57

Ihr Vater. Wie er leibte und lebte. Diese strenge Ernsthaftigkeit, so kannte Jolene ihn. Etwas gutes hatten ihre Wahnvorstellungen gehabt: sie hatte Empathie gelernt.

"Hallo Vater." Sie atmete durch. "Ich muss dir wirklich wie ein verzogenes, undankbares Gör vorkommen. Die letzten drei Jahre habe ich dir die Schuld für alles gegeben." Sie schluckte. "Das ist jetzt vorbei. Ich verspreche, dir von nun an eine gute Tochter zu sein. Eine, auf die du wieder stolz sein kannst." Ihr traten Tränen in die Augen. "Es tut mir leid, was ich dir angetan habe. Ich liebe dich, Vater."

Jolene biss sich auf die Unterlippe. Sie fühlte den Stein, der ihr Kraft gab. Sie musste jetzt stark bleiben.

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Re: Jolene träumt...

Beitrag von Anne » 02.06.2022 06:55

Jolene konnte sehen, dass ihre Worte ihren Vater doch sehr überraschten. Für einen winzigen Moment wirkte er fast ein bisschen aus dem Konzept gebracht, doch er fing sich schnell wieder. Ganz im Gegenteil, anstatt auch seine Tochter mit einem liebevollen Blick zu bedenken, verengten seine Augen sich nun. "Was ist das nun wieder? Ein Trick, damit ich dich nach Hause hole? Gerissen warst du ja schon immer, das muss ich dir lassen. Aber mich legst du nicht herein. Ich sehe, dass irgendetwas vorgefallen, weshalb du jetzt raus willst aus deinem kleinen Ferienpark für Schwachsinnige. Warum trägst du einen Verband an der Hand!?"

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Re: Jolene träumt...

Beitrag von goldie » 02.06.2022 08:01

Jolene nahm die Regung ihres Vaters nur allzu gut war, so kurz sie auch gewesen sein mochte. Ihr Herz machte einen Freudensprung. Da war immer noch diese Verbindung. Er liebte sie nach wie vor. Sie war von sich selbst überrascht, das seine folgenden Worte sie nicht verletzten.

Sie atmete durch. "Ich weiß, dass ich dich oft manipuliert habe, in der Vergangenheit", sagte sie leise. Sie sah traurig aus. "Natürlich musst du glauben, dass ich das schon wieder mache. Wie solltest du es auch unterscheiden können. Du hast Recht, es ist etwas vorgefallen. Etwas, das mich wachgerüttelt hat. Mir gezeigt hat, dass es so nicht weitergehen kann." Sie atmete durch. "Dass ich mich von meinem Wahnsinn verabschieden muss." Jolene schlucke schwer. "Ich hatte wieder einen Aussetzer. Ich habe Angst bekommen und meinen Therapeuten bedroht. Ihn und mich dabei aus Versehen verletzt. Es sind nur leichte Schnittwunden, es ist nichts weiter passiert. Aber ich will niemanden mehr bedrohen oder verletzen. Das muss jetzt ein Ende haben. Ich will wieder gesund werden. Ja, ich will zu dir nach Hause zurück. Aber ich weiß auch, dass es seine Zeit braucht." Jolenes Hände begannen zu zittern. "Vielleicht könntest du mich hier ja mal besuchen", fügte sie so leise hinzu, dass nicht klar war, ob ihr Vater oder auch Xid es überhaupt verstanden haben konnten.

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Re: Jolene träumt...

Beitrag von Anne » 02.06.2022 11:16

Jolene sah, wie Xid ihr aus seiner Zimmerecke heraus bestätigend zunickte. Er schien zufrieden damit zu sein, wie sie dieses Gespräch bewältigte.
Ihr Vater sah sie einige Augenblicke lang an und sagte nichts. Sein Blick war durchdringend, so als könne man nichts vor ihm verbergen. Noch ehe Jolene von ihm eine Antwort erhielt, konnte sie aus dem Hintergrund eine weitere Stimme vernehmen. Die unangenehm schrille Stimme ihrer Stiefmutter.
"Bettelt das Gör dich schon wieder an, dass wir sie wieder bei uns aufnehmen sollen? Und das nachdem sie gerade wieder ausgerastet ist? Die hat vielleicht Nerven... Da zahlen wir jeden Monat ein kleines Vermögen an diese Irrenanstalt und sie haben sie immer noch nicht in den Griff gekriegt. Wie sollen wir das hier schaffen? Das ist viel zu gefährlich. Sag ihr, dass sie wegbleiben soll, Sholtav!"
"Misch dich da nicht ein", knurrte ihr Vater. Dann wandte er sich erneut seiner Tochter zu. "Du willst jetzt also mit diesem ganzen Schwachsinn aufhören? Du glaubst nicht mehr daran, dass du irgendeine Auserwählte bist, die mit der Macht die Welt retten muss? Du bildest dir diesen Archäologen Typen nicht mehr ein? Und..." Nun sah er sie besonders ernst an: "Und du bist auch von der irren Idee abgerückt, dass unsere Familie etwas mit dem Tod deines kleinen Freundes damals zu tun hatte...?"

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Re: Jolene träumt...

Beitrag von goldie » 02.06.2022 12:09

Das hier war die Realität. Ihr Vater war genauso, wie sie ihn in Erinnerung hatte. An Neil hatte sie seit sie 17 war, keinen ernsthaften Gedanken mehr verschwendet. Was kümmerte sie heute, ob er tot war oder nicht. Enric... Nein, ihn würde sie definitiv nicht loslassen. Sie würde heimlich zu ihm gehen, sie musste sich einfach nur zusammenreißen, wenn sie keine Tabletten genommen hatte. So wie sie es jetzt auch tat. Auf ihre Stiefmutter hätte sie zwar verzichten können, nicht jedoch auf die Zuwendung ihres Vaters. Sie nahm mit Genugtuung zur Kenntnis, dass er ihrer Stiefmutter das Wort verbot.

Sie schluckte, dann sah sie ihn direkt an. "Ja, ich will aufhören mit diesem Banthamist. Ich will wieder klar werden im Kopf. Neil ist tot und Geschichte. Ich gebe dir nicht die Schuld daran."

Zumindest hatte sie ihn nicht angelogen. Sie hatte nicht gesagt, mit genau welchem Banthamist sie aufhören wollte.

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